Grusel-Bingo 2022 +Kurzrezensionen+

Kurzrezensionen zum Grusel-Bingo 2022

Ok, das letzte Feld habe ich erst am 6.12. und nicht zum 30.11. abgearbeitet. Trotzdem bin ich nun durch mit dem Grusel-Bingo und natürlich habe ich das erweiterte Feld nicht geschafft. Alltag und Erkältung haben mich da ein wenig aus der Bahn geworfen. Wie hat mir das Grusel-Bingo gefallen? Das könnt ihr in den Kurzrezensionen zu den einzelnen Comics herausfinden:

After the Rain

Ein Cop aus Chicago auf Besuch bei ihrer Großmutter in Nigeria. Nachdem es tagelang geregnet hat, steht plötzlich ein Junge vor der Tür, schwer verletzt, eigentlich dürfte er gar nicht mehr am Leben sein. Durch seine Berührung wird die Frau gezeichnet werden und verschiedene Visionen werden sie heimsuchen. Eine Adaption von Nnedi Okorafor. Etwas ausführlicher berichte ich auch in 3 Frauen. n Comics. Der Comicklatsch.

Ich hatte mich sehr drauf gefreut und war ein bisschen traurig, dass ich den ersten Bildsequenzen nicht wirklich gut folgen konnte. Die Seiten sind teilweise opulent an den Rändern gestaltet, was mir zeitweise überladen vorkam, erstreckten sich aber bald in die Panels selbst, was ein toller Look war. Doch dann kam das eigentliche Problem, die Bilder wichen vom Text ab. „Ich aß mit meinem Löffel“ im Bild isst sie mit den Fingern. „Ich kauerte mich im Bett ein“ im Bild schafft sie es nicht ins Bett und kauert sich davor zusammen. Die Geschichte selbst ist zwar spannend, aber die Adaption leider nur mäßig.

Das Haus am See

Es sollte ein nettes Treffen von Schul- und Studienfreunden werden, doch es kam alles ganz anders. Diesen Twist im ersten Kapitel will ich euch nicht ruinieren, darum schweige ich mich über die Inhalte aus. Doch natürlich ist dies ein Horrortitel, es wird also keine allzu angenehme Wendung sein.

Die Gäste bekommen Codenamen und ein eigenes Symbol. Jeder Gast erzählt einen Teil der Geschichte aus der eigenen Perspektive und wird so die Story nicht nur weitererzählen, sondern auch ein paar Hintergründe liefern. Im Trade ist es etwas schwer, die Doppelseiten direkt als solche zu erkennen. Diese werden von James Tynion IV aber, wie auch in Something is killing the Children, gerne genutzt. Zusätzlich nutzt er Prosaeinschübe in Form von E-Mails, Protokollen etc. Der Zeichenstil ist super schön, einheitlich und doch abwechslungsreich für verschiedene Szenen. Von bunt und sehr realistisch zu farblos und wässrig verschwommen. Spannend, der Band hält immer wieder Überraschungen bereit und ich bin wahnsinnig gespannt auf den zweiten Teil.

Maniac of New York

Wie geht eigentlich die Regierung damit um, wenn es einen Killer gibt, der aus dem Nichts auftaucht, ein Blutbad anrichtet und wieder verschwindet? Durch die Presse ist Totschweigen nicht so einfach, wie in den 1970ern, aber heute zählt die Devise „Besser zu spät da sein und nicht eingreifen, als einzugreifen und doch niemanden retten zu können“. Die beiden Damen, die die Harry Taskforce bilden, sehen dies allerdings anders.

Harry schnetzelt sich munter durch New York, in Maske und mit einem großen Messer hinterlässt er Berge von Opfern. Die Regierung hat ihn akzeptiert, eine Naturgewalt, wie eine Überschwemmung, die halt nicht zu stoppen ist. Nach außen muss aber gehandelt werden, daher gibt es eine Taskforce und die Leiterin hat ganz eigene Motive Harry zu stoppen. Egal, ob es der Bürgermeister will oder nicht. Leichte Horrorunterhaltung, mit Blut, Action und einem Tropfen Politik. Vor wohliger Slasher-Stimmung habe ich nicht nur den ersten Storyark beendet, sondern auch den zweiten gelesen.

Doomboy

Nur eine kannte den heimlichen Namen von D. Doomboy liebt Metal und es war nicht sein Plan, eine Metal-Legende zu werden, er wollte eigentlich nur Gitarre spielen

Die Geschichte um D ist tiefgründig und traurig. Die meiste Zeit erfahren wir durch Freunde und Bekannte, wie er wahrgenommen wird. Dies ist auch kein großes Wunder, er spricht nicht darüber, was ihm passiert ist, was er durchmacht. Er zieht sich zurück und versucht, Geschehnisse auf seine Art zu verarbeiten. Nur weiß er nicht, dass dabei zu einer Legende wird. Spirituell und sanft, trotz harter Riffs.

Home Sick Pilots

Konkurrierende Punk Bands, ein verfluchtes Haus, Geister und ein Mädchen, an der das Blut ihrer Freunde klebt (wortwörtlich). Eigentlich sollte das alte verlassene Haus nur eine tolle Location für ein Konzert sein. Wer hätte schon erwartet, dass es wirklich verflucht ist und mit Geister und besessenen Objekten vollgestopft war. Welche traurige Seele trifft es, dem Haus bei der Wiederbeschaffung zu helfen?

