| Montagsfrage | Wie geht Ihr mit Leseflauten um?
Montagsfrage #32
Jeden Montag stellt Sophia von Wordworld die Montagsfrage.
Sophia fragt diesen Montag:
Wie geht Ihr mit Leseflauten und lesearmen Zeiten um?
To read or not to read
Willkommen in der finalen Bachelorwoche! Sophia ich freue mich sehr für dich, dass dein Studium zu Ende geht und Urlaub vor der Tür steht. Ich muss die gesamte Vorlesungsfreie Zeit büffeln und Hausarbeiten schreiben und bin deshalb hart neidisch. Hier ist auch schon mein Top-Auslöser für Leseflauten: Stress. Nummer 2 auf der Liste ist Pflichtlektüre. Wenn ich drölfzigtausend Sachen für das Studium lesen muss, will ich danach oft einfach gar nichts mehr lesen. Habe ich Stress, dann schwindet die Konzentration und ich kann keine langen Texte mehr am Stück lesen und in Comics geht mir zusätzlich die Wertschätzung für das Artwork verloren.
Was mir hilft
Manchmal gönne ich mir dann auch einfach eine Pause. Es wird dann eben nicht gelesen, dafür vielleicht Podcasts oder Hörbücher gehört oder eben eine ganz andere Beschäftigung gesucht. Manchmal habe ich einfach das Gefühl nicht mehr (scharf) sehen zu können, da hilft auch einfach nur die Pause. Oft habe ich dann wegen länger dauernder Pausen ein schlechtes Gewissen, aber warum eigentlich? Lesen soll ja Spaß machen.
Bei Stress handhabe ich es anders. Vielleicht kann ich mich dann nicht auf komplexe Geschichten und viel Text konzentrieren, aber Funnies, Comicstrips, Kindercomics oder -bücher sind oft die Lösung. Nach einem langen, anstrengenden und frustreichen Tag im Büro habe ich mir mal von meinem Comicdealer Jan Bone empfehlen lassen, um mich wieder aufzubauen. Zuletzt hatte ich Quiet Girl gelesen, als mir mal wieder alles zu viel wurde. Alien Next Door, Jonesy, Das Leben ist kein Ponyhof, Autistic Hero Girl und in meinem letzten Monatsrückblick erzähle ich sogar, dass ich Ham Helsing lesen würde, wenn ich was Leichtes zur Aufmunterung brauchen würde.
Letzte Woche habe ich Frankenstein vorgestellt. Ein wunderschöner Comic, aber sehr viel Text. Valentin hat ein tiefgreifende, traurige Geschichte. Der Wald hat zwar keinen Text, ist aber sehr traurig. Selten ist die Leseflaute in der Art, dass ich Schwermut suche, dagegen ist Dog Man immer großartig zur Aufmunterung mit seinem Humor. Was mir also hilft? Hörbuch statt die Augen belasten, etwas leichtes spaßiges mit nicht zu viel Text oder einfach die Lesepause genießen.
Huhu,
„Lesen soll Spaß machen“ – ganz genau. Eine Leseflaute ist nichts Schlimmes, sondern ein Anzeichen, dass sich irgendetwas verändert bzw. verschoben hat. Dann ist es auch nicht tragisch, sich mal eine Zeit lang auf diese Verschiebung einzustellen und sie zu akzeptieren. Ein schlechtes Gewissen, Zwang und Druck sind dann ganz bestimmt nicht hilfreich. Ich finde es deshalb sehr wichtig, einfach mal ehrlich zu schauen, welche Bedürfnisse man gerade hat. Ein anderes Buch, ein anderes Genre, ein Reread oder etwas, das gar nichts mit dem Lesen zu tun hat? Alles ist erlaubt, denn selbst wenn man mal nicht Seite und Seite inhaliert, ist man ja nicht weniger Bücherwurm.
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Liebe Grüße,
Elli
Hey Ariane,
stimmt, die Pflichtlektüren habe ich ja ganz vergessen. In der heißen Phase meiner Bachelor-Recherche, in der ich täglich ellenlange Sachtexte gelesen habe, habe ich auch automatisch weniger und vor allem inhaltlich weniger komplexe Bücher in meiner Freizeit gelesen.
Schön, dass du auch so deine Strategien hast, einer Leseflaute vorzubeugen und den Spaß am Lesen beizubehalten!
Liebe Grüße
Sophia