Sheridan Manor 1 +Rezension+
Sheridan Manor – Das Tor von Gehenna
Quebec 1922, Daniel Letendre hetzt mit einem Pferdeschlitten durch die verschneite Landschaft, bricht in das Eis ein und wird in letzter Sekunde gerettet. In Sheridan Manor werden er und sein gebrochenes Bein versorgt. Das ehemals noble Anwesen wird nur noch durch den Eigentümer Angus Mac Mahon und seinen Hausverwalter, dem großen, aber etwas einfältigen, Mickhai bewohnt. Mac Mahon begrüßt den geretteten Daniel herzlich, doch sein freundliches Gesicht verzieht sich kurz zu einer gruseligen Grimasse, als er ihm davor warnt, den Westflügel zu betreten.
Geheimnisse
Natürlich treibt Daniels Neugierde ihn in den Westflügel, was gibt es auch sonst im Rollstuhl zu entdecken? Die Geschichte gipfelt mit einer schönen Frau im Wachkoma, Okkultismus und einer Welt des Bösen. Im Finale dieses ersten Bandes werden Geheimnisse gelüftet und es schließt mit einem dramatischen Höhepunkt. Der Handlungsbogen wird perfekt aufgebaut, um den Lesenden den Kauf des zweiten Bandes aufzunötigen. Gleichzeitig hätte sich die Geschichte ruhig mehr Zeit lassen dürfen.
Mickhai wirkt einfach wie ein typischer „Igor“, dessen Aussehen die Leute verängstigt. Mac Mahon wirkt freundlich und nett, bis sein Gesicht kurz andeutet, dass dies nur eine Fassade sein könnte. Aus Daniels Leben bekommen wir kurze Rückblicke, um ihn ein wenig besser kennenzulernen, doch eigentlich bleibt seine Persönlichkeit am meisten im Schatten verborgen. Noch ein Grund, auch den Abschlussband zu lesen.
Die Seiten wirken zum Teil mit Sprechblasen überladen. Die Bilder bekommen stellenweise nicht genug Luft, um zu wirken. Dies ist sehr schade, denn das Artwork sieht großartig aus. Es gibt einige größere Panels, die wirklich beeindrucken. Davon hätte ich gerne noch mehr gesehen. Die andere Welt beeindruckt durch eine lovecraftsche Architektur und schaurige Monster. Durch den wenigen Text in dieser Sequenz kommen die Bilder noch besser zur Wirkung. Die Farben passen sich den Stimmungen und Orten an und durch Licht und Dunkelheit wird eine schwere Atmosphäre geschaffen.
Das Tor von Gehenna ist wunderschöner Gothic Horror. Spannend und storylastig, aber die Bilder hätten mehr Raum verdient.
… ist komprimiert, stimmungsvoll und teilweise sogar poetisch.
… schafft einen dichten Handlungsbogen.
… zeigt wunderschönes Lichtspiel und düstere Welten.
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Sheridan Manor Band1:
Das Tor von Gehenna
Szenario: Jacques Lamontagne
Zeichnungen: Ma Yi
Hardcover mit 56 Seiten
ISBN: 978-3-96792-182-3
Erschienen am: 23.02.2022
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.