Die Geschichte der Science-Fiction +Rezension+
Die Geschichte der Science-Fiction
Shelly, Verne, Wells, Pulp Magazine, Hugo Gernsback, Hugo Awards. Dieser Comic steckt voller Wissen und wartet mit Zahlen, Daten und Fakten auf. Belebt durch Filmausschnitte und Abbildungen von Autoren und Verlegern, die teilweise durch einzelne Abschnitte führen.
Fakten, Fakten, Fakten
Nach den ersten Seiten voller Informationen und massig Text gelange ich zu einer ersten Doppelseite mit nur vier Wörtern. Diese Filmszene gönnt nicht nur meinen Augen etwas Entspannung, sie schürt auch Gänsehaut, als Frankensteins Monster zum Leben erweckt wird und die Science-Fiction ihre Mutter gefunden hat. Es gibt immer wieder Film- und Serienausschnitte, Buchzitate und Hintergrundinformationen zu den Autoren und Verlegern, die dieses Genre geprägt haben.
Verne und Wells, die das Retro-Futuristische und damit den Steampunk geprägt haben. Die Ursprünge der Begriffe Astronaut, Roboter und Android. Die zahlreichen Zukunftsvisionen, die Realität wurden und damit auch der große Aufschwung von Science-Fiction zu Zeiten der industriellen Revolution. Catherine L. Moore, die Mutter der Space Opera und Edward Elmer Smith, der mit seiner Lensman Space Opera Star Wars, Babylon 5 und auch das Videospiel Spacewar beeinflussen wird.
So viel Wissen, so viel Text lassen sich nicht in einem Rutsch lesen bzw. verarbeiten. Bis auf wenige Splashpages sind die Seiten in einer sehr klassischen Panelaufteilung gehalten. Einerseits lässt sich damit der Text gut verfolgen, andererseits gibt es dadurch nur wenig Auflockerung. Die fiktiven Gespräche einiger Autoren untereinander bieten eine gelungene Abwechslung, auch wenn mir einfache optische Hilfsmittel wie Zeitstrahlen fehlen. Allerdings hat schon das Vorwort eine Warnung zu dem umfangreichen Inhalt ausgesprochen.
Es werden ungemein viele englisch- und französischsprachige Titel aufgeführt, oft mit Originaltitel und ggf. durch den deutschen Titel ergänzt. Viele der französischen Bücher wurden allerdings nicht übersetzt. So wird René Barjavel mit seinem Buch Ravage als einer der einflussreichsten Autoren genannt. Dieses wurde allerdings erstmalig 2018 als Comic unter dem Titel Chaos übersetzt und in Deutschland veröffentlicht. Das SF kein Männerclub ist, greift das Kapitel Science Fiction und Feminismus auf und führt hier durch die Frauen des Genres. Nach so viel Wissen qualmt mir einfach der Kopf und es ist nicht ganz einfach, die ganzen Informationen zu ordnen.
Gegen Ende werden viele repräsentative Serien, Comics und Manga des Genres aufgezählt. Einige von den Comics und Manga habe ich schon auf dem Blog besprochen, wir haben im Podcast darüber geplaudert oder andere Blogs haben drüber geschrieben. Darum möchte ich euch hier eine kleine Linkliste zu einigen Titeln bereitstellen: Fear Agent, Saga, Shangri-La, Black Science, Dämmerung, Valerian und Veronique, Nuork, Comics von Leo und Moebius, Schneekreuzer (Snowpiercer), Yoko Tsuno, 20th Century Boys, Parasyte.
Die Geschichte der Science-Fiction ist umfangreiches Wissen über SF Literatur und ihre Einflüsse. Ansehnlich gestaltet, doch hätte es ein wenig lockerer sein dürfen.
… ist so geballtes Wissen, dass leicht der Überblick verloren geht.
… lässt sich nicht ganz einfach lesen.
… geht vor allem auf französische und englischsprachige Literatur und deren Einflüsse ein.
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Die Geschichte der Science-Fiction
Szenario: Xavier Dollo
Zeichnungen: Djibril Morissette-Phan
Hardcover mit 216 Seiten
ISBN: 978-3-96219-103-0
Erschienen am: 22.09.2021
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.