Die Schöne und die Biester +Rezension+
Die Schöne und die Biester
– Kein Märchen –
Wenn es mit dem erstgeborenen Sohn nicht klappt, dann müssen halt Scheidungsgesetze her. Neue Frau, neues Glück und dieser König bekommt immer was er will. Auch wenn es erst die achte Ehefrau ist, die ihm keine erstgeborene Tochter, sondern den geforderten Sohn gebiert. Bei der Feier zur Geburt des Sohnes, prophezeit dem König aber eine sturzbetrunkene Fee, dass seinem Sohn eines Tages eine Taube dreimal auf den Kopf kacken wird und er an diesem Tag gegen seien Vater aufbegehren wird. Ab sofort gibt es ein Kopfgeld auf Tauben: 10 Gulden tot oder lebendig.
Alles Taubenkacke
Ein Königreich, ein irrer König, eine volltrunkene Prophezeiung, ein abgeschirmter Prinz, besessene Rebellen und eine schöne Bäckertochter, die nicht schön aber nützlich sein will. Aus diesen Zutaten backt Boris Koch ein aberwitziges „Nicht-Märchen“ und Frauke Berger dekoriert es mit ihrem fanatischen Design von Menschen und Umgebung. Die beiden Schöpfer stecken voller Humor und Selbstironie. Dies ist einem bereits vor dem Nachwort klar geworden.
Kann eine Geschichte voller Taubenkot gut aussehen? Und ob. Das liegt aber nicht an der schönen Bäckertochter Hänfling oder an einem stattlichen jungen Prinzen, sondern an den weichen märchengleichen Zeichnungen von Frauke Berger. Die Farbwahl ist immer den einzelnen Szenen angepasst, dabei weich und verlässt nie ein gewisses Farbspektrum, wodurch der Comic in sich stimmig und geschlossen anfühlt.
Ab und an wurde mein Lesefluss beeinträchtigt. Dies lang daran, dass nicht auf den ersten Blick ersichtlich war, wer grade spricht, da ich nicht erkennen konnte von wem eine Sprechblase ausgeht. Entweder, weil ich den Ursprung der weißen ungeränderten Sprechblase auf dem hellen Hintergrund nicht erkennen konnte oder schlicht aufgrund der Anordnung der Sprechblasen. Im Kontext konnte sich der Sprecher aber recht mühelos erschlossen werden. Dennoch ist dies der Grund, warum ich Die Schöne und die Biester nicht für Anfänger empfehlen würde.
Die Schöne und die Biester sieht nicht nur toll aus, er hat mich gut unterhalten, zum Lachen gebracht und es steckt, wie in jedem Märchen, eine Botschaft drin. Frauke Berger und Boris Koch sind ein tolles Kreativteam und sollte es eine erneute Zusammenarbeit geben, würde ich sofort zugreifen.
- ist ein Märchen, das kein Märchen ist.
- hat märchenhafte Zeichnungen.
- beinhaltet viel Taubenkacke. Natürlich nur im besten Sinne.
Anzeige
Die Schöne und die Biester
Autor: Boris Koch
Zeichnerin: Frauke Berger (Grün, Grün 2)
Hardcover mit 72 Seiten
ISBN: 978-3-96219-456-7
Erschienen am: 21.02.2020
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
2 Antworten
[…] Die Schöne und die Biester, HC – Das Taubenkot Märchen, dass kein Märchen ist, hat mir viel Spaß gemacht und ich habe es ausführlich besprochen. […]
[…] Die Schöne und die Biester sieht nicht nur toll aus, er hat mich gut unterhalten, zum Lachen gebracht und es steckt, wie in jedem Märchen, eine Botschaft drin. Nerd mit Nadel […]