Die Große Illusion 1: New York, 1938 +Rezension+
Die Große Illusion 1: New York, 1938
New York, 1938. Diana, ein Mädchen vom Land, ist ein großer Fan der Pulp-Literatur und träumt davon, selbst Schriftstellerin zu werden. Ihre Ankunft in New York verläuft ganz anders als geplant: Zack, ihr Gepäck ist weg, aber zum Glück lernt sie schnell eine neue Freundin kennen, die ihr aus der Patsche hilft.
Die Große Illusion
Für Diana beginnt in New York ein neues Leben, deshalb nennt sie sich von nun an Roberta Müller. Durch ihre Freundin kommt sie bei einer Zeitung unter, wo sie zunächst nur Aushilfsjobs ohne Bezahlung macht, aber so lernt sie den Umgang mit der Schreibmaschine und nutzt die Gelegenheit, auch eigenen Geschichten zu schreiben. Mit ihrer Freundin lernt sie einige Künstler kennen, große Maler, aber einer von ihnen verdient sein eigentliches Geld mit Comics.
Es dauert nicht lange und für Roberta beginnt unter dem Pseudonym Bob Smoke eine Art neues Leben. In der Comic-Szene sind Krimis out und Superhelden erobern mehr und mehr die Szenarien. Für den befreundeten Künstler schreibt sie ein Szenario und sie haben Erfolg. Von da an beginnt ihre Karriere unter einem männlichen Pseudonym und bald lernt sie nebenbei andere große Namen dieser Zeit kennen.
Es ist spannend zu sehen, wie sie einerseits Will Eisner trifft, aber auch den Schöpfer von Batman. Nun, wenn man sich diese Geschichte anschaut, wird man feststellen, dass der eigentliche Schöpfer von Batman leider leer ausgegangen ist. Aber genau darum geht es, denn auch Joe Schuster, der Schöpfer von Superman, hatte keinen guten Deal mit seinem Verleger. In einer durchzechten Nacht lernt sie sogar den Tatortfotografen Weegee kennen und ihre bis dahin nur angedeuteten Vorlieben werden zur unumstößlichen Tatsache.
Die Idee einer fiktiven Figur, die in die reale Geschichte des Comics eingebettet ist, aber eben auch in die reale Geschichte von New York, der kommunistischen Partei und auch der Ereignisse rund um den Zweiten Weltkrieg, ist wahnsinnig spannend. Ich liebe es, wie die Comicfiguren von Roberta immer wieder mit ihr agieren. Es ist eine wirklich spannende und faszinierende Reise und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Die Große Illusion 1 ist eine spannende Geschichte rund um die Zeit in New York, aber auch um die Comics und dabei wird die Metaebene in der Interaktion mit den eigenen Figuren ganz wunderbar genutzt.
… zeigt die Schaffenskraft der Underdogs.
… berichtet aus dem goldenen Zeitalter der Comics.
… gibt hier den oft unsichtbaren Frauen der Zeit ein Gesicht.
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Die Große Illusion 1: New York, 1938
Szenario und Zeichnungen: Alessandro Tota
Hardcover mit 248 Seiten
ISBN: 978-3-95640-433-7
Erschienen im September 2024
bei Reprodukt
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
© Reprodukt