Fahrenheit 451 +Rezension+

Fahrenheit 451

Feuerwehrleute löschen keine Brände mehr und alle Häuser sind feuerfest. Ihre Aufgabe ist es nun, Bücher zu verbrennen. Guy Montag ist einer von ihnen, ihm wurde gesagt, dass es schon immer die Aufgabe der Feuerwehr war, Bücher zu verbrennen. Eines Tages trifft er nach der Arbeit die Tochter der neuen Nachbarn. Sie sagt von sich selbst, dass sie 17 und verrückt ist, denn sie denkt viel. Zu Hause angekommen findet er seine Frau vor, die eine Überdosis Schlaftabletten genommen hat. Es kommen keine Ärzte zur Hilfe, nur Handlager, für die das Auspumpen des Magens und das Wechseln des Blutes Alltag ist.

Wir sind ein Bollwerk gegen die kleine Schar, die versucht, die Welt mit widersprüchlichen Gedanken und Theorien zu verunsichern und zu betrüben. Ein Buch ist eine geladene Waffe, die ein Mensch auf einen anderen richten kann, um dessen Glück zu zerstören.

Fahrenheit 451, Cross Cult

Dystopische Realität

Fahrenheit 451 ist ein Klassiker über das Thema Bücherverbrennung und gespickt mit Zitaten aus verschiedenen Büchern. Es ist ein Buch, dass ich schon lange lesen wollte und jetzt habe ich die Gelegenheit bekommen, es als Comic zu inhalieren. Die Menschen denken nicht mehr so viel, ihre Aufmerksamkeitsspanne ist gering und das Erinnerungsvermögen nur mäßig. Böse Generation TikTok-Vibes. Es ist eine Utopie, denn dies soll die Menschen glücklich machen. Bücher sind gefährlich, denn diese haben Menschen traurig gebracht und zum Nachdenken angeregt.

Die Nachbarstochter Clarisse denkt zu viel, fühlt zu viel, will Dinge erleben. In der Schule fragt sie nicht nach dem wie, sondern dem warum. Sowas ist gefährlich, doch auch Guy lebt gefährlich, denn er nimmt immer wieder Bücher mit nach Hause. Er liest sie, doch oft versteht er sie nicht. Er ist besessen, diese besser zu verstehen. Sein Chef hegt jedoch einen Verdacht, gleichzeitig zitiert er ständig aus Büchern. Doch seine Aufgabe ist ihm klar, die Feuerwehrleute sind die Wächter. Letztendlich eskaliert die Situation.

Das Seitenlayout, die Panelaufteilungen, das Spiel mit den Guttern, hier steckt schon allein in dem Aufbau der Bilder und Seiten so viel Kreativität, dass sie fast schon aus dem Comic quillt. Das Gespräch zwischen Guy und Clarisse im Regen ist ein Augenschmaus. Der Regen sieht nicht nur fantastisch aus, auch die Spiegelungen und das Spiel mit der Perspektive. Dazu noch die Farben. Bei einem Event gegen Ende sind diese plötzlich ganz anders als zuvor, blasser und gleichzeitig auch irgendwie realistischer. Ich bin einfach hin und weg.

Wenig überrascht hat mich, dass mich auch die Story begeistert hat. Es geht nicht einfach um den negativen Einfluss bestimmter Bücher, sondern generell darum, was Bücher auslösen können. Vom Schundroman über die Klassiker bis hin zu heiligen Schriften, wie die Bibel. Emotionen und Wissen. Diese gilt es zu unterbinden, damit die Welt als Utopie gilt, obwohl es eine Dystopie ist, doch keiner weiß es besser.

Fahrenheit 451 erzählt über den Wert von Büchern und was wir ohne sie wären.

Fahrenheit 451 ...

… sollte auch in Comicform zum Klassiker werden.
… hat ein umwerfenden Artwork.
… ist für mich gut nachvollziehbar, obwohl ich die Buchvorlage nicht gelesen habe.

Comics für Einsteiger
Auch für Comic-Einsteiger

Wenn ihr ein Herz für Bücher habt, Dystopien liebt oder schon lange das Buch Fahrenheit 451 lesen wolltet, dann findet ihr in der Comicadaption einen guten Punkt, um in die Welt der Comics einzusteigen. Literatur ist in allen Formen wichtig, obwohl in den Bildern oft nur Romanklassiker gezeigt werden. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, die Leserichtung einfach zu erkennen und es wird kein Vorwissen benötigt.

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Fahrenheit 451

Szenario: Ray Bradbury
Zeichnungen: Victor Santos
Hardcover mit 160 Seiten
ISBN: 978-3-98666-519-7
Erschienen am: 15.05.2024
bei Cross Cult

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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© Cross Cult

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