| Märchensommer | Briar +Rezension+

Briar

Briar Rose, Sleeping Beauty oder Dornröschen, wir kennen fast alle ihre Geschichte. Verwunschen, durch eine Spindel in einen tiefen Schlaf gefallen und wachgeküsst. Nur, was wäre passiert, wenn der Prinz sie nie wachgeküsst und trotzdem geheiratet hätte? Wie praktisch so an ein Königreich zu kommen, ohne eine lästige Ehefrau, denn wer schläft, redet nicht und hat keine Meinung. Doch 100 Jahre später wird Briar doch noch aus ihrem Schlaf gerissen, ganz ohne Kuss.

Der Märchensommer ist eine Aktion auf Random Poison. Poison Painter aka Anne Zandt beschäftigt sich mit Märchen(-adaptionen) und ruft dazu auf, es ihr gleichzutun.

Aufgewacht im Albtraum

Die ersten Seiten sind schön illustriert und sehr märchenhaft, doch schnell landen wir in der dunklen und schmutzigen Realität. Briar ist wach, viel hat sich verändert in den letzten Jahrzehnten und ihr Erzähler ist tot. Jetzt ist es an ihr, ihre eigene Geschichte zu erzählen und für sich zu kämpfen. Das Kämpfen muss sie schnell lernen ohne Wasser, Essen und ganz alleine, denn die Nacht bricht herein.

Sie stellt schnell fest, wie jung, unerfahren und verwöhnt sie von ihrem vorherigen Leben war. Die Welt hat sich zum Schlechteren verändert und sie ist keine Prinzessin mehr, die Hilfe verlangen kann. Nur langsam erfährt sie, was in ihrem Schlaf passiert ist und unerwartet erfährt sie Unterstützung von Spider – der Spinne, die eine Fremde in dem Land ist und die Meisten bezeichnen sie nur als blauen Dämon.

Briar versucht nun ihren Platz in der neuen Welt zu finden und wird sich schnell emanzipieren, um in der ihr größtenteils unbekannten Welt zu überleben. Was sie noch nicht weiß ist, dass Kräfte aus ihrer Jugend hinter ihr her sind. Das spielt aber auch keine Rolle, denn sie muss sich mit einer viel konkreteren Bedrohung auseinandersetzten.

Die Bilder sind so düster wie die Geschichte, schmutzig wie die Welt, in der Briar erwacht ist und ihr Antlitz ist von den langen Jahren im Schlaf gezeichnet. Aus ihrem Gesicht sprechen oft Wut und Erschöpfung. Es gibt viele Kämpfe, Blut und Magie, doch endet diese Geschichte noch nicht, es ist nur das erste Kapitel, dass in den vier Heften erzählt wird. Bei Splitter erscheint im November (also Ende Oktober) das erste Album auf Deutsch, dass eben diese vier Hefte umfasst. Es wird sie hier einer typischen „Märchensprache“ bedient, die etwas altertümlich ist, daher ist für viele sicherlich die Übersetzung leichter zu lesen.

Briar ist ein düsteres Märchen über eine Prinzessin, die sich in einer abgewrackten Märchenwelt emanzipiert und ihren Weg geht.

Briar ...

… macht ein düsteres Märchen noch düsterer.
… lässt eine Prinzessin über sich selbst herauswachsen.
… wird um ihr Überleben kämpfen.

Briar Hefte #1-4

Szenario: Christopher Cantwell
Zeichnungen: Germán García
Farben: Matheus Lopes
Hefte mit 23-36 Seiten
Erschienen ab: 29.09.2022
bei BOOM! Studios

Hardcover mit 112 Seiten
Angekündigt für 01.11.2023
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir von mir selbst erworben. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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© BOOM! Studios

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