Primordial +Rezension+

Primordial

Primordial

Es ist 1961, das Raumfahrtprogramm der USA wurde eingestellt, nachdem 1959 die Affen Able und Baker ums Leben gekommen sind. Doktor Pembrook soll helfen, die passenden Teile aus der alten NASA Einrichtung zu plündern, die nun für Raketen mit Sprengköpfen genutzt werden sollen. Dabei stößt er auf Hinweise, dass die Affen nicht wie behauptet gestorben sind. Bereits zwei Jahre zuvor scheint die Hündin Laika schon dasselbe Schicksal ereilt zu haben, wie es den Affen zuteilwurde.

Tiere und ihr Zuhause

Zwar beginnt der Comic mit den Menschen, doch eigentlich dreht sich alles um die Tiere und ihr Zuhause. Laika, Able und Baker sind nicht gestorben und Laika wünscht sich nichts sehnlicher als zurück nach Hause zu kehren. Ein bisschen wie bei 2001 – Odyssee im Weltall sind nicht alle Ereignisse zu verstehen, gleichzeitig bietet diese vage Handlung einen riesigen Spielraum für Sorrentinos Kreativität.

Wir erfahren recht schnell mehr über die Tiere, bevor sie in Gefangenschaft geraten sind und bevor sie ins Weltall geschossen worden. Ein bisschen kommt mir bei dieser Erzählung die Geschichte um Laika in den Marvel Comics in den Sinn. Obwohl diese Geschichte mitten im Kalten Krieg startet, ist sie warm und wundervoll herzlich. Spannend und fast schon eine Feel-Good-Geschichte, wenn es nicht zwischendurch so traurig wäre.

Andrea Sorrentino lebt sich hier wieder voll aus. Ein Tribut an Pink Floyd, unglaubliche Splashpages und ineinander verschlungene Zeichnungen zwischen grauer Tristesse und Farbenpracht durch Dave Stewart in Szene gesetzt. Für mich sind Sorrentino und Stewart schon fast ein Dreamteam, die immer gemeinsam ein fantastisches Artwork abliefern. Hier geht es noch weiter, denn die vage erzählte Geschichte beruht zum Großteil auf ihren Bildern.

Dieser Band ist in sich abgeschlossen, was ihn eigentlich zu einem guten Einsteiger-Comic machen würde. Doch die vage und interpretationsfähige Geschichte hält mich davon ab, eine Empfehlung auszusprechen. Natürlich können sich hier Fans von Kubricks Meisterwerk 2001 in ein fantastisches Leseerlebnis stürzen, doch einige würde genau diese vage Art abschrecken. Hier entspricht die vage Art vielleicht sogar der Auffassungsgabe der Protagonisten, weshalb es für mich stimmig wirkt und mich fasziniert.

Primordial verläuft nicht auf die Art, wie ich es anfangs vermutet hätte und es ist wundervoll sich von dieser Geschichte und Bildern einfach davon treiben zu lassen.

Primordial ...

… hat eine klare Rahmenhandlung, aber lässt die Hintergründe nur vage erkennen.
… wartet mit einem fantastischen Artwork auf.
… ist ein bisschen traurig, aber auch wahnsinnig herzlich.

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Primordial

Szenario: Jeff Lemire
Zeichnungen: Andrea Sorrentino
Farben: Dave Stewart
Hardcover mit 176 Seiten
ISBN: 978-3-96792-361-2
Erschienen am: 22.06.2022
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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3 Antworten

  1. Comichaot sagt:

    aahhh ich will die Graphic Novel unbedingt lesen. Dieses Kreativ-Team ist soooo gut!
    Klasse geschrieben, jetzt habe ich noch mehr Lust darauf…

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