| Montagsfrage | Fehlertoleranz in Büchern?

Montagsfrage

Montagsfrage #19

Jeden Montag stellt Sophia von Wordworld die Montagsfrage.

Sophia fragt diesen Montag:

Wie empfindlich reagiert Ihr auf Tipp-, Rechtschreib- oder Übersetzungsfehler in einem Buch?

Bereits bei den Buddy Reads letzten Montag hatte ich erwähnt, dass ich langsam lese. Daher stolpere ich vielleicht häufiger über Fehler als andere, gleichzeitig ist meine Rechtschreibung nicht das goldene vom Ei, weshalb mir sicher einige Fehler entgehen. Was mich aber in den Wahnsinn treibt, sind Satzbaufehler. Ich habe nun mal eine leichte Leseschwäche und Satzbau oder auch Grammatikfehler lassen mich Sätze oft 50 Mal lesen und ich verstehe sie einfach nicht. Die geht die Leselaune direkt in den Keller.

Ähnlich geht es mir mit Übersetzungsfehlern. Lest mal ein Buch in dem permanent Mercury mit Merkur und nicht Quecksilber übersetzt wurde. Ok, im Nachhinein war es ein Kind seiner Zeit und kein Fehler im eigentlichen Sinne. Indiana wird Indien, Frankokanadier werden Franzosen. Richtig schlimm wird es aber erst, wenn Popkulturreferenzen dazu kommen. Wie übersetzt ihr „If you like it, put a ring on it“? In dem Fall am besten gar nicht. Schlimmer wird es, wenn die Referenz sich auf etwas bezieht, dass es in Deutschland nicht gibt. Bestimmte Eigenheiten, eine Show, die hier nicht ausgestrahlt wird. Hier huldige ich jeden Übersetzer*innen, die es trotzdem schaffen eine stimmige Übersetzung zu finden.

Da Sophia ja schon auf ihre Literaturrecherche und die Fachartikel eingegangen ist, greife ich auch diese gerne auf. In Das Lesen und ich habe ich meine Leseschwäche, das Tempo und anderes beleuchtet. Ich bin ein audiovisueller Lerntyp und einige Fachtexte sind etwa so spannend, dass mein Hirn beim Versuch sie zu lesen einfach abschaltet. Darum greife ich im Studium oft auf verschiedene Plugins zurück, die mir Texte vorlesen, während ich mitlese. Hier werden aber Tippfehler schnell die Hölle oder auch Sprachwechsel klingen in der automatischen Sprachausgabe echt nicht schön. Satzbaufehler zerreißen oft das Verständnis für eine These und dann wird es wirklich schlimm, weil so manchmal dein Kopf was anderes liest als du hörst.

Ich bleibe also leicht an Fehlern hängen. Lese ich zum Spaß, ist es oft nicht so tragisch. Muss ich aber etwas lesen, dann kann ist es deutlich schlimmer für mich.

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3 Antworten

  1. Huhu,

    da muss ich dir zu 100 % zustimmen: Es ist heutzutage auch eine Frage der Barrierefreiheit, orthografisch wie grammatikalisch korrekte Texte anzubieten, egal, wie welchem Medium. Ein vereinzelter Tipper kann sicher jedem und jeder mal passieren, aber wenn sich Fehler durch ein gesamtes Manuskript durchziehen, ist das ein Zeichen von mangelnder Qualität – wie auch immer es dazu kam.

    Persönlich stelle ich allerdings fest, dass meine Toleranz gegenüber Fehlern steigt, wenn ich ein Buch mag. Habe ich keinen Spaß an einer Geschichte, fallen mir Fehler viel eher auf und ich störe mich auch mehr daran. Eigentlich ein bisschen unfair, aber nun mal eine Tatsache.

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

  2. Wordworld sagt:

    Hey Ariane,

    Übersetzungen bei Popkulturreferenzen, feststehenden Ausdrücken, Wortwitzen oder auch von Slang gehen eigentlich fast immer schief, da finde ich es gerade in Jugendbüchern mittlerweile angebracht, sie lieber gleich in Englisch zu lassen und darauf zu vertrauen, dass die LeserInnen das trotzdem verstehen. Ich habe auch schon ganz gute Kombinationsübersetzungen gesehen, in denen dann der englische Ausdruck beibehalten, aber durch eine deutsche Übersetzung im nächsten Satz abgesichert wurde. Generell habe ich aber das Gefühl, dass Übersetzungen da in den letzten Jahren kreativer und vielseitiger geworden sind, was diese Probleme angeht… Von Mercury als Merkur will natürlich keiner lesen müssen!

    Wie spannend! Darüber, wie sich Rechtschreibfehler auf Leseschwächen auswirken, habe ich noch gar nicht nachgedacht tatsächlich 😉 Auch dein Einwand mit dem Vorlesen finde ich sehr wichtig. Setzt man den geschriebenen Text in Sprache um (was ja auch heutzutage viele Ereader automatisch können), fällt die Hirn-Korrekturfunktion für kleinere Fehler natürlich automatisch weg und man stolpert über jeden Schnitzer im Text. Da kann ich gut nachvollziehen, dass du an jedem Fehler hängen bleibst!

    Liebe Grüße
    Sophia

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