Ein verdammter Handschlag +Rezension+

Ein verdammter Handschlag

Ein verdammter Handschlag

Luca ist ein Kleinkrimineller, ein Gauner oder wie er sich nennt, ein richtiger Gangster. Aktuell hat er ein kleines Problemchen und braucht dringend Geld, da kommt dieses Angebot von so einem Irren für 6000 Euro seine Hand zu schütteln doch gerade recht. Seine ganze Geschichte, dass ein Dämon in 36 Stunden seine Seele holen würde, ist doch unglaubwürdig. Mit einem Handschlag und dem Geld tauscht Lucas‘ Seele den Platz mit der von Benedikt Bosch.

Und ich so: Geil! 6000 Flocken! Einfach so! Für’n Handschlag!

Luca, Seite 12, Ein verdammter Handschlag

Schnodderschnautze und Karneval

Es ist Karneval in Köln und Luca hat Mist gebaut. Er erzählt seinem Kumpel Kevin seine Geschichte. Mit seiner flapsigen Sprache und Rückblicken, in denen Luca und Kevin den Geschehnissen aus der Szenerie zusehen. Ich liebe es, dass in Rückblicken Erzähler und Gesprächspartner immer wieder gelb abgesetzt in den Bildern auftauchen. Alles wirken ein wenig wie eine Karikatur und die Hölle wird wie immer als feurig roter „liebenswerter“ Ort dargestellt. Ja ok, der Comic hatte mich nach den ersten 10 Seiten.

Die Kapitelnamen sind an die Phasen der Trauer angelehnt und es geht dreckig, brutal und lustig zu. Natürlich hat Schwarzmagier Bosch, nachdem er Lucas für seine Seele eingetauscht hat, noch ein wenig Sorgen und ich habe mehr nackte Haut von ihm und einigen anderen gesehen, also mit lieb war, aber ohne ihn hätte ich nicht seine kleine entzückende Box kennengelernt. Was Luca nun in den letzten Stunden erlebt, bevor Dämon Faffnir, der ihn auf Schritt und Tritt begleitet, seine Seele holt und was ein echtes Gangsterpaar und Lucas Ex Lilly damit zu tun haben, das musst ihr schon selbst nachlesen.

Schmodderige Zeichnungen, fiesere blutige Einlagen, dynamische Action und das Ganze wird durch ein tolles Lettering abgerundet. Menschen, Seelen, Dämonen, alles haben eine Besonderheit in der Sprechblase. Reaktionen sind manchmal krass überzeichnet, aber der Comic will sich ja auch gar nicht ernst nehmen, es wird nicht nur in der Geschichte mit den Klischees gespielt, auch der Illustration wird es überzeichnet dargestellt. Um es im Stil des Comics auszudrücken: ein echter Abfuck!

Hat diese Geschichte ein Happy End und wenn ja für wen? Diese Frage stelle ich mir immer noch. Klar ist aber, es ist ein dämonisch wilder Ritt durch einen närrischen Tag in Köln.

Ein verdammter Handschlag ist schmutzig, überzogen, fast schon eine Milieustudie mit dämonischer Begleitung und dieser Dämon hat Humor, einen bösen und vermutlich verstehen ihn nicht alle und noch weniger werden sie ihn mögen.

Ein verdammter Handschlag ...

… stürzt Möchtegerngangster Luca und ein wildes Abenteuer.
… hat ein lebhaftes Artwork und einen sympathisch fiesen Dämon.
… ist stürmisch, verrückt und kurzweilig.

Ein verdammter Handschlag

Szenario: Matze Ross
Zeichnungen: Jan Bintakies
Hardcover mit 168 Seiten
ISBN: 978-3-95839-462-9
Erschienen am: 24.05.2023
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Noch mehr missglückte Handel mit Dämonen:
Kill or be Killed
Ava’s Demon

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© Splitter Verlag

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