Everything is okay

Es ist okay, nicht okay zu sein. Debbie Tung hat in ihren Comics immer wieder über sich und ihre Probleme, bzw. Perspektive auf das Leben berichtet. Sie macht anderen Mut, die so fühlen wie sie oder bringt anderen ihre Welt näher. So tiefgehend wie in diesem Buch, war sie bisher noch nicht, denn sie spricht über ihre Depressionen und was ihr geholfen hat.

Wenn dich dunkle Wolken begleiten:
Ein Comicbuch, das Mut macht

Selbstzweifel, sich immer nur im negativen Licht sehen, Impostersyndrom, dazu ein Job der die letzte Kraft raubt, dies sind aber nur Teile, die dazu beitrugen, dass Debbie unter diffusen Empfindungen und Antriebslosigkeit im Alltag zu leiden hat. Was tun, wenn die Gefühle einen erdrücken? Ihr erster Weg war, es sie zu ignorieren, denn so schlimm geht es ihr doch eigentlich nicht. Dann begann auch der Körper zu rebellieren, mit einer Panikattacke. Dadurch kam Debbie zu dem Schluss, dass sie Hilfe brauchte. Ein Arzt schickte sie wegen Depressionen und Angststörungen zur Therapie.

Den Comic beginnt Debbie mit kleinen Episoden aus ihrem Alltag, von denen dürften wir alle die eine oder andere vielleicht sogar alle kennen. Doch bei Debbie wächst dies alles zu etwas Größerem zusammen. Die Bilder sind in Grautönen gehalten, mit der ersten Diagnose taucht zum ersten Mal Farbe in den Bildern auf. Anschließend erzählt sie in einer fortlaufenden Geschichte, wie es ihr erging und sie erste Schritte aus der Depression heraus machen konnte. Je weiter sie in dieser Entwicklung kommt, desto häufiger finden sich Farben in ihren Bildern.

Ihre Geschichte ist für mich sehr emotional. Dieser Comic hat mal wieder bei mir einen Nerv getroffen. Die süßen, cartoonigen Bilder, gepaart mit dem Thema und der geschickte Einsatz von Farben können in der Gesamtheit die Schwere des Themas mit einer gewissen Leichtigkeit vermitteln. Es ist auch für Außenstehende nachvollziehbar, ohne dabei die beklemmende und markerschütternde bildliche Darstellung von Simone F. Baumann zu nutzen. Tung verzichte auf diese krasse Verbildlichung von Gefühlen und zeigt die Probleme auf eine sanftere Weise, sicherlich auch, um Betroffene beim Lesen zu schonen.

Everything is okay zeigt, dass es in Ordnung ist, wenn nicht alles okay ist und wie mutig und wichtig es ist, Hilfe zu suchen.