Talion Opus Band 1 – Wurzeln

Eine Seuche greift um sich und befällt alles Lebende. Nur die Menschen leben noch, doch die meisten sind weisen Stigmata auf, die Spuren der Seuche, die sich ausbreitet und sie langsam in Aas verwandelt. Die einzige Hoffnung ist sauberes Wasser, doch dies ist den Oberschichten vorbehalten, obwohl es in den Wurzeln der Stadt gefertigt wird.

Wasser und Monster

In den Wurzelbezirken lebt die Unterschicht. Wie so oft herrscht hier eine Hierarchie, die bedeutet, der Wohlstand lebt oben in den Wolken. Bis vor kurzen waren zwei Herzoginnen für die Säuberung des Wassers für die Oberschicht zuständig, doch wurde eine verbannt, denn sie hat das Wasser an den „Pöbel“ verteilt. Zurück bleiben die Herzogin, die nun Direktorin der Fabrik ist und ihre Tochter Billie. Billie ist eine junge Erwachsene und kommt nach ihrer verbannten Mutter, auch sie verteilt Wasser und dies bevorzugt an eine Gruppe Waisenkinder.

Der Comic strotzt vor Intrigen, Geheimnisse und der Kampf um den Machterhalt der Herrscherfamilie Talion. Jeder scheint hier eine eigene Agenda zu haben, selbst der Rumtreiber, den Billie für verrückt hält, da er noch immer auf eine Heilung für die Seuche hofft. Was sich langsam aufbaut, bricht im zweiten Teil des Comics in üppiger Action aus. Alles um das Geheimnis um das saubere Wasser zu wahren.

Der Look des Comics ist fantastisch und sticht als sehr besonders heraus. Die Farben sind gedeckt in Grau oder Sepia mit Elementen von Rot. Alles wirkt so sehr kalt und irgendwie dreckig und unordentlich, selbst wenn es sauer ist. Sylvain Ferret spielt ebenfalls viel mit Perspektiven, die er gerne wechselt und unterschiedliche Blickwinkel präsentiert. Nur selten gibt es größere Panel und diese stechen so immer heraus. Es gibt eine Splashpage mit einer Ansicht von oben in ein Gebäude. Auf dieser Seite verfolgen wir das Gespräch zwischen zwei Personen, die sich durch das Gebäude bewegen.

Ich kann von diesem Artwork gar nicht genug bekommen und musste im Nachhinein nochmal in den Comic blättern, um einige Bilder erneut anzusehen. Dazu ist die Geschichte sehr spannend aufgebaut und gewährt mit Prosaeinschüben zu „Kapitelbeginn“ Einblicke in die Vergangenheit dieser ausgezehrten Welt voller menschlicher und von der Seuche verwandelter Monster.

Talion Opus ist eine Reihe für Fans von Dystopien und grandiosen Artworks.