Mein Plan für die Home Sick Pilots umfasste das erste Trade, die ersten fünf Hefte, aber mit dem Ende von Heft fünf wollte ich mehr. Ich wollte mehr von den Nuclear Bastards und von dieser Geschichte, die immer abgedrehter wurde. Viele Gefühle, beizeiten Action, Spannung und jeder Menge verrückter übernatürlicher Kram. Alle 15 Hefte waren es mehr als wert, gelesen zu werden. Spannende Geschichte, gute Unterhaltung und ein tolles Ende.

Midnight Mystery

Diese Hefte liegen schon so lange hier. Die Geschichte ist aufgebaut wie ein Pulp Heft. Sogar der Druck ist auf Zeitungspapier und nach dem Lesen waren meine Finger schwarz von der Druckerschwärze. Genau das alles passt perfekt zu unserem Privatermittler Zeke King, der immer wieder in übernatürliche Fälle gezogen wird. Was ich erst als „Monster of the Week“ vermutet hatte, entwickelte sich zu einer komplexen Rahmenhandlung.

Ende von Lied, nach den ersten vier Heften habe ich die zweiten vier herausgesucht, um direkt weiterzulesen. Jetzt weiß ich nicht, ob ich die letzten Hefte hier irgendwo habe oder nicht. Diese übernatürliche Detektivgeschichte im Pulp-Stil hat mich echt gefesselt. Lasst euch auch nicht vom billigen Äußeren täuschen, die Bilder sind grundsolide bis wirklich beeindruckend. Tolle Comicreihe für wenig Geld.

Bunny Mask

Ein Mann hört eine Stimme in seinem Kopf, the Snitch. Er erzählt ihm Geheimnisse anderer Menschen und bringt ihn dazu, in einer Höhle zu graben. Er lässt auch seine Frau, seine Tochter und ein Pärchen für ihn graben. Doch die Stimme fordert Blut. An Ende ist nur noch Tyler übrig, der zum Graben gezwungen wird und den Zugang zu einer Kammer findet. Dort lauert etwas Übernatürliches. Zwar wird Tyler diese Begegnung überleben, doch viele Jahre später werden ihn diese Erlebnisse wieder einholen.

Bunny Mask, er hat sie damals in der Höhle gesehen und nun ist sie wieder da, doch auch the Snitch und diesmal ist Tyler derjenige, dem die Geheimnisse erzählt werden. Doch was ist Bunny Mask? Sie sucht nach dem Üblen, den Krankheiten in der Welt und hat ein perfides Verständnis von Gerechtigkeit. In den ersten zwei Story Arcs bleibt ihre Rolle vage, doch the Snitch und the Hollow stellen ihre Gegner dar. Es stiftet jede Menge Unwohlsein, ohne große Schockmomente und ist gemächlicher Horror. Im zweiten Story Arc schleicht sich auch immer wieder der Maniac of New York ein.

Cold Bodies

Denise hat als einzige das Winter Man Massaker überlebt. Seit dem sind 15 Jahre vergangen und die Geschehnisse im Blizzard wurden zu einem erfolgreichen Film Franchise. Doch kein Entschädigungsgeld der Welt kann Denises PTBS heilen. Ein Blizzard zieht auf und Realität und Erinnerungen beginnen zu verschwimmen.

Cold Bodies gibt zum einen einen sehr spannenden Blickwinkel auf Überlebende und wie sie behandelt werden, zum anderen, wird eine Horrorgeschichte erzählt. Denise ist fertig und der psychische Druck ist spürbar. Als die Ereignisse anfangen, sich zu überschlagen, wird über weite Strecken auf Worte verzichtet. Gib keinen Laut von dir, versteck dich, setzt dich zur Wehr. Ein gutes Ende im Horror lässt gerne Fragen offen und gibt sich die Chance auf eine Fortsetzung.

Wellington

Lord Wellington wird von seiner ehemaligen Mätresse um Hilfe gebeten. Ein Kind ist verschwunden, ein schwarzer Geisterhund wurde gesichtet und ein Mann ist tot. Mit seinem besten Freund und seiner verhassten Frau macht er sich auf dem Weg, diesen Ereignissen nachzugehen. Obwohl er Geister und Teufel für Mumpitz hält, stehen ihm bald ein übernatürliches Wesen und eine alte Hexe zur Seite.

Wellingtons Freund wird oft zum Schutz der Damen (Frau und Ex) zurückgelassen, dafür begleiten ihn aber die anderen Damen, die Hexe und das übernatürliche Wesen in weiblicher Form sowie ein Rabe, der „Ja“ und „Nein“ sagen kann. Tatsächlich spricht der Rabe deutsch, während die Geschichte in Englisch verfasst ist. Durch ein Ritual ist ein Teufel in unsere Welt gekommen, ein Formwandler, der nicht nach dem ersten Opfer haltmachen wird. Ein paar gute Ansätze, aber eigentlich nur ganz nett.

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