Die Katzen von Ulthar von Gou Tanabe +Rezension+

10. September 2025

H.P. Lovecrafts Die Katzen von Ulthar

In diesem Manga finden wir gleich drei Kurzgeschichten aus den Traumladen wieder: CELEPHAÏS, DIE KATZEN VON ULTHAR und DIE ANDEREN GÖTTER. Diese drei Storys sind nicht besonders umfangreich und damit ist auch dieser Manga vergleichsweise dünn. Das Setting unterschiedet sich von anderen bekannteren Lovecraft-Geschichten und könnte euch eben je nach euren Vorlieben mehr oder weniger abholen.

Mystische Reisen in die Traumlande – Kurzgeschichten aus H.P. Lovecraft’s Dream Cycle

Kuranes ist besessen von der Traumstadt CELEPHAÏS. Einmal war er dort als Kind zu besuch und nun versucht er sie in jedem seiner Träume zu erreichen. Nichts ist ihm wichtiger als zu schlafen, zu träumen und diese Stadt zu finden. Er versucht mit allen Mitteln zu schlafen. Die Traumwelt ist für ihn im wahrsten Sinne eine Flucht aus der Realität. Wir sehen hier hauptsächlich Bilder aus seinen Träumen. Städte, Landschaften, fliegende Schiffe und auch er selbst fliegt häufig durch seine Träume.

Damit geht sein Leben in der Realität vor die Hunde. Dazu konsumiert er Drogen, um möglichst viel zu schlafen um zu träumen. Als Tenor der Geschichte können hier die Realitätsflucht und der Drogenkonsum angesehen werden. Kuranes Versuch in den Traumlanden zu verbleiben, endet für ihn an der Küste von Innsmouth.

Der Tenor von DIE KATZEN VON ULTHAR ist dagegen die Tierquälerei. Tanabe erspart uns nicht den Blick auf die Katzen, die von einem alten Paar gequält und getötet werden. Ich musste hier schon schlucken und bin ziemlich wütend geworden. Mir tat es in der Seele weh, die Katzen so zu sehen. Atal ist zu Beginn der Geschichte auf der Suche nach seiner vermissten Katze. Schnell sind sich die anderen Anwohner einig, dass besagtes altes Paar sie sicher aus Vergnügen getötet haben. Eine Gruppe Nomaden kommt in Ulthar an, darunter ein Waisenjunge, dessen Katze sein letzter Gefährte ist. Als diese verschwindet, spricht er einen Fluch aus.

In gewisser Weise nehmen die Katzen Rache und nie wieder darf jemand eine Katze in Ulthar verletzen. Sollte das nicht eigentlich selbstverständlich sein? Das Ergebnis der Rache ist für mich leichter zu ertragen, als die Szenen der Tierquälerei. Doch diese Botschaft ist sehr deutlich: Tierquäler werden zur Rechenschaft gezogen.

Auch in DIE ANDEREN GÖTTER begleiten wir Atal aus Ulthar. Er tauscht sich mit einem Gelehrten aus über die Götter, die nun in Kadath leben und doch kehren sie manchmal auf den Berg zurück, auf dem sie einst lebten. Atal begleitet den Gelehrten zu eben jenem Berg, um die Götter zu sehen. Die Einheimischen waren sie, für sie ist dieser Berg Tabu.

Hier finden sich ähnliche Motive wie in das Grauen von Dunwich wieder. Doch mit einer langen Kletterpartie und in einer fremdartigen Welt ohne Necronomicon, doch mit anderen alten Schriften. Dies ist die einzige Geschichte, die die Idee von Göttern aufgreift und sich zumindest so anfühlt, als könnte sie in seinem typischen Götterkosmos spielen. Wer also in diesen drei Geschichten die alten Götter und Kulte erwartet hat, wird enttäuscht werden. Mir gefallen die Geschichten aus den Traumladen oft, da sie eben deutlicher Themen wie Drogenmissbrauch und Tierquälerei ansprechen.

Die Katzen von Ulthar und andere Geschichten mag inhaltlich nicht die Erwartungen von allen erfüllen. Dennoch sind diese kurzen Adaptionen spannend und die Bilder ausdrucksstark.

Die Katzen von Ulthar und andere Geschichten ...

… zeigt einen anderen Aspekt von Lovecrafts Erzählungen.
… hat toll interpretierte Bilder und nutzt gleichzeitig das nicht deutlich Darstellen.
… ist vielleicht nicht für jeden Lovecraft Fan.