| Montagsfrage | Beim Lesen gibt es eine Nische für alle

Montagsfrage

Montagsfrage #20

Jeden Montag stellt Sophia von Wordworld die Montagsfrage.

Sophia fragt diesen Montag:

Lesewerbung zum Welttag des Buches: Wie würdet Ihr Nicht-LeserInnen Euer Hobby schmackhaft machen?

Beim Lesen gibt es eine Nische für alle

Als Kind habe ich nicht gerne gelesen. Es war immer eine Überwindung, weil ich nicht so richtig gut lesen konnte. Dazu war es sehr angestrengt, weil ich immer stark konzentriert war, wodurch denn auch immer Kopfschmerzen kamen. Lies doch mal mehr, lies, dies, lies jenes. Das ist total wichtig, das passt doch auf deine Situation, bla bla bla. So viele Bücher wurden mir als Kind und Teenie vorgelegt und keines hat mich so wirklich interessiert oder Spaß gemacht. Für mich war ein wichtiger Wendepunkt, als mir jemand die Scheibenwelt vorstellte. Endlich etwas wofür sich die Kopfschmerzen lohnen oder ich die Schmerzen gleich wie weglachen kann.

Lest was euch Spaß macht. Humor, True Crime, Fantasy, Science Fiction, …

Ich lese langsam und hatte immer Angst vor dicken Büchern. Die lese ich ja nie durch. Hefte, dünne Novelle, Comics, selbst Pixi Bücher. In eurer Niese gibt es auch Literatur, die keine 500 Seiten und mehr hat. Ein Buch abzuschließen ist ein Erfolgserlebnis, dass euch beflügeln kann. Fangt einfach klein an und irgendwann werden es mehr Seiten oder eben auch nicht.

Erfolgserlebnisse

Manche Leute hören Stimmen beim Lesen, andere haben Bilder im Kopf, wieder andere nichts davon. Sind es die Bilder im Kopf, die einige abhalten, Comics oder illustrierte Ausgaben zu lesen? Werden die eigenen Bilder zerstört durch die Zeichnungen? Ihr habt keine Lust, die Beschreibung eines Ortes über eine Seite zu lesen und hättet einfach lieber ein Bild?

Ein Bild sagt mehr, also 1000 Worte

Lesen bildet, lesen fördert das Sprachverständnis, die Grammatik, beugt Alzheimer vor. Viele gute Gründe zu lesen. Lesen sind auch Comics. Diese Art Buch ist so vielseitig wie seine unbebilderten Geschwister. Es ist nicht einfach etwas für Kinder. Für viele ist die Hemmschwelle niedriger, einen Klassiker als Comicadaption zu lesen. Übrigens gibt es genau solche diese Woche in meinem Blog. Nebenbei haben verschiedene Künstler auch noch verschiedene Stile und ihr bekommt am Rande sogar ein gewisses Gespür für Kunst.

Comics sind auch Bücher

Nicht jeder kann mit den Augen lesen. Grenzt Braille, Hörbücher, etc. nicht aus. Lesen ist für alle und sollte somit auch für alle barrierefrei möglich sein. Jeder hat ein eigenes Empfinden beim Lesen. Damit sollte auch alle lesen dürfen, wie sie es möchten. Ein Lied von Eis und Feuer habe ich gelesen. Teilweise auf Deutsch, teilweise auf Englisch. Der Dunkle Turm habe ich dagegen als Hörbuch konsumiert. Mein Mann liest, bzw. hört anders als ich. Bei beiden ist von den Inhalten mehr hängen geblieben als bei ihm. Es liegt nicht an der Darreichungsform.

Grenzt nicht aus

Dies sind recht persönliche Erfahrungen, die ich mit meinem Weg ins Lesen gemacht habe. Was mir geholfen hat, was mich abgeschreckt hat und wo ich mich ausgegrenzt gefühlt habe. Lesen dient der Unterhaltung und der Bildung. Wenn es also nicht um den „Pflichtteil“ geht, soll lesen Spaß haben und die Lesefreude zu entdecken sollte nicht durch andere verhagelt werden.

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10 Antworten

  1. Schöner Gedanke: Comics sind auch Bücher! Viele Menschen meinen ja, nur ein Buch „zähle“. Dass aber viele aufgrund von Zeitmangel, Lesevermögen, Finanzen oder Erkrankungen nicht in der Lage sind, eine Printausgabe zu kaufen, sondern auf Comics, Graphic Novels, Hörbücher, E-Books etc. zugreifen, wird gern vernachlässigt.

