Metropolia Berlin 2099 +Rezension+

Metropolia Berlin 2099

Die Firma Metropolia, die Gebäude verwaltet, beauftragt einen Privatermittler, nachdem auf einer Auktion ein Käufer erschossen wurde. Die Mörderin verliert auf der Flucht einen Schuh und erhält so den Beinamen „Aschenputtel”.

Fußgänger verdienen Geld

Der private Ermittler Sascha wird in eine Luxusimmobilie namens Florian eingeschleust, um dort Ermittlungen durchzuführen. Er ist einer von vielen Fußgängern in Berlin. Durch das Laufen zu Fuß könnten sie Meilen verdienen, die parallel zum Euro als Währung verwendet werden. Kaum jemand kann es sich leisten, seine Heimatstadt zu verlassen, außer vielleicht die Bieter auf der Auktion, auf der der Vorfall geschah. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind teuer und Fliegen ist quasi unbezahlbar. Berlin ist inzwischen das größte Ballungsgebiet Europas.

Gleich zu Beginn der Verfolgungsjagd heißt es, dass eine Frau die Täterin ist – oder zumindest eine Person, die wie eine Frau aussieht. Denn Modifikationen sind für alle möglich. So trifft Sascha auch auf eine Frau, über die er sagt: „Ich weiß nicht, ob sie schon immer schwarz war, aber die Hautfarbe steht ihr gut.” Es gibt auch Drogen, die es einem ermöglichen, Persönlichkeiten zu implementieren. Doch besteht die Möglichkeit, dass man von dieser Droge abhängig wird und die injizierte Persönlichkeit die eigene ersetzt oder man zwei Persönlichkeiten entwickelt.

In dem Comic dreht sich viel um KI, Robotik und verschiedene Arten von Modifikation am menschlichen Körper. Hier wird jedoch klar gesagt, dass hinter jeder defekten Maschine immer ein Mensch steht, der einen Fehler gemacht hat. Es werden auch hohe Temperaturen und Starkregenereignisse erwähnt, jedoch bleibt der Zustand der Natur, der dadurch verursacht wurde, dass das Verkehrsmittel kaum noch genutzt wird, nicht weiter erwähnt. Dabei gibt es durchaus eine Art Begrünungskonzept in der Stadt.

Im Zentrum steht natürlich der Fall von Sascha, der im Florian ermittelt, das durch eine KI gesteuert wird. Die Ermittlungen selbst laufen relativ zügig ab und sind durchaus ereignisreich. Für mich war allerdings das Drumherum viel spannender als der eigentliche Fall. Das Setting ist äußerst spannend und regt die Fantasie an. Dies ist eine Stärke von Fred Duval, die ich sehr schätze. Gleichzeitig findet Ingo Römling eine perfekte Verbindung zwischen dem Look von Immobilien aus dem Jahr 2030 und früheren Zeiten und einer KI-gesteuerten Umgebung aus dem Jahr 2099.

Metropolia Berlin 2099 zeichnet eine Zukunft, in der die Menschen mehr zu Fuß gehen und ein Mord aufzuklären ist.

Metropolia Berlin 2099 ...

… ist irgendwie Utopie, da nur wenig Abgase anfallen, doch Dystopie, durch räumliche Einschränkungen.
… hat ein cooles Artwork zwischen modifizierten Menschen, Technik und klassischen Bauten.
… zeigt einen spannenden, doch schnell geklärten Mordfall.

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Metropolia Berlin 2099

Szenario: Fred Duval
Zeichnungen: Ingo Römling
Hardcover mit 136 Seiten
ISBN: 978-3-96219-288-4
Erschienen am: 30.04.2020
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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© Splitter Verlag

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