H. P. Lovecraft: Das Grab +Rezension+

H. P. Lovecraft: Das Grab
Die Geschichten von Lovecraft in Szene zu setzen, ist oft nicht einfach. Welche Farbe verbindet ihr mit dem kosmischen Horror oder der Farbe aus dem All? Alle haben unterschiedliche Vorstellungen. Dieses Thema wird auch im Vorwort zu H. P. Lovecraft: Das Grab aufgegriffen. Das unbeschreibliche Grauen in Bildern festzuhalten ist keine leichte Aufgabe und doch stellen sich immer wieder Künstler sich eben dieser, um Comics und Manga zu schaffen.
Jervas
Diese Adaption passt die Geschichte um Jervas kam an. Als Erzähler wird er seine Geschichte berichten. Diese werden als Caption Boxs in die Bilder integriert. Somit werden die Bilder zu dieser Kurzgeschichte in den Mittelpunkt gestellt und übernehmen die Erzählung der Kurzgeschichte auf der visuellen Ebene. Bereits in jungen Jahren ist Jervas fasziniert vom Anwesen der Familie Hydes. Einst brannte es nach einem Blitzeinschlag nieder und wer sich durch den Wald traut, der findet auf dem Berggipfel nicht nur eine Ruine, sondern auch ein Grab.
Ist es seine blühende junge Fantasie, oder kann der Junge mehr sehen als andere Menschen? In den Wäldern sieht er so einiges und je älter er wird und je mehr er sich mit dem okkulten beschäftigt, um so mehr sieht er auf in dem abgelegenen Grab. Sind es Visionen oder Wahnvorstellungen, die ihn an diesem Ort so faszinieren? Fakt ist, was er erlebt ist düster, makaber und fesselnd.
Hier sind es die Bilder, die in diesem ersten Band mit Kurzgasschichtenadaptionen von H. P. Lovecraft im Mittelpunkt stehen. Die Zeichnungen berichten von den dunklen Wäldern, sowie den Wesen, die der junge Jervas dort sieht. Sie zweigen die alten Ruinen, die stillen Kleinstädte, in denen sich Tratsch schneller verbreitet, als nur irgendwas. Kaum hatte ich es mir in dieser Welt bequem gemacht, folgt ein Rückblick auf den Brand es Herrenhauses. Dieser hat mich um. Wie genial kann Feuer in einem schwarzweiß gehaltenen Rückblick bitte aussehen.
Für mich war das Feuer mindestens genau so fesselnd, wie die vielen unglaublichen Himmelskonstellationen, die wir hier zu Gesicht bekommen. Immer wieder schreit der Kosmos sein Grauen heraus. Immer wieder sieht Jervas Galaxien und den weit entfernten Horror in den Sternen. So viele dieser Bilder möchte ich mir am liebsten an die Wand hängen. Der Comic hat mich mit seinen Darstellungen und den Farben einfach gefesselt. Dazu wurde noch ein Cameo von Lovecraft in den Bildern versteckt. Es folgen bei Splitter noch mindestens zwei weitere Bände mit diesen Adaptionen und einer liegt hier bereits. Ich kann es kaum noch erwarten, wieder in diese Welt des kosmischen Horrors eingesogen zu werden.
Das Grab ist eine unglaublich gut gelungene Adaption, die die Bilder nutzt, um eine Story zu erzählen, deren Optik als unbeschreiblich gilt.
… zeigt das Unbeschreibliche.
… ist unheimlich faszinierend in der Umsetzung der Himmelskonstellationen.
… eine gelungene und stimmungsvolle Kurzgeschichtenadaption.




Insbesondere für Liebhaber von H. P. Lovecraft ist dieser Comic ein wunderbarer Einstiegspunkt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, die Aufteilung ist klassisch und ihr wisst, auf welche Art Erzählung ihr euch einlasst. Es gibt keine Gespräche, deren Sprechblasen ihr in der richtigen Reihenfolge lesen müsst, der Lesefluss ist leicht und die Leserichtung schnell zu erkennen.
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H. P. Lovecraft: Das Grab
Szenario: Howard Philipps Lovecraft, D.D. Bastian
Zeichnungen: Nino Cammarata
Hardcover mit 72 Seiten
ISBN: 978-3-68950-040-5
Erschienen am: 25.04.2025
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
Weitere Lovecraft-Comics:
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Schatten über Innsmouth – Gou Tanabe
Cthulhus Ruf – Gou Tanabe


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