Daidalos 1 von Charles Burns +Rezension+

Daidalos

Daidalos

Brian ist Zeichner und Filmemacher. Immer wieder verliert er sich in seiner absurden Gedankenwelt und driftet selbst während Gesprächen in seine Tagträume ab. Es kommt vor, dass er zu zeichnen beginnt und er erst später begreift, was er da eigentlich zeichnet. Für das nächste Filmprojekt mit Brian hat Jimmy Laurie als Hauptdarstellerin gewinnen können.

Ruhige Töne und SF Horror

Daidalos zu beschreiben ist gar nicht so einfach. Der Comic fließt sehr langsam und wird durch die Gedanken von Brian und Laurie erzählt. Brian ist fasziniert von alten SF Horror Filmen und seine Gedanken driften immer wieder in fiktive Welten ab, die sich wie ein Tagtraum und gleichzeitig wie eine Weissagung anfühlen. Er sieht und zeichnet sich selbst in einer grotesken, alienhaften Form. Das Abdriften macht es ihm schwer, mit Menschen umzugehen, doch beeinflusst von seinen liebsten Filmen ist er in der Lage, mit Laurie umzugehen und ihr sogar näherzukommen.

Charles Burns Zeichenstil ist glatt, stark konturiert und hat viele Schraffuren. Er hat eine Angst vor Schwarz und nutzt dicke Linien, die dem Comic eine drückende Stimmung verleihen. Sein Stil erinnert an alte Pulp Hefte und Comics und schließen den Kreis zu der Vorliebