Katze hasst Welt von Kathrin Klingner

Katze muss nicht viel sagen

Katze aus „Katze hasst Welt“ ist eine ruhige Person, sie spricht kaum. Als Panda und Katze sich trennen, verarbeiten beide die Trennung unterschiedlich. Panda lässt sich aus und Katze zieht sich zurück. Sie bleibt für sich mit Wein und Zigaretten. Natürlich hat auch der Freundeskreis eine Meinung dazu und hält nicht damit hinter dem Berg. Wenigstens bleibt Katze noch die Arbeit auf dem Hamburger Kiez im Coffee Shop. Die Damen gehen ihren Geschäften nach und bilden die Stammkundschaft. Wenn die nicht können, schicken sie ihren „Stullen Andi“. Natürlich sind auch ihre Aufpasser unterwegs, um Kaffee zu holen und von der Bank vor der Tür aus die Geschäfte zu beobachten. Es verirren sich auch ständig die Touristen in den Coffee Shop, die es leider oft nicht so mit der Höflichkeit haben. Da macht der Heimweg nach Feierabend durch ganze Horden von Junggesellen*innenabschiede das Leben auch nicht leichter.

Der Bericht geht lieber zu der Zeit des Kunststudiums über. Zwischen den Studentenklischees hat Katze ihren imaginären Freund dabei. Leider ist er nicht sehr freundlich, sondern schürt oft ihre Ängste. Ständig erfinden sich ihre Kommilitonen neu. Von Bildern zu Videos zu Photographie. Die Professoren machen es einem aber auch nicht leichter. Das Studentenleben liegt irgendwo zwischen Partys, Alkohol, unverbindlichem Sex, Schaffenskrise und Nervenzusammenbruch. Da helfen auch die lapidaren Vorschläge des Therapeuten nicht.

Viel Gefühl und Humor

Katze hasst Welt erzählt eine Geschichte im ruhigen Tempo. Die einzelnen Kapitel hängen nur lose zusammen, was ich nicht weiter störend finde. Ich bin eher angetan davon, Katze auf Stippvisite in den einzelnen Lebensbereichen treffen zu können. Schnell habe ich gemerkt, was sie in diesen einzelnen Abschnitten geprägt hat. Kann vieles nachvollziehen und auch teilweise drüber lachen. Katze muss auch gar nicht viel sagen, damit verständlich wird wie sie sich fühlt. Genau das macht es aus, hier und da wirkt der Comic etwas ruppig, aber durch die ruhige Katze wirkt er gefühlvoll.

Die Zeichnungen wirken auf mich einfach und klar. Mehr hätte bei Katze hasst Welt sicher überladen gewirkt. Besonders durch die Schlichtheit bin ich gut mit Katze in Kontakt gekommen. Wobei „Schlichtheit“ für die Seiten mit den Darstellungen des Kiezes das falsche Wort wäre. Diese stechen aber eben dadurch besonders heraus und zeigen wie laut dieser im Vergleich zur ruhigen Katz ist. Katze hasst dabei die Welt nicht wirklich, sondern reflektiert sie kritisch. Ich habe die 96 Seiten quasi inhaliert.

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Katze hasst WeltAuch für Comic-Einsteiger geeignet

Autorin und Zeichnerin: Kathrin Klingner
Paperback mit 96 Seiten
erschienen bei Reprodukt
Dort findet ihr auch eine Leseprobe

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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2 Antworten

  1. 26. März 2020

    […] aber diese reichen nicht immer aus, dann gibt es ganze Textblöcke, die eingefügt werden. Durch Katze hasst Welt wird mit Sprech- und Gedankenblasen geführt. Die Sprechblase ist wohl das Symbol, mit dem Comics […]

  2. 6. April 2020

    […] hat sich weiterentwickelt, das zeigt nicht nur ihr Äußeres, das sich seit Katze hasst Welt verändert hat. Es gibt auch einen Jobwechsel, statt Gastro arbeitet sie nun in einer Internetfirma […]

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