Phantasmen +Rezension+

Phantasmen

Das Flugzeug mit den Eltern von Rain und Emma ist vor 18 Monaten abgestürzt. 18 Monate später fand „Tag Null“ statt, der Tag, an dem die Geister der Verstorbenen wieder erschienen und es wurden immer mehr. Am ersten Tag erschienen die frisch verstorbenen, am zweiten die vom Vortag und nun 18 Monate später, sollen auch die Geister von Rain und Emmas Eltern wieder auftauchen. Mitten in der Wüste Andalusiens, werden die Geister aller Passagiere wieder auftauchen und die Schwestern werden dort auf ihre Eltern warten.

Das Geisterlächeln

Die Geister sind ortsgebunden und können nicht interagieren. An der Stelle ihres Todes tauchen sie einfach auf und folgen mit ihrem Gesicht dem Verlauf der Sonne. Allerdings strahlen sie so hell, dass die Nacht plötzlich durch die Geisterlichter verpestet ist. Dies soll aber nicht das einzige Problem sein, dass die Geister mit sich bringen. Wehe dem, der die Geister lächeln sieht. In dieser Buchadaption wimmelt es von morbider Forschung, Verschwörungen, Religion und nicht zuletzt einigem an Action.

Rain ist schwer geprägt von der Arbeit ihrer Eltern und dem Trauma, das sie durchlebte, als sie in ihre

Fußstapfen treten wollte. Als Erzählerin der Geschichte, erfahren wir viel über ihre Trauer, ihre Phobien und ihre Wut. Emma ist ihre jüngere Schwester, fast volljährig und merkwürdig. Ein wenig distanziert, analytisch und vermutlich hochbegabt, kann sie durchaus eine Nervensäge sein. Die beiden Schwestern treffen auf Taylor, der durch den Verlust seiner Freundin bei dem Flugzeugabsturz tief geprägt ist.

Der Stil von Jurek Malottke ist vielleicht nicht jedem sofort zugänglich, aber ich muss zugeben, ich habe mich mehr auf seine Bilder als auf eine Adaption von Kai Meyer gefreut. Es ist faszinierend, wie er die richtige Balance findet, etwas zu zeigen und Dinge wegzulassen. Stilisiert und krakelig und doch reicht ein erster Blick auf Rain, um einen guten Eindruck von ihr zu erhalten. Die Lichter der Toten, ihre durchschimmernden, überblendeten Gesichter im Dunkeln, sind einfach großartig.

Diese Geschichte ist deutlich dynamischer als Das Fleisch der Vielen und im Gegensatz zum Speichermann, der auch großartig aussah, wirklich Horror. Damit gefällt mir diese Adaption von Kai Meyer bisher am besten und Jurek Malottke hat durch sein Artwork der Handlung die richtige Stimmung und Energie gegeben.

Phantasmen passt thematisch wohl am besten in „Wierd Science“. Die Bilder erzählen phasenweise die Geschichte auch ohne Text und stellt ganz nebenbei die Weltreligionen infrage.

Phantasmen ...

… ist eine Mischung aus Science-Fiction, Horror und Action.
… hat ein fantastisches und mitreißendes Artwork.
… ist dynamisch, und sorgt trotzdem für Gänsehautmomente.

Comics für Einsteiger
Auch für Comic-Einsteiger

Ihr mögt Kai Meyer? Dann könnte Phantasmen für euch ein guter Einstieg in die Welt der Comics sein. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, aber nicht gerade kurz. Bilder und Texte ergänzen sich gut, doch vielleicht tut ihr euch schwer mit den Illustrationen von Jurek Malottke. Daher empfehle ich euch, die Leseprobe beim Splitter Verlag vorher anzusehen.

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Phantasmen

Szenario: Kai Meyer
Zeichnungen: Jurek Malottke
Hardcover mit 240 Seiten
ISBN: 978-3-96792-214-1
Erschienen am: 23.02.2022
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Phantasmen
© Splitter Verlag

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2 Antworten

  1. Moony sagt:

    Ich habe zu seinerzeit das Buch gelesen und fand sehr atmosphärisch und spannend. Ob ich auch zum Comic bzw. Graphic Novel greife, weiß ich noch nicht, ich befürchte der Zeichen-Stil ist nicht so meins.

    Vielen Dank für die Rezension!

    Moony

    • NadelNerd sagt:

      Das ist einfach das Spannende am Geschmack. Ich war mir wegen der Geschichte unsicher, wollte aber unbedingt die Bilder von Jurek sehen, weil sie mich ungemein faszinieren.
      In der aktuellen Comicklatschfolge sprechen wir auch genau über das Thema zu Phantasmen.

      Viele Grüße
      Ariane

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