Mooncop – Sterne und Felsen
Mooncop
Nach seinem großartigen Humor aus den Comicstrips von Kochen mit Kafka wollte ich das im Previews beworbene Buch des Guardian Cartoonisten Tom Gauld nicht verpassen. Sollte das immer noch nicht Grund genug gewesen sein, wurde Kochen mit Kafka 2018 mit dem Eisner Award für den besten Humorcomic ausgezeichnet. Den neuen Comic von Tom Gauld musste ich mir also einfach zulegen.
Kindheitstraum
Es war sein Kindheitsraum Polizist zu werden und auf dem Mond zu leben. Nun dreht der Mooncop täglich seine Runden auf dem Mond. Seine Aufklärungsrate liegt bei 100 Prozent, doch gibt es auch keine Verbrachen auf dem Mond. Außer entlaufenden Hunden ist nicht mehr viel los in der Mondkolonie. Denn die Mondkolonie ist wie eine Kleinstadt, die von der Verkehrsanbindung abgeschnitten wurde, sie schrumpft geht langsam ein.
Die Atmosphäre auf dem Mond
Die Geschichte des Mooncop hat eine sehr ruhige und melancholische Atmosphäre. Die Bilder sind einfach aber dabei schön und stimmungsvoll. Bestimmt wird die Optik von Steinen und Sternen in blauen und grauen Tönen. Die Bauten sind größtenteils von einer Optik geprägt, die man in alten Science Fiction Filmen finden würde. Ein Blick auf Weltall und Erde versetzt einen schnell in eine melancholische Stimmung.
Die Veränderungen in der Mondkolonie nehmen wir aus der Sicht des Mooncop wahr. Viele Bereiche werden automatisiert, Roboter übernehmen die Arbeiten, Wohnhäuser verschwinden und ebenso die Einwohner. Was hatten sie sich damals bloß dabei gedacht auf dem Mond zu leben? Diese Frage stellt sich die letzte Gründerin der Kolonie, als sie den Entschluss fasst zur Erde zurück zu kehren.
Die Geschichte kommt aber nicht ohne Humor aus. Er ist nur sehr leise, damit er in die Stimmung passt. Entlaufende Museumsroboter oder Fehlfunktionen von Maschinen bringen einem zum Lächeln. Auch der Mooncop selbst ist ein ruhiger Typ. Er spricht nicht viel und nach und nach gibt es weniger Leute, mit denen er überhaupt reden könnte.
Comics für Einsteiger
Mooncop lebt von seiner schweren Stimmung und den einfachen aber stimmungsvollen Bildern. Es gibt nur wenig Text und diese Passagen auf Englisch lassen sich leicht verstehen. Der Comic bietet kurzweiliges Lesevergnügen, ohne auf den Paneln die Orientierung zu verlieren.
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Mooncop
Autor und Zeichner: Tom Gauld
Hardcover mit 96 Seiten
ISBN: 978-1770462540
Erschienen am 21.09.2016
Bei Drawn and Quarterly
Der Comic wurde von mir selbst erworben. Meine Meinung wurde nicht beeinflusst.
Danke, liebe Ariane, für die Vorstellung und Leseempfehlung! Irgendwann tauchte Mooncop mal irgendwo in meinen Kanälen auf. Zu dem Zeitpunkt konnte/wollte ich mich aber nicht sofort damit beschäftigen – und vergaß den Comic danach total. Durch dich konnte ich das jetzt nachholen und die Story klingt ganz nach meinen Geschmack. Optisch ist der Comic aber auch wirklich klasse – mir gefällt die Farbwahl.
Ob es nun klug von mir war, diesen Beitrag so kurz vor der LBM/MCC zu lesen, weiß ich allerdings nicht. Die Einkaufsliste ist doch schon so lang. :-/
Ich freu mich übrigens, dass wir uns auf der Messe auch persönlich kennenlernen. 🙂
Liebe Grüße und ein tolles Wochenende!
Kathrin
Hallo Kathrin,
ich bin auch schon gespannt dich persönlich kennen zu lernen.
Zum Glück ist der Mooncop ja gar nicht so teuer aber ich kenne das Problem. Ich weiß nicht, ob ich vor der Messe noch mal zum Comicladen gehen soll oder besser nicht. 😉
Liebe Grüße
Ariane