Zaroff +Rezension+
Zaroff oder Das grausamste Spiel 2
Es beginnt mit einem kurzen Rückblick auf die Geschehnisse aus der Kurzgeschichte Das grausamste Spiel. Stuart Flanagan stirbt bei der Menschenjagd auf Zaroffs Insel. Später soll Rainsford als erste Beute diese Insel lebend verlassen.
Rainsford berichtet über die Vorfälle, doch die Insel ist inzwischen verlassen. Zaroff und sein Gefolge haben eine neue abgelegene Insel für seine Leidenschaft gefunden. Doch was Zaroff nicht ahnt ist, dass Flanagans Tochter Fiona bereits auf der Suche nach ihm ist. Als Erbin der irischen Gang in Boston lebt sie nach den Maßstäben ihres Vaters. Wer Gehorsam und Respekt verweigert, wird erschossen. Getrieben von Rache macht sie Zaroffs Schwester und ihre Kinder ausfindig, bringt sie auf seine Insel und lässt die Menschenjagd erneut beginnen.
2 Jäger + Rache = Blutbad
Zwei skrupellose Jäger und ihr Gefolge treffen aufeinander. Es wird sich nichts geschenkt. Auch Fiona muss als neuer Kopf der Clans immer wieder ihre Position verteidigen, da sie auch noch fremde Hilfe von einem Großwildjäger in Anspruch nimmt, interpretieren einige ihrer Männer es als Schwäche. Wie kann sich überhaupt eine Frau auf der Position halten?
Seit Jahren hat Katharina ihren Bruder nicht mehr gesehen und einzig der Schutz ihrer Kinder ist ihr wichtig. Auch wenn sie ihren Bruder für ein Monster hält, ist sie auf seine Hilfe angewiesen. Auf diesem Rachefeldzug sind sie die einzig wahren Opfer, denn das Zaroff für eine Leidenschaft brennt wird spätestens in seinem Trophäenraum klar, in dem er seine Beute ausstellt.
Die Brutale und blutige Jagd bietet aber auch eine gewisse Schönheit. Die Insel ist voll dichter, grüner und saftiger Vegetation. Der Dschungel sieht aus, als könnte man danach greifen. Der Ausblick von den Klippen und auf die Wasserläufe der Insel lädt zu weniger grausamen Freizeitvergnügen ein. Doch nicht nur mit dem Anblick der Insel kann François Miville-Deschênes punkten. Er arbeitet bei den Gesichtern mit viel Tiefe und Schatten, um ein sehr detailliertes Ergebnis zu schaffen.
Filmeinblenden sind 1932 entsprechend in schwarz/weiß gehalten. Wut wird in roten Sprechblasen oder gar in Rot eingefärbten Panel dargestellt. Auch die Darstellung des Wetters, insbesondere Regen und Blitze, ist einfach großartig und machen den Comic lebendig.
Zaroff ist ein brutal schöner Comic. In wunderschöner Landschaft wird erbarmungslos getötet. Er bedient sich einiger Horror-Klischees, aber ist dies verwunderlich bei einem Survival-Horror-Comic?
- … ist ein brutaler Rachefeldzug.
- … hat überragend lebendige Zeichnungen.
- … lehrt euch, sich besser nicht mit Nikolai Zaroff anzulegen.
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Zaroff
Autor: Sylvain Runberg
(Warship Jolly Roger, On Mars_)
Zeichner: François Miville-Deschênes
Hardcover mit 88 Seiten
ISBN: 978-3-96219-492-5
Erschienen am: 12.06.2020
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.