Book of Evil

Die Menschheit hat sich weiterentwickelt, doch sind wir nicht empathischer und friedlicher geworden, sondern haben die Empathie verloren und keine Gefühle mehr. Die Menschen zumindest, es gibt da ja auch noch die Embies, die Kinder, die Gefühle haben und erst noch zu Menschen oder Tieren mit Emotionen heranwachsen werden. Diese dürfen sich nur in bestimmten Bereichen aufhalten und müssen Arbeitsdienste verrichten. Einziges Vergnügen ist das Book of Evil, der tägliche Comicstrip in den Zeitungen.

Psychopathen oder Soziopathen?

Die Welt wird beherrscht von Menschen ohne Gefühle, Embies außerhalb vorgegebener Bereiche sind Freiwild. Eine kleine Entschädigung muss zwar gezahlt werden, wenn durch ihren Tod ihre Arbeitskraft entfällt, aber so viel ist es ja zum Glück nicht. Wer entläuft oder nicht mehr arbeiten kann, muss „auf die Wiese“. Eigentlich haben Kinder keine Namen, doch die Gruppe um Homer und seinem Bruder Poe haben sich welche gegeben. Homer ist sich sicher, dass er als Kind von Tieren auch ein Tier wird und will aus der Stadt gemeinsam mit seinen Freunden fliehen.

Zuvor berichtet er noch über den Alltag, den Aufbau der Gesellschaft und alles, was er in Erfahrung bringen konnte. Denn die Kinder werden eigentlich nicht unterrichtet, lernen durch ihre Arbeitsdienste jedoch oft viel, oder können sich Informationen beschaffen. Die Geschichte ist nicht wie ein klassischer Comic aufgebaut. Es gibt Prosatexte und Zeichnungen. Der Aufbau könnte auch einem illustrierten Buch entsprechen und wirkt eher wie ein Bindeglied zwischen Roman und Comic. Die Zeichnungen in diesem Tagebuch sollten von Homer angefertigt sein.

Die Geschichte ich eine Mischung aus Flucht und Erwachsenwerden. Nicht nur der Tod, auch eine vorherige Folter macht den Kindern sorgen. Durch ihre unterschiedlichen Arbeitsstätten haben sie Einsicht in Bereiche wie den Zoo für die Tiere, der für die Jagd von Flüchtigen und den, der die Geschichte festhält. Diese Quellen machen sie sich zunutze, um eine Flucht zu organisieren.

Book of Evil zeigt eine dystopische Zukunft einer Menschheit ohne Gefühle.