Gannibal 1 +Rezension+

Gannibal

Gannibal Band 1

Kuge ist ein verschlafenes, kleines Nest. Die Bewohner sind nett und höflich, es gibt nur eine kleine Gruppe, die eher eigenwillige „Scherze“ macht. Der neue Dorfpolizist Agawa und seine Familie werden im Dorf noch als Außenseiter angesehen. Doch sein erster größerer Fall bietet ihm die Gelegenheit, sich in die Gemeinschaft einzufügen.

Gannibal, Hannibal, Cannibal

Sind es nur Gerüchte oder haben die Anschuldigungen von Agawas verschwundenen Vorgänger Hand und Fuß? Immer wieder kommt Kannibalismus zur Sprache. Was erst noch ein bisschen lustig und überzeichnet beginnt, wird schnell ernst. Eine Leiche wird gefunden und in den dichten Wäldern des Dorfes wird ein Bär als Übeltäter gejagt. Kurz vor dem Winterschlaf sind die Tiere besonders aggressiv.

Agawa ist mit seiner Frau und Tochter nach Kuge gekommen. Dieser Umzug scheint für niemanden von ihnen leicht zu sein, doch als neuer Dorfpolizist versucht sich Agawa einzubringen, dagegen zieht sich seine Frau zurück. Ihr ist es unheimlich in dem Haus einer verschwundenen Person zu leben und die Betreuung der Tochter macht ihr so sehr zu schaffen, dass sie kaum mit dem Auspacken hinterherkommt. Da ist sie wenig glücklich, dass ihr Mann mit der Familie Goto abends trinken geht.

Die Zeichnungen wirken sehr dicht und atmosphärisch. Insbesondere der Wald wirkt drückend und häufig werden Gesichter im Schatten gezeigt. Die noch luftig hellen Hintergründe der Leseprobe nehmen zunehmend ab. So entwickelt sich auch die Stimmung im Manga, sind die ersten Seiten noch ein wenig ulkig, wird es kurz darauf schon ernst, danach zunehmend bedrohlicher. Welche Geheimnisse es in Kuge gibt, scheint Agawa immer mehr zu beschäftigen, genau wie das Schicksal seines Vorgängers.

In diesem ersten Band werden viele kleine Andeutungen gemacht und die Handlung verdichtet sich. Verabschiedet werden wir mit einem Cliffhanger und verschieden Theorien haben sich in meinem Kopf entwickelt, wie es weiter gehen könnte. Neben der offensichtlichen Theorie zum Kannibalismus, könnte hier noch deutlich mehr dahinter stecken. Auch Familie Agawa scheint Geheimnisse zu haben, deren Lüftung uns noch vorenthalten wird.

Gannibal 1 ist ein spannender Auftakt, der sich nicht immer ganz ernst nimmt und doch eine dichte Atmosphäre kreiert. Ich bin mehr als neugierig auf den nächsten Band und die Lüftung von ein paar Geheimnissen.

Gannibal 1 ...

… startet noch ein wenig lustig und wird zunehmend finsterer.
… hat ganz beiläufig großartige Landschaftsbilder.
… tanzt ein wenig um das Thema Kannibalismus und zwing schon fast zum Weiterlesen.

Gannibal 1

Szenario und Zeichnungen: Masaaki Ninomiya
Softcover mit 224 Seiten
ISBN: 978-3-551-62339-3
Erschienen am: 28.03.2023
bei Carlsen

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Wer knabbert an Leichen aus Ermittlungsgründen?
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© Carlsen

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