L’État Morbide +Rezension+

L’État Morbide – Gesamtausgabe

Charles zieht in Brüssel in eine Wohnung eines sehr ruhigen und konservativen Hauses. Doch die morbide Stimmung und der Blick auf die Kirche ziehen ihn an. Seine Freundin Alba stoßen die Selbstmordgeschichte des Vormieters und die Bruchbude jedoch ab. Für Charles ist es allerdings die perfekte Stimmung, die er zur Inspiration für seinen neuen Comic benötigt.

Eine Vorliebe für Morbides

Schnell wird Charles merken, dass ihm mehr und mehr die Kraft fehlt, sich auf seinen Comic zu konzentrieren. Die Beziehung zwischen ihm und Alba ist noch nicht sehr gefestigt. Die Geschichte ist unterteilt in drei Akte, drei Vorhänge, die sich heben. Der Einzug ins Haus, gefolgt von verworrenen Ereignissen und abgeschlossen mit einer Art Erklärung. Einige Auszüge des Comics sind sehr verzehrt dargestellt und es ist selten klar, was wirklich passiert ist und was nur für den Comic im Comic erdacht wurde.

Der Comic ist angefüllt mit dunklen, drückenden Bildern. Charles und seine Freunde haben einen Wave bis Punk-Look. Der Zeichenstil von Daniel Hulet erinnert mich etwas an Enki Bilal und der Look seiner Charaktere an Neil Gaimans Sandman Comics. Die Comics wurden 1988-1993 erstveröffentlicht und damit passt das Aussehen perfekt in diese Zeit. Die Seitengestaltung ist wild und eigenwillig. Einfache Rechtecke oder Quadrate gibt es nicht. Dies verleiht dem Comic ein spannendes, leicht groteskes Aussehen, macht es aber schwierig, die Leserichtung zu finden. Die düstere Stimmung wird noch durch dicke schwarze Gutter unterstrichen.

Was für ein gruseliger, verworrener Horrortrip! Hulet fängt den Zeitgeist und die Geschichte und Mythologie von Brüssel in einem Comic ein, in dem ich bis zum Schluss nicht sicher bin, was passiert ist und was nicht. Der blutige Höhepunkt liegt in der Mitte der Geschichte, doch das Ende lässt einen mit einem unguten Gefühl zurück. Ein kleiner Abstrich am Ende ist die unbekleidete Alba, die ohne ersichtlichen Grund nackt ist.

L’État Morbide ist ein schauerliches, teils blutiges, düsteres Schreckensszenario.

L'État Morbide ...

… hat ein ungewöhnliches und düsteres Design.
… fängt den Zeitgeist der späten 80er ein.
… ist eine großartige Gesamtausgabe.

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L’État Morbide Gesamtausgabe

Szenario und Zeichnungen: Daniel Hulet
Hardcover mit 160 Seiten
ISBN: 978-3-96792-366-7
Erschienen am: 27.07.2022
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

L'État Morbide
© Splitter Verlag

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Eine Antwort

  1. Michael Kleu sagt:

    Das hat was. Habe ich auf meine Liste gesetzt.

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