Das Grauen von Dunwich 1 +Rezension+

Das Grauen von Dunwich 1 – Gou Tanabe

Gou Tanabe adaptiert H.P. Lovecrafts Das Grauen von Dunwich in drei Bänden. Damit bin ich jetzt schon traurig, weil ich auf die Fortsetzung noch warten muss. Jedoch ist der Dunwich Horror ein zentrales Werk im Cthulhu-Mytos. Bevor wir in die Geschichte über das verfluchte Dunwich und den merkwürdigen Wilbur Whateley einsteigen, werden wir vorab mit einigen Farbseiten und Kontext zur Geschichte belohnt.

Ein verfluchter Ort

Wilbur stammt aus einer Familie, die einst aus Salem floh und sich wie andere in Dunwich niederließ. Das Dorf liegt so abgelegen, dass der Heiratsmarkt erschöpft ist. Dennoch sind die Dorfbewohner verwundert, als Wilbur zur Welt kommt. Seine Mutter ist ein Albino und niemand hätte gedacht, dass sie jemanden finden würde. Auch Wilburs Aussehen ist merkwürdig, dazu lernt er früh zu sprechen und wächst sehr schnell. Tagelang beschäftigt er sich mit den alten Büchern der Familie, darunter eine beschädigte Kopie des Necronomicon.

Die Bilder sind voller verdrehter Natur und die heiligen Berge stehen oft im Mittelpunkt. Für Doctor Armitage von der Miskatonic University ein grauenvolles Erlebnis, als er aufgrund eines Briefes von Wilbur zu Besuch kommt. Das Haus der Whateleys ist alt, verdreckt und stinkt abscheulich. Die Menschen und Tiere tragen seltsame Narben, doch die Bücher fesseln ihn. Nach seinem Aufenthalt, will Armitage mehr über den Ort erfahren und wir Lesenden werden erstmal zurück zu Wilburs Geburt geführt.

Tanabe nimmt sich in dieser Adaption viel Zeit und Platz. Immer wieder nutzt er große Seiten, um Einsamkeit und die Merkwürdigkeiten von Dunwich zu zeigen. Für die eigentliche Story und Dialoge nutzt er häufig kleinere Panel. Er schafft es, die Stimmung der Geschichte perfekt in seinen Bildern einzufangen. Schon seit der ersten Seite kreisen die Nachtschwalben bedrohlich durch die Lüfte und das seltsame Verhalten von Wilburs Großvater ist zentral. Die grollenden Berge und ihre merkwürdigen Säulen prägen das Landschaftsbild.

Tanabe adaptiert das erste Drittel auf nur 216 Seiten. Das ist recht wenig und mit dem langsamen Erzählfluss sind in den folgenden Bänden noch einige Geheimnisse zu lüften und Grauen zu entdecken. Gerne hätte ich hier schon weitergelesen, doch ist es schön zu wissen, dass mich in wenigen Monaten schon mehr erwartet.

Das Grauen von Dunwich 1 ist optisch fesselnd und ein guter Einstige in die Geschichte um Dunwich.

Das Grauen von Dunwich 1 ...

… ist ein erster Einblick in den Dunwich Horror.
… hat ein grandioses Artwork.
… bildet die drückende Stimmung und Abgelegenheit großartig ab.

Comics für Einsteiger
Auch für Comic-Einsteiger

Die Geschichte eignet sich, um einen Einblick in die Stimmung von Lovecrafts Geschichten und die unglaublichen Zeichnungen von Tanabe zu bekommen. Gleichzeitig ist es ein bisschen wenig, um eine richtige Meinung bilden zu können. Wenn ihr in Tanabes oder Lovecrafts Werk reinschnuppern möchtet, dann findet ihr in diesem Manga einen tollen Einstieg.

H.P. Lovecrafts Das Grauen von Dunwich 1

Szenario und Zeichnungen: Gou Tanabe
Softcover mit 216 Seiten
ISBN: 978-3-551-80112-8
Erschienen am: 30.04.2024
bei Carlsen

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Mehr von Tanabe:
Cthulhus Ruf
Schatten über Innsmouth
At the Mountains of Madness
und in meinen Videos zu Comics und Manga mit Lovecraft-Bezug

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© Carlsen

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