Harlem +Rezension+

Harlem

Queenie ist die Königin der Unterwelt, zumindest über ein Teil von Harlem. Sie kontrolliert die illegale Lotterie, eine Art Pyramidensystem und doch reichen die Gewinne, um der schwarzen Bevölkerung des Viertels Hoffnung auf ein besseres Leben zu machen. Neben ihren Gewinnen engagiert sie sich auch für ihre Mitmenschen, doch als schwarze Frau an der Spitze hat sie viele Feinde.

Gangster und Rassentrennung

Zwischen Jazz-Clubs und sexy Etablissements mit Fächer-Tänzen. Stephanie, genannt Queenie ist die Queen von Harlem. Damit ist sie so einigen ein Dorn im Auge. Die anderen Kings, Verbrecherbosse, sehen in ihr eine unbeugsame Konkurrentin und die Polizei tut sich schwer damit, eine schwarze Frau nicht kontrollieren zu können. Hier schwelen so viele Probleme und die meisten lassen sich auf Diskriminierung zurückführen. Andere sicherlich auch auf das organisierte Verbrechen und die Banden, die in New York um die Vorherrschaft kämpfen.

So viele Männer wollten Queenie schon beherrschen, daher kämpft sie um die alleinige Herrschaft und darum, dass nicht die weiße Mafia ihr Viertel beherrscht. Kein leichter Kampf und manchmal will sie einfach nur mit ihren Freundinnen tanzen gehen. Das Bier liefert in der Prohibition ein Holländer ins Viertel, die Drogen finden über die Italiener Einzug ins Viertel, die Polizei ist korrupt und zu allem Überfluss will nun auch noch ein weißer Reporter über sie schreiben. Stattdessen darf er allerdings ihre neue Kolumne in einer Zeitung korrekturlesen. Sie will Harlem eine Stimme geben.

Konkurrierende Verbrecherbanden, Alkoholverbot und Rassentrennung sind die wahren Hintergründe für die Geschichte. Queenie redet nicht über ihre Vergangenheit und so bleiben auch die Rückblicke in ihre Vergangenheit stumm, doch die Bilder erzählen die Geschichte. Erst in Bruchstücken, doch nach und nach wird das Bild klarer und ihre Motivation alleine zu „herrschen“ sehr deutlich. Einzelne Panels haben einen Noir-Touch und das Artwork passt insgesamt wunderbar in die Zeit.

Harlem ist das Porträt einer schwarzen Gangsterkönigin inmitten einer Welt von weißen Männern. Brutal und blutig, doch auch menschlich.

Harlem ...

… zeigt den lebendigen Stadtteil New Yorks in der Prohibition.
… begleitet die schwarze Gangsterkönigin Queenie.
… legt Korruption und Rassismus offen.

Harlem

Szenario und Zeichnungen: Mikaël
Hardcover mit 128 Seiten
ISBN: 978-3-98721-052-5
Erschienen am: 23.08.2023
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Eine Figur, ähnlich wie Queenie, könnt ihr auch in Die Schlange und der Kojote finden.

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© Splitter Verlag

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