| Montagsfrage | Gute Titel – Schlechte Titel

Montagsfrage

Montagsfrage #108

Jeden Montag stellt Sophia von Wordworld die Montagsfrage.

Sophia fragt diesen Montag:

Was machen für Euch gute/schlechte Buchtitel aus?

Erst dachte ich mich, dass ich zu dieser Frage nichts liefern kann. Dann kam „Der Wunschpunsch“ dessen Adjektiv ich mir bis heute, im Gegensatz zu meiner Schwester, nicht merken kann. Was für ein krasses Gedächtnis hat sie eigentlich und warum vergisst sie anderes Sachen trotzdem dauernd? Da ich sowieso schon abschweife, lasse ich erstmal meinen Gedanken freien lauf.

Reihentitel: Kathy Reichs Temperance-Brennan-Romane haben fast alle Knochen im Namen, manchmal Tod. Es sind coole Titel, aber sie hätten konsequenter sein können. Charlaine Harris hat bei der Sookie-Stackhouse-Serie alles mit „Dead“ benannt, im Deutschen schleichen sich da irgendwann Vampire ein. Tanya Huff hat es bei den Victory-Nelson-Romanen geschafft, dass sie auch Blutserie genannt werden, denn jeder Titel hat Blut im Namen und hier hat die Übersetzung geklappt. Bei ihren „Chroniken der Hüter“ hat es wiederum nicht in der Übersetzung geklappt. Das Wort „Summoning“ ist einfach nie übersetzt worden. Bei den „Drachenreiter von Pern“ von Anne McCaffrey tauchen manchmal, aber auch nicht immer, der Drache im Titel auf. Insbesondere wenn sie aus anderen Teilen von Pern erzählt, die nicht direkt um Drachenreiter geht.

Einzelbände: Vielleicht muss ich mir nun mal Gedanken zu den männlichen Autoren machen. Mir ist eben aufgefallen, dass ich nur Frauen in den Reihen hatte. „Der Kanon mechanischer Seelen“ von Michael Marrek ist ein super Beispiel für einen tollen und einzigartigen Titel, der in der Geschichte einen Widerhall erfährt. Ich glaube allerdings, dass Michael inzwischen noch einiges weiteres aus dem Universum geschrieben hat. Auch „Der Mann mit dem goldenen Torques“ von Simon R. Green ist kein Einzelband mehr. Dennoch super Titel, denn sofort wollte ich wissen, was es mit dem Torques auf sich hatte und wurde nicht enttäuscht.

In der Comicwelt: My favorite Thing is Monsters / Am liebsten mag ich Monster ist ein großartiger Titel für eine einzigartige Geschichte. Carbon & Silizium klingt erstmal nur nach zwei Elementen und verrät doch schon mehr über die Geschichte, als zuerst angenommen. Katze hasst Welt ist ebenfalls ein Titel, der schon viel vom Inhalt widerspiegelt, ohne dass es auf den ersten Blick klar ist. Das Buchmaultier von Córdoba oder „They called us Enemy“ machen eine ziemlich klare Aussage. Ducks dagegen nicht, es braucht schon den Untertitel „Zwei Jahre in den Ölsanden“ um eine gewisse Vorstellung zu bekommen und bis zum Schluss habe ich nur eine Vermutung, woher die Ducks, die Enten, aus dem Titel kommen. Dennoch ein unglaublicher und wichtiger Comic bzw. eine wichtige autobiografische Erzählung.

Was machen nun eigentlich gute Titel aus?

  • Sie machen neugierig
  • Lassen Rückschluss auf eine Reihe zu
  • Verraten etwas über den Inhalt, aber nicht zu viel
  • Haben vielleicht sogar einen schönen klang
  • Finden sich in der Geschichte wider

Schlechte Titel:

  • Ein-Wort-Titel, die einfach auf alles Bezug nehmen können
  • Reihenzugehörigkeit wird nicht deutlich (insbesondere bei Übersetzungen)

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4 Antworten

  1. LeseWelle sagt:

    Hallo Ariane,
    deine Zusammenfassung könnte ich so unterschreiben. Wobei ich per se nichts gegen Ein-Wort-Titel habe, wenn sie passen. 🙂
    Liebe Grüße
    Diana

  2. Sophia Sachs sagt:

    Hey Ariane,

    wie schön, dass du dir den „satanarchiolügenialkohöllische“ Wunschpunsch auch nicht merken kannst 😉
    Deine Zusammenfassung was für dich gute und schlechte Titel ausmachen, kann ich genauso unterschreiben. Dass man neugierig wird und gleichzeitig sieht, ob es sich um eine Reihe handelt sind zwei Punkte, die ich nicht extra aufgeführt habe, denen ich aber natürlich zustimme.

    Liebe Grüße
    Sophia

  3. Andrea sagt:

    Guten Morgen Ariane 🙂

    Deine Gedanken am Ende fassen es eigentlich ganz gut zusammen 🙂 da sehe ich mich auch und hab einige ähnliche Punkte aufgezählt. Schön ist es schon, wenn man dem Titel auch einen Bezug zur Geschichte anmerkt, wobei das jetzt nicht unbedingt ein wichtiges Kriterium für mich ist. Aber Titel, die einfach fernab der Geschichte sind, braucht auch keiner.

    Lieben Gruß
    Andrea
    Buchtitel

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