Rostige Herzen 1: Debry, Cyrano und ich

Isea hat nicht wirklich Freunde. Online hat sie ein Mädchen kennengelernt, mit der sie sich täglich austauscht und diese hat ihr empfohlen, Cyrano zu schauen. Ihre Mutter ist gefühlskalt und kümmert sich nicht um sie, nur ihre Tagesmutter, Roboter Debry, ist für sie da. Es scheint, als würde Isea den Robotern, in dieser Welt nur Diener, näher stehen als Menschen.

„Das ist eine schöne Geschichte. Kommen Roboter drin vor?“ „Nicht wirklich. Selbst der Konditor, der so gute Kuchen backt, ist ein Mensch.“ „Ah! Science-Fiction!“

Rostige Herzen, Carlsen, Seite 6

Doppeldeutige rostige Herzen

Iseas Welt wirkt ein wenig altmodisch, ein bisschen wie in einem Western und gleichzeitig gibt es überall Roboter und neben der Schiefertafel in der Schule Hightech-Bildschirme. Die Mischung bringt deutliche Südstaaten-Sklaven-Vibes und das eben auch im Umgang mit den Robotern. Sie sind Ware, obwohl sie Gefühle und ein eigenes Bewusstsein haben. Sie werden verkauft und dies geschieht auch mit Debry, Iseas heißgeliebte Tagesmutter oder vielmehr der Person, die eine Mutter für Isea ist. Nach dem Verkauf durch Iseas Mutter, zieht sie mit ihren Klassenkameraden Tilio los, um Debry zu finden.

Die Polizei soll die verlorenen Kinder suchen und setzt einen Spürhund auf sie an, der eindeutige Terminator-Vibes versprüht und mich an den neuen Blade Runner Film erinnert. Ja, es wird ein Gemetzel geben. Vieles dreht sich hier um Roboterrechte, Liebe, Zuneigung und das Fehlen davon. Kurzweilig und spannend, mit beeindruckenden Bildern und weichen, ruhigen Farben. Nur wenige Farben stechen hervor und das nicht grundlos.

Die Geschichte ist kurz und in sich abgeschlossen. Dies ist zwar erst der Auftakt einer Reihe, funktioniert aber auch alleinstehend sehr gut. Ich bin neugierig, wie es weitergeht und hoffe, dann mehr über die Kultur der Roboter zu erfahren.

Rostige Herzen erzählt von egoistischen Menschen und mitfühlenden Robotern.