Science-Fiction Fortsetzungen: Talion 2&3, Prima Spatia 2 +Rezensionen+

Talion Band 2 und 3

In Talion Band 1 endet Billies Leben, wie sie es bisher kannte. Die Tochter zweier Herzoginnen, ist nun zusammen mit Tadeus auf der Flucht. Seine Forschungsergebnisse, soll die Heilung der Seuche bringen, die alle Menschen befällt. Ihre Flucht bringt sie inzwischen in das Königreich Damokles, das das größte Charko-Vorkommen hat. Viele denken, dass das Charko die Quelle der Seuche ist, doch eines ist das in Minen abgebaute Material mit Sicherheit, die Hauptenergiequelle.

Mal wieder sind die Kombinationen aus Bildern und Text fantastisch. Auf einigen Seiten bleibt Platz, damit sich die großen Bilder oder Abfolge kleiner Bilder entwickeln können, auf anderen Seiten finden sich in vielen Panels lange Texte, die die Story voranbringen. Dazu kommt die Farbgebung der Mienen, es ist einfach ein Wow-Effekt nach dem Umblättern. In den Mienen sind nur noch Zwangsarbeiter zu finden und der Umgang ist nicht gerade menschlich. Immer wieder träumt oder halluziniert Tadeus von einer Art Dryade. Ein Baumwesen mit Flügeln, das ihn an einen wundervollen Ort bringt. Doch in der Wirklichkeit erwarten uns Kampf, Zerstörung und Mecha.

Wie die Bände zuvor startet Band 3 mit einem Rückblick auf Tadeus Leben. Die Flucht aus den Minen ist Billie und Tadeus zwar gelungen, doch das Überleben ist für Billie keinesfalls sicher. Dagegen ist der unsterbliche Tadeus es, der von dem Dryaden-Wesen durch die Dunkelheit geführt wird. In den Minen haben sich von einer Zuflucht erfahren, einer Oase. Dort leben die Menschen im Einklang mit der Natur, doch nicht sicher vor der Seuche.

Die menschliche Natur ist es auch, die hier der eigentliche Feind der Gemeinschaft ist. Zwar werden Tadewus und Billie aufgenommen, doch nicht alle akzeptieren sie. Dieser letzte Band wird deutlich spiritueller als seine Vorgänger. Das Dryaden-Wesen bekommt umwerfende Splashpages, es gibt erneut Gesellschaftskritik und die Umweltverschmutzung wird thematisiert. Es scheint, als sei das Ziel, den Ozean zu erreichen, vergessen. Doch dieser Band und damit die gesamte Geschichte endet dramatisch.

Talion will viel. Es soll eine große und verzweigte Geschichte sein. Doch in den Nebenerzählsträngen habe ich längst den Anschluss verloren. Es gibt viel Text, viel zu sagen und viel Kritik. Dazu ist das Artwork unheimlich stimmungsvoll und düster. Es ist bedrückend und verfehlt diesen kritischen Ansatz auch nicht. Die epischen Bilder sind faszinierend, doch fühle ich mich, als hätte ich den Anschluss verloren und die Handlung hätte sich an einigen Stellen überschlagen. Vielleicht hilft es, alle drei Bände am Stück zu lesen, um die Geschichte besser zu würdigen und nicht nur die überragenden Bilder zu wertschätzen.

Prima Spatia 2

Das Geheimnis um Albas Herkunft ist gelüftet, auch wenn ihr bisher niemand die Wahrheit gesagt hat. Ihr Vater hat sie nicht geschützt auf einem Privatasteroiden aufwachsen lassen. Der Mann, den sie für ihren Vater gehalten hat, ist in Wahrheit ihr Onkel und dieser das Gesicht der Separatisten. Seine Gruppe hält die großen quallenartigen Weltraumwesen für intelligent und möchte deren Ausbeutung verhindern.

Viel Ruhe bietet der zweite Band nicht, es geht direkt los mit Konflikten, Toten, Drama und einer Verfolgungsjagd. Wie besonders Alba ist, wird hier nochmal verdeutlicht und kommt ihr zugute. Allerdings sehe ich hier nicht so viel Handlung. Die Kritik an Natur und Tierwelt wird klar. Konflikte aufgezeigt, doch die Personen sind nicht besonders tiefgehend. Dafür sind die Bilder einfach fantastisch, bunt und kreativ. Der Weltenbau ist hell und freundliche, die Farben knallig und die Städte wirken organisch. Ich würde dieses Buch auch als Bilderbuch lesen, denn die Geschichte ist für mich nur noch Beiwerk.

Alles leuchtet förmlich, die quallenartigen Wesen, die verschiedenen Welten, es wirkt freundlich und einladend. Ganz anders als die düstere Umgebung von Talion. Obwohl beide Story von Verrat und Vergehen an der Umwelt berichten, sind sie doch so unterschiedlich. In Talion haben wird die Dystopie bereits erreicht und die Welt ist finster geworden. In Prima Spatia haben die verschiedenen Spezies noch eine Chance, die Welten sind hell und nicht in gedeckten Farben gehalten. Prima Spatia hat Charaktere, die schnell erwachsen werden mussten und doch noch kindlich sind. In Talion ist selbst die junge Billie viel gefestigter, düsterer. Selbst als Emett in Prima Spatia von seiner traurigen Geschichte erzählt, fühlt es sich nicht traurig und deprimiert an.

Beide Reihen haben ein umwerfendes Artwork, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Ihr mögt es eher düster, mit gedrückter Stimmung und gedeckten Farben? Dazu viel Text in einer dystopischen Welt. Dann führt euch euer Weg zur Herrscherfamilie Talion. Mit hellen und freundlichen Farben, einem fließenden Artwork, weniger Text und noch ist es nicht zu spät eine Spezies vor dem Untergang zu retten? Dann solltet ihr dem System Prima Spatia einen Besuch abstatten. Ein verseuchter Planet oder fantastische Welten in einer Space Opera, ihr habt die Wahl.

Talion

Prima Spatia

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Talion Opus 2 – Adern

Szenario und Zeichnungen: Sylvain Ferret
Hardcover mit 64 Seiten
ISBN: 978-3-96792-124-3
Erschienen am: 20.03.2024
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde von mir selbst erworben. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Talion Opus 3 – Herz

Szenario und Zeichnungen: Sylvain Ferret
Hardcover mit 64 Seiten
ISBN: 978-3-96792-125-0
Erschienen am: 24.07.2024
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

© Splitter Verlag
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Prima Spatia 2: Die Jagd

Szenario: Denis-Pierre Filippi
Zeichnungen: Silvio Camboni
Hardcover mit 56 Seiten
ISBN: 978-3-98721-197-3
Erschienen am: 24.07.2024
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

© Splitter Verlag

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