Das Fleisch der Vielen +Rezension+

Das Fleisch der Vielen

Das Fleisch der Vielen

Flucht ins Spukhaus

Eine Demonstration, eine Gegendemonstration und eine daraus resultierende Straßenschlacht. In dieser Situation benötigt ein junges Pärchen dringend ein Versteck, um ihren Verfolgern zu entkommen. So landen Jana und Tim in Das Fleisch der Vielen in dem seit 20 Jahren verlassenen und verbarrikadiertem Grand Hotel Astoria in Leipzig. Während draußen die Gewalt tobt, suchen die Beiden einen Weg, um wieder aus dem Hotel heraus zu kommen. Denn langsam bekommen sie das Gefühl, nicht nur alleine, sondern auch eingesperrt worden zu sein.

Horror und Haare

Auf 66 Seiten wird uns die Geschichte von Jana, Tim und dem Grand Hotel Astoria in Comicform präsentiert. Düstere, reduziert stilisierte und auch ineinander verschmelzende Bilder zeigen uns die beklemmende Stimmung im verlassenen Hotel. Durch makabre Vergleiche in der Erzählung wird zu der gruseligen Stimmung beigetragen. Was verbirgt sich hinter den Schatten und führt sie das Hotel wirklich immer tiefer in sein Inneres? Oder ist es nur ihre Einbildung? Der Staub und vor allem die Haare, die im Hotel liegen, bereiten besonders Jana große Sorgen.

Im Anschluss an die Comicumsetzung von Jurek Malottke folgt Kai Meyers unheimliche Geschichte auf vierzehn Seiten in Romanform. Was einen selbst mehr gruselt, lässt sich so herausfinden. Doch besonders die dem Roman folgenden Seiten mit den Skizzenmaterial dürfte für Comicfreunde einen besonderen Anreiz haben. Hier werden verschiedene Ansätze der Kolorierung gezeigt. Welchen Einfluss die Kolorierung auf die Empfindungen beim Lesen eins Comic hat, wird hier sehr schnell klar. Ohne die richtigen Farben hätte der gruselig, bedrückende Grundtenor des Comic nicht so deutlich in Szene gesetzt werden können, wie es in dieser abgeschlossenen Kurzgeschichte der Fall ist. Die Panel sind mal klassisch, mal experimenteller angeordnet. Der Leser wird ohne Umschweife in die Geschichte um das Spukhaus in Leipzig gezogen.

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Das Fleisch der Vielen, Splitter VerlagDas Fleisch der Vielen

Autor: Kai Meyer
Zeichner: Jurek Malottke
Hardcover mit 96 Seiten
ISBN: 978-3-96219-214-3
Erschienen am: 20.11.2018
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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2 Antworten

  1. 16. Februar 2020

    […] Fleisch der Vielen, HC – Horrorroman meets Comic. Ein verlassenes Hotel und eine Straßenschlacht. Doch ist der Zufluchtsort in Wirklichkeit eine […]

  2. 15. November 2023

    […] Geschichte ist deutlich dynamischer als Das Fleisch der Vielen und im Gegensatz zum Speichermann, der auch großartig aussah, wirklich Horror. Damit gefällt mir […]

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