Unheilige Bräute der grausigen Sklaven im düstren Haus der Nacht des finstren Verlangens +Rezension+
Unheilige Bräute der grausigen Sklaven im düstren Haus der Nacht des finstren Verlangens
Es beginnt in Farbe, jemand schreibt eine Geschichte. Auf der nächsten Seite sind die Bilder schwarzweiß und eine Frau flieht in ein abgelegenes Haus, gehetzt von einem unbekannten Grauen. Ausgerechnet in dieser Nacht wurde die junge Amelia auf der Straße zurückgelassen von einem Kutscher, der sich weigerte, sie an ihr Ziel zu bringen.
Ein ständiger Wechsel
Es ist gar nicht so einfach, über das wahre Leben zu schreiben. Er hadert mit sich selbst und sein Schreibprozess wird immer wieder unterbrochen. Wir springen zwischen ihm und der Geschichte hin und her. Die Farbgebung der Bilder gibt hier eine gute Orientierung, obwohl hier erstmal Verwirrung angesagt ist. Das war jedoch sicherlich der Zweck dieser Kurzgeschichte, was ist Realität und große Literatur, was ist Fantasy.
Ich mag die Geschichte sehr gerne, die Bilder, der Aufbau. Diese verdrehte, verschrobene Welt, dazu ein bisschen Gothic-Horror. Viel lässt sich über die kurze Geschichte nicht erzählen, ohne euch den Spaß an ihr zu nehmen. Doch habe ich mir so einige Fragen gestellt: Diese Guhle, warum wollen sie unbedingt Bräute? Warum hatten wiederum einige von ihnen Mönchskutten an? Keuschheitsgelübde und so. Was ist da los?
Lasst euch von der düsteren Stimmung und den faszinierenden Bildern fesseln. Es gibt so viel zu entdeckten. Die Geschichte mag kurz sein, doch die Bilder erzählen noch so viel mehr und sind in einem tollen Stil, der die Geschichte unheimlich gut transportiert.
Unheimliche Bräute ist große Unterhaltung im kurzen Format mit fantastischen Bildern.
… spielt mit den Erzählebenen und unserer Wahrnehmung.
… hat ein großartiges Artwork, dass Farben geschickt einsetzt.
… macht Spaß und ist sehr kurzweilig.
Falls ihr diese Kurzgeschichte bereits kennt, mit den Sprüngen in den Erzählebenen, dann könnt ihr hier erfahren, wie das Medium Comic solche Erzählebenen darstellen kann. Die Geschichte ist kurz, in sich abgeschlossen und um den Comic zu genießen, benötigt ihr kein Vorwissen. Als Vergleich für eine Adaption, kann das Vorwissen hier spannend sein.
Anzeige
Unheilige Bräute der grausigen Sklaven im düstren Haus der Nacht des finstren Verlangens
Szenario: Neil Gaiman
Zeichnungen: Shane Oakley
Hardcover mit 48 Seiten
ISBN: 978-3-98721-251-2
Erschienen am: 26.09.2024
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
Ihr wollt mehr von diesen Adaptionen?
Die Trollbrücke
Eine Studie in Smaragdgrün
Nur wieder das Ende der Welt
© Splitter Verlag