  2. Hey Ariane,

    stimmt! Eine niedrige Einstiegsschwelle anbieten, Ängste nehmen und auf Alternativen hinweisen gehört definitiv auch dazu, wenn man NichtleserInnen Bücher erfolgreich schmackhaft machen möchte. Wie toll, dass du da deine persönlichen Erfahrungen mit uns teilst!

    Liebe Grüße
    Sophia

    • NadelNerd sagt:

      Hallo Sophia,

      es ist ja für jede Person anders und wir müssen auch niemanden missionieren. Manchmal gibt es Anreize oder Hilfestellungen, die anderen das Lesen schmackhaft machen können.

      Viele Grüße
      Ariane

  3. Hey Ariane,

    ich finde es toll, dass du hier eine Lanze für andere Formen der Literatur brichst. Du hast absolut recht, jede_r muss für sich selbst herausfinden, was gut funktioniert und Spaß macht. Es mus nicht immer die Printausgabe sein.

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

    • NadelNerd sagt:

      Hallo Elli,

      beim Pendeln lese ich E-Books und digitale Comics, zu Hause Printbücher und Comics, im Auto höre ich Hörbücher. Ich bin da breit aufgestellt, aber nicht jede Form ist passend für eine Person. Besonders, wenn Einschränkungen dazu kommen.
      Ich muss niemanden überzeugen, aber vielleicht kann mit Verständnis Interesse geweckt werden.

      Viele Grüße
      Ariane

  4. Erik sagt:

    Hallo Ariane,

    ich kann Dir nur Recht geben.
    Jeder muß seinen eigenen Weg zu dem Medium finden und hoffentlich dann auch genießen können.

    Ich kann zum Beispiel gar nichts mit E-Books oder digitalen Comics anfangen.
    Ich brauche den Geruch, die Haptik und das Gewicht eines Buches bzw. Comic um mich darin verlieren zu können.
    Hörbücher sind für mich persönlich ein anderes Medium – darauf kann ich mich gar nicht konzentrieren.
    Als Kind fand ich Bücher auch echt anstrengend und habe meist Comic Taschenbücher von Marvel gelesen (gibt es jetzt gar nicht mehr) und dann kam der Moment. So mit 11 Jahren, da hatte ich im Sommer Langeweile und habe mir ein Buch von meiner Mutter aus dem Schrank genommen. Es war „Sand in Gottesmühlen“ von C.C. Bergius. Ich verschlang dieses Buch innerhalb von 2 Tagen und ab da an war es um mich geschehen – ich wurde zu einer Leseratte!
    Anschließend wurde ich süchtig nach Stephen King, der wurde abgelöst von J.R.R. Tolkien, danach las ich alles Querbeet – von Klassikern bis Schund – (bis heute eigentlich, obwohl gute „Funny“ Fantasybücher mir doch sehr nahe sind z.B. A. Lee Martinez/ Christopher Moore/ Ben Aaronovich) und seit ca. 8 Jahren habe ich wieder angefangen Comics zu lesen bzw. zu sammeln.
    Ich bin froh, wenn ich jemanden für dieses Medium begeistern kann, sowie z.B. meinen Neffen.

    Liebe Grüße,
    Erik

    • NadelNerd sagt:

      Hallo Erik,

      ich freue mich auch immer, wenn sich jemand zu mir verirrt und einfach nur feststellt, dass Comics mehr sind als nur Superhelden und das lustige Taschenbuch. Dadurch wird zwar noch niemand gleich zum Comic greifen, aber es schafft ein bisschen mehr Bewusstsein darüber, dass Comics genauso vielfältig sind, wie die unbebilderte Literatur.

      Viele Grüße
      Ariane

  5. Michael Kleu sagt:

    Ich habe ursprünglich nur sehr vereinzelt Bücher gelesen und selten eins davon beendet. Dann kam Stephen King und ich habe gelesen wie ein Verrückter 😉 Es braucht vielleicht manchmal ein „Erweckungserlebnis“.

    Beim Comiclesen ist mir aufgefallen, dass ich total auf den Text fixiert bin. Ich hüpfe von Text zu Text und muss mich fast schon dazu zwingen, die Bilder mal in Ruhe anzugucken.

    • NadelNerd sagt:

      Mit King habe ich es auch versucht und find ihn auch toll. Trotzdem als Teen nie ein Buch von ihm beendet.
      Mal klebe ich an den Bildern, mal am Text, mal hält es sich die Waage. Da sind Comics schon einzigartig.

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