Roaming – Fünf Tage in New York

Die alten Schulfreundinnen Dani und Zoe haben sich ein Jahr lang nicht mehr gesehen. Sie studieren an unterschiedlichen Orten und nun erfüllen sie ich ihren Traum, gemeinsam New York anzusehen. Doch eher ungeplant hat Dani ihre Kommilitonin Fiona im Gepäck.

Dani. Schatz. Keine Karten. Wir wollen nicht wie Touristen wirken.

Fiona auf Seite 35, Reprodukt, Roaming

Wer ist das fünfte Rad am Wagen?

In diesem Comic passiert so viel. Dani und Zoe sind beeindruckt von New York und es gibt Doppelseiten, die sich beispielsweise mit den schönsten Ausstellungsstücken in einem Kunstmuseum füllen. Sehr lebhaft spiegelt es die vielen Eindrücke wider, die Dani erlebt. Doch eher ungeplant kommen sich Fiona und Zoe näher. Auch hier gibt es eine Doppelseite voller Schmetterlinge, als sie sich küssen. Kurzum, die Zeichnungen und die Bildsprache sind wirklich toll, sanft und doch energetisch.

Das Trio hat einen Störfaktor. Fiona, kennt New York und unterscheidet sich sehr von Dani und Zoe. Sie hat einen Bitchfaktor und geht mit einer YOLO-Einstellung durch New York. In gewisser Weise passt sie besser in die Stadt, als die beiden jungen Frauen aus Kanada. Zu nett, zu Touri und doch finden Zoe und Fiona Interesse aneinander. Plötzlich wird Dani zu Außenseiterin. Natürlich gibt es hier so einige Gefühlsausbrüche.

Die Geschichte ist wirklich spannend und die Spannungen sind gut nachvollziehbar. Ich liebe es, wie Jilian Tamaki natürliche, oft eher rundliche Körper zeichnet. Gleichzeitig sind ethnische Merkmale nicht sehr ausgeprägt oder vordergründig, so richtig klar wird mir erst im Laufe der Erzählung, dass Dani und Zoe beide asiatische Wurzeln haben. Dagegen ist Fiona irgendwie Kanadierin und irgendwie US-Amerikanerin, tatsächlich fangen die beiden Freundinnen an, ihre Geschichten infrage zu stellen, je weiter sich die Geschichte entwickelt.

Roaming ist eine Geschichte über New York, Freundschaft und Gefühlschaos. Sie ist spannen, unterhaltend und in wundervollen Farben gestaltet.