Don Vega +Rezension+
Don Vega
1848, Don Vega kehrt nach dem Unfalltod seiner Eltern aus Madrid zurück. In Kalifornien ist General Gomez damit beschäftigt, sich die Ländereien der Bevölkerung unter den Nagel zu reißen. Auch die der Familie Vega, inklusive der Goldmine, will er für sich haben. Doch die Bauern und Arbeiter setzen sich gegen die Gewalt zur Wehr, in dem sie das Volksmärchen von Zorro am Leben erhalten und sich maskiert und bewaffnet gegen Gomez stellen.
Der Mythos von Zorro
Pierre Alary adaptiert lose die Geschichte um Zorro. Innerhalb von nur sechs Tagen nach Vegas Rückkehr überschlagen sich die Ereignisse und es kommt zum Showdown. Eine Einleitung über eine Seite holt die Lesenden ab, an welchem Punk wir uns hier geschichtlich befinden. Die Erzählung ist spannend, rasant und düster.
Jeder kann Zorro sein, sich eine schwarze Maske aufsetzen und sich gegen die Ungerechtigkeit stellen. Doch viele werden gefasst, ausgepeitscht, öffentlich gehängt oder im Stillen gefoltert, ausgefragt und ermordet. Doch einer ist anders, mit viel Geschick und Talent am Degen sucht er nach Rache und stellt sich der Ungerechtigkeit entgegen. Nur spielt sein Erscheinen auch Gomez‘ Intrigen in die Hand.
Die Seitenaufteilung ist klassisch, nur einer Person werden Splashpages gegönnt, Zorro. Unverkennbar der Mittelpunkt und dieser ist nicht immer Don Vega. Doch auch kleinere Panels sind nicht weniger beeindruckend. Viel wird über die Mimik transportiert und unter der Maske kommt auch verstärkt die Gestik zu tragen. Die Geschichte ist düster, was auch die Farben transportieren. Viel wird in Graublau oder eher kühlem Gelb gehalten, nur selten mischt sich Rot in die Bilder.
Hier wird die grausame Natur der Menschen gezeigt, wenn es um Habgier geht, doch auch wie sich die Bevölkerung eigene Helden schafft und sich selbst Hoffnung geben kann.
Don Vega ist die schnelllebige Geschichte von Zorro, der bereits auf fruchtbaren Boden für seine Taten stößt und harmonisch in Bilder gegossen wurde.
… ist eine freie und rasante Adaption von Zorro.
… schreckt nicht vor menschlichen Abgründen zurück, stellt sich aber auch nicht in den Vordergrund.
… zeigt, dass wir uns auch unsere eigenen Helden schaffen können.
Zorro hat euch schon immer fasziniert? Dann ist Don Vega ein perfekter Einstick in die Comicwelt. Klassische Seitenaufteilungen machen es leicht, die richtige Leserichtung zu finden und die Bilder und Farbgebung unterstreichen die Geschichte. Solltet ihr keine Vorkenntnisse über Zorro haben, werdet ihr dennoch vom Comic abgeholt.
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Don Vega
Szenario und Zeichnungen: Pierre Alary
Hardcover mit 96 Seiten
ISBN: 978-3-96219-542-7
Erschienen am: 17.11.2021
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.