ISS Snipers 1 +Rezension+

ISS Snipers

I.S.S. Snipers 1 – Reid Eckard

Kaum noch eigene Körperteile, aber ein harter Kriegshund. Das ist Reid Eckert, genannt Stock, wegen der Berge von Leichen, die er auf dem Schlachtfeld anhäuft. Reid und seine Truppe der ISS Snipers bekommen einen neuen Auftrag: Siedler niederstrecken, die sich gegen die Föderation stellen. Nur ist es nicht so, wie es Reid im Briefing erzählt wurde.

Willkommen in der Klischeehölle

Entweder liebt ihr sie oder ihr hasst sie, die „harter Hund und Space Marine Klischees“. Vielleicht gibt es aber auch einen anderen Weg, und zwar das Bullshit-Bingo. Somit habe ich mir Reid als Erzähler mit „Big Bad Motherfucker“-Stimme im Kopf vorgestellt, während fröhlich jedes Klischee bedient wurde. Nehmt es einfach so wie ich, mit Humor.

Reid und seine Leute haben einen Kodex, die schießen nur auf Frauen, wenn sie gebaut sind wie ein Mann und auf sie schießen. Nach diesen Worten stellt er uns das Action-Girl in seiner Truppe vor, die harte Kriegerin, die natürlich nicht wie ein Mann gebaut ist. Um dies zu unterstreichen, hat sie einen „Brustpanzer“ der durch seinen Schnitt für mich einfach nur „Space Chainmail Bikini“ ist. Natürlich folgt der unweigerliche Sexwitz auf dem Fuße. Diese Typen sind echte Killermaschinen, mit ihren Implantaten sogar wahre Supersoldaten. Bepackt mit massig Waffen, wie Ray Guns, ist aber Reids Truppe die einzige, die wirklich gut im Nahkampf ausgebildet ist, mit Schwertern, Klingen, Lasermessern.

Neben dem Action-Girl dürfen natürlich nicht der Philosoph, der Witzbold und der Idiot Hero unter dem Kommando des Badass in Charge Reid fehlen. Nachdem Reid herausfindet, dass er im Briefing belogen wurde, entdeckt er natürlich sein Gewissen wieder und ein Blick auf seine Vergangenheit zeigt, dass er selbstverständlich eigentlich ein Softie ist. Er und seine Leute stellen sich gegen die Föderation, quasi 300 Leute gegen ein Imperium und auch hier wird das Sparta Thema noch ein paar Mal unterstrichen.

Soweit dieser generische Plot. Kommen wir zur Optik. Die Rüstungen und Raumschiffe sehen echt sehr cool aus. Die Personen sind alle gut zu unterscheiden. Es gibt eine Alienspezies, die auch wirklich gut gelungen ist. Natürlich gibt es hier einige Anleihen zu gewissen blauen Aliens aus Avatar. Leider klafft hier für mich eine Lücke zwischen einem nicht sehr fortschrittlichen Volk und deren Technologie in genau einem Bereich. Allerdings ist dies doch auch eigentlich ein typisches Action-Plot-Hole. Zusätzlich wird ein Gegner mit einer Optik à la Xenomorph ausgestattet und in einem Rückblick wird gegen eine intelligente Käferspezies gekämpft. Damit sind auch Alien und Starship Troopers abgedeckt. Reids Helm verdeckt alles außer seinem Mund. Judge Dredd, ick hör dir trapsen…

Ich liebe diese Art von Science-Fiction, aber hier ist es eine Aneinanderreihung von Klischees und Anleihen. Einerseits Respekt, dass so viele Tropes und Referenzen untergebracht werden konnten, andererseits ist es alles andere als abwechslungsreich oder überraschend. Falls ihr es lest oder gelesen habt, dann teilt mir doch bitte mit, welche Anleihen und Klischees mir entgangen sind.

I.S.S. Snipers 1 erfindet sicherlich nicht das Rad neu. Dies kann einigen Leuten unheimlich gut gefallen, ich habe mir meinen eigenen Spaß draus gemacht. Auf jeden Fall war es ein interessanter Auftakt zu einer neuen Konzeptreihe von Jean-Luc Istin und ein buntes Potpourri an Klischees.

I.S.S. Snipers 1 ...

… fürchtet ganz sicher kein Science-Fiction-Klischee.
… hat ein schickes Artwort mit einigen optischen Anleihen.
… ist etwas für hartgesottene Genre-Liebhaber oder Leute mit Humor.

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ISS Snipers 01: Reid Eckart

Szenario: Jean-Luc Istin
Zeichnungen: Erwan Seure le Bihan
Hardcover mit 72 Seiten
ISBN: 978-3-96792-278-3
Erschienen am: 22.04.2022
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Weitere Konzeptreihe von Istin:
Conquest (Band 1 / Band 2)

I.S.S. Snipers 1
© Splitter Verlag

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