Schattenspringer 2 von Daniela Schreiter +Rezension+

Schattenspringer 2

Schattenspringer² – Per Anhalter durch die Pubertät

Nach der Kindheit

In Schattenspringer Band 1 hat Daniela Schreiter noch viel aus ihrer Kindheit berichtet, mit Schattenspringer 2 geht sie den nächsten Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

Adé Grundschule und hallo erste Klassenfahrt, drückende BHs, unerträgliche Regelschmerzen und unangenehme Damenbinden. Doch nun erfolgen auch die ersten Schritte zur Selbstbestimmung, der Wunsch „normal“ zu sein wächst und dann ist da noch die ganze Sache mit den Beziehungen. Alles nicht so einfach, für jemanden im Asperger Spektrum, auch wenn man plötzlich doch einige Sachen mit anderen gemein hat. So hörte Daniela auf der Klassenfahrt zum ersten mal Die Ärzte und mag sie noch bis heute.

Pubertät

In der Pubertät verändert sich vieles, der Körper aber auch das Bedürfnis nach Gesellschaft. Auf mal waren Daniela Tiere und ihre Mutter nicht mehr genug. Sie wollte Freunde haben, wie es andere in Film und Fernsehen auch haben. Die Kontrolle über das eigene Leben oder zumindest die Klamottenauswahl, sollte erlangt werden. Es ist allerdings schwierig, wenn man beim Titanic-Filmabend über Leos Tod lacht. (Darum habe ich mich bisher erfolgreich geweigert, den Film anzusehen.) Daniela gab sich selbst die Schuld daran, dass sie keine Freunde finden konnte und bekam „dunkle Gedanken“. Sie findet einen guten Weg über diese zu sprechen und sie zu verbildlichen.

Immer wieder hat Daniela Probleme mit Situationen, in denen sie Augenkontakt halten sollte, doch ist dies für sie extrem anstrengend und ihr gegenüber hält sie bestenfalls nur für unhöflich. Nur ist flirten ohne Augenkontakt recht schwierig, wie sie feststellen muss, als sie sich anfängt für Zweisamkeit zu interessieren. Doch was ist mit Küssen, Berührungen und Sex? Führt es nicht nur wieder zu einer Reizüberflutung, kann sie es überhaupt „aushalten“?

Einsamkeit / Zweisamkeit

Erst relativ spät, im Vergleich zu ihren Mitschülerinnen, wendet sie sich von ihren Superhelden ab und den Jungs zu. Immer in dem Bestreben „normal“ zu sein. Die erste sexuelle Erfahrung hat dann auch erst mal für ein Jahr gereicht, bis sie wieder versucht eine Verbindung einzugehen. Sie sah nun Partnerschaft als eine Art Forschungsprojekt. Dafür hat sie sich zuerst mit den Fragen auseinandergesetzt, was sie eigentlich möchte und wie sie es möchte. Nicht so leicht, noch ohne Asperger Diagnose, aber auch mit der Diagnose wird nicht alles automatisch leichter.

Schattenspringer 2 soll weiterhin für ein junges Publikum geeignet sein. Hierfür hat Daniela ihre Depressionen auf eine gute, fast schon leichte Weise beschrieben. Doch auch die Wünsche nach Zärtlichkeiten und Sexualität sind auf eine Art erzählt, die alles andere als anstößig wirkt. Themen die sonst gerne in der Pubertät vermieden werden, greift sie furchtlos auf. Daniela berichtet über ihre eigene Entwicklung mit all ihren „Bonus-Tücken“.

Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit ihrer Diagnose. Vom „komischen Kind“ zur Asperger Diagnose war es ein langer Weg, Ärztemarathon inklusive. Auch wenn die Diagnose eine Erleichterung war, folgte erst eine Phase der Verleumdung, bevor sie diese akzeptieren konnte.

Wieder erlaubt uns Daniela einen tiefen Blick in ihre Welt. Wie kann das Leben mit Asperger verlaufen und was bedeutet dies eigentlich? Trotzdem sollten wir nie vergessen, dass es sich um ein Spektrum handelt und sich jeder im Asperger Spektrum unterscheidet.

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Schattenspringer 2

Schattenspringer 2 – Per Anhalter durch die Pubertät

Autorin und Zeichnerin: Daniela Schreiter
Hardcover mit 160 Seiten
Erschienen am: 20.07.2015
Bei Panini
Leseprobe bei MyComics

Der Comic wurde von mir selbst erworben. Meine Meinung wurde nicht beeinflusst.

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