Grusel-Bingo +Kurzrezensionen+
Kurzrezensionen
zum Grusel-Bingo
Das Grusel-Bingo ist durch und ein paar alte Perlen sind nun endlich gelesen. Das Warten hat sich gelohnt, denn ich hatte Spaß zwischen Ekel, Mystery, Monstern, Seuchen, Killern und Übernatürlichem. Zu jedem Comic aus dem Grusel-Bingo 2021 gibt es hier ein ganz kurzes Feedback.
A Girl Walks Home Alone At Night
Der Comic basiert auf einem Film, den ich bisher nicht gesehen habe. Das Artwork ist sehr dicht und plakativ. Die Story geht in die richtige Richtung, ist aber leider schon schnell vorbei. Absolut stimmungsvoll, auch mit nur wenigen Worten hat mich der Comic durchaus begeistern können. Leider habe ich nur den ersten Band und er fühlt sich nach dem Auftakt eines Kurzfilmes an.
Eve of Extinction
Antonia hat zwei Mütter. Eine hat sie geboren und eine hat sie mit ihrem Vater zusammen groß gezogen. Die beiden Frauen sind sich nicht unbedingt grün, doch als der Regen beginnt die Männer in etwas Monströses zu verwandeln, haben sie nur ein Ziel: Ihre Tochter finden und in Sicherheit bringen.
Die Familiendynamik zwischen den drei Frauen ist wirklich spannend. Das Geschwisterpaar, auf das sie treffen werden, bildet interessante Nebencharaktere. Die meisten anderen verblassen allerdings. Die Monster sehen außerdem absolut großartig, ekelig, manchmal etwas matschig (nur im besten Sinne) aus. Actionreiches Endzeitfeeling mit etwas dünner Story.
Cromwell Stone
Gekauft habe ich es wegen der fantastischen Bilder und weil ich die Comics von Andreas liebe. Cromwell Stone hat zusammen mit wenigen andern Menschen ein Schiffsunglück überlebt. Seither treffen sie sich einmal im Jahr, doch jedes Jahr verschwinden einige von ihnen auf mysteriöse Art. Diesmal macht sich Cromwell auf die Suche nach dem letzten Verschwundenen.
Bekommen habe ich eine Geschichte in drei Teilen, die sich als Cosmic Horror entpuppt hat. Geschöpfe aus dem All, ein eigener Schöpfungsmythos, Drama und wechselnde Hauptfiguren. Dazu noch diese großartigen Bilder und eine durchgehend stimmungsvolle Atmosphäre.
Zinnober 2
Der zweite Band Zinnober ist blitzschnell vorbei. So langsam erklärt sich, wie es dazu kam, dass die Erde durch Drachen „übernommen“ wurde. Zwischen Anhängern und Infizierten, wird nun versucht, einen der Hauptdrachen zu vernichten. Kein einfacher Plan und sicher nicht verlustfrei. Hier überschlagen sich die Ereignisse.
Die Treibjäger 2 und 3
Bildgewaltig und eindrucksvoll kommen die Treibjäger daher. Das Monster wurde gefunden und sieht unglaublich gut aus. Die Geschichte entwickelt sich langsam, aber stetig weiter. Tatsächlich war die lange Pause zwischen Band 1 und 2 nicht so gut. Ich hatte nicht mehr alles „Zwischenmenschliche“ im Kopf, was so vorgefallen war.
Es war ein Abenteuer mit großen Bildern in die Geschichte eingewoben. Eine spannende Charakterentwicklung und eine Bestie, die mich ab und an ein bisschen an Godzilla erinnert hat. Eine tolle historische Abenteuergeschichte.
The Terrible Elisabeth Dumn against the Devils in Suits
Die Seele des Erstgeborenen an den Teufel verkaufen? Klar, warum nicht? Nur was, wenn der Erstgeborene das Lieblingskind ist und die Zweitgeborene dickköpfig, eigenständig und nicht zu kontrollieren ist? Klar, dann bietet sich ein Tausch doch einfach geradezu an. Da hat ihr Vater allerdings die Rechnung ohne seine Tochter Elisabeth gemacht.
Elisabeth tritt hier eine Reihe von Leuten und Teufeln gewaltig in den Arsch. So einfach lässt sie keinen über sich oder ihre Seele verfügen. Dieser One-Shot ist kurz, aber Elisabeth ist niemand, die sich mit Probleme lange aufhalten will.
Bone Perish 2 und 3
Drugs, Family, Crime and Sex. Ok, der Sex war neu, aber die Geschichte um die Familie, die eine besondere Droge in New Orleans in den Handel bringt, spinnt sich weiter. Es wird brutal, was zwischen den drei Parteien alles passiert. Ein bisschen was Übernatürliches, Verrat und Intrige und schon werden wir ein gewaltiges Ende finden.
Nachdem das Kartell aus New York versucht, die Droge aus Knochenstaub nachzuempfinden, wird es wirklich unschön auf den Straßen von New Orleans, denn dieser Abklatsch hat die übelsten Nebenwirkungen. Derweil versucht das mexikanische Kartell ganz anders, den Geschäften der Familie aus Louisiana in die Quere zu kommen. Ich hatte schon Spaß mit dem ersten Band und die beiden folgenden bringen mehr Blut, Ekel und Drama. Ich bin begeistert!
The Butcher of Paris
1945 treibt ein Serienkiller in Paris sein Unwesen. Wie er seine Opfer tötet, ist unklar, doch er zerstückelt sie und bewahrt sie in seinem Keller auf oder versucht, sie im Fluss zu entsorgen. Als er durch einen Brand in seinem Haus identifiziert wird, taucht er vor der Polizei und der SS unter. Beide wollen den Täter fassen, doch stehen sie nicht gerade auf derselben Seite.
Spannend ist hier vor allem, wie medienwirksam sich dieser mordende Arzt in Szene setzt und natürlich auch die Zeit, in der sich diese Morde zugetragen haben. Ohne Aussagen, lassen sich die Tathergänge kaum rekonstruieren und die Erzählung konzentriert sich vor allem auf die Ermittlungen und den Prozess.
Fear Agent Vol. 1
Inzwischen wurde der schnodderige Alienkiller aus Texas ins Deutsche übersetzt und bei Cross Cult verlegt. Ich hatte noch die Neuauflagen aus den USA, aber immer noch nicht reingelesen. Dabei macht es so viel Spaß, mit Heath von einem Schlamassel ins nächste zu geraten. Hier ist Action pur angesagt, in Welten und Raumstationen zwischen den verschiedensten Kreaturen und ein paar Menschen.
Wer jetzt viel Action und wenig Text erwartet, liegt hier falsch. Heath ist sehr viel mit Denken beschäftigt, meist düster reflektierend oder seinen Chancen abwägend. Sobald er den Mund aufmacht, schnoddert er nur so vor sich hin und sammelt damit sicher keine Sympathiepunkte. Trotzdem eigentlich ein netter Typ, doch keiner will wirklich so richtig in seiner Nähe sein. Nur eine versteht ihn, sein Raumschiff.