Das dritte Auge 2 +Rezension+
Das dritte Auge 2: Der Wächter der Dämmerung
Lest die Rezension zu Band 1 von Das dritte Auge, falls ihr noch nicht in die Reihe eingestiegen seid, denn dieser Beitrag wird nicht spoilerfrei.
Mickaël hat durch seine Synästhesie einen Schleier zu einer verborgenen Welt durchbrochen, durch ein Ritual hat er seine Kräfte erweckt, um gegen die dunklen Kreaturen dieser verborgenen Welt zu kämpfen. Je tiefer er eintaucht, desto klarer wird, dass sich Menschen freiwillig mit einigen der Kreaturen verbinden.
Die Welt ist wunderschön, aber auch böse
Inzwischen geht Mickaël jede Nacht auf die Jagd nach den negativen Energien, um diese zu exorzieren. Die Wirte sterben dabei, jedoch sind diese freiwillig einen Bund eingegangen. Es wird nun zunehmend religiös und die Toten bleiben von der Polizei nicht unbemerkt. Der Band wird allerdings mit etwas Positiverem eingeleitet, einer intensiven Liebesnacht. Die Ekstase ergießt sich in bunten Farben und Mickaël hat eine Vision.
Bevor die Geschichte überhaupt anfängt, empfängt uns der Comic wieder mit einem Bild des regnerischen Paris, seiner Architektur und Spiegelungen von den Lichtern. Diese synästhetischen Bilder nehmen allerdings in diesem Band ab und werden vermehrt durch Bilder der Parallelwelt ersetzt. Nicht nur wird die Geschichte fortgeführt, sondern es werden gleich zwei Brückenschläge zum ersten Band hergestellt.
Die Auren der Menschen werden jetzt zur Gesellschaftskritik genutzt. Neben dem Metaphysischen und der Kunst kommen inzwischen immer mehr Astrologie, Magie und Religion ins Spiel. Aus diesem Mix wird ein eigenes Mysterium geschaffen, das letztendlich doch stark ins Religiöse driftet. Die Geschichte wird dunkler und bedrohlicher. So werden die oft grünlich getränkten Bilder des ersten Bandes durch viele Rottöne abgelöst. Das Rot der bösartigen Energien. Olivier Ledroit wechselt dabei von spektakulären Splashpages zu kleineren Panels, um mehr Dynamik zu erzeugen. Lebendige Bilder und Detailaufnahmen bilden Action mit Farbexplosionen ab.
Auch wenn mir die Entwicklung der Story nicht in allen Punkten zusagt, so bleibt der Comic einfach schön. Er ist unheimlich beeindruckend gezeichnet, mit brutalen und blutigen Actionszenen. Einige Punkte hätten durchaus eine Triggerwarnung vertragen können, wie die Gedanken eines Vergewaltigers, die Mickaël auffängt. Dennoch gibt es neue Verwicklungen, derentwegen ich die Reihe unbedingt beenden muss.
Das dritte Auge 2 bringt mehr Action mit und verändert sein Farbschema zu einer gefährlicheren Welt.
… verknüpft sich geschickt mit dem ersten Band.
… bleibt seinem umwerfenden Artwork treu.
… zeigt langsam in die Richtung des Finales.
Das dritte Auge 2: Der Wächter der Dämmerung
Szenario und Zeichnungen: Olivier Ledroit
Hardcover mit 144 Seiten
ISBN: 978-3-96792-369-8
Erschienen am: 25.10.2023
beim Splitter Verlag
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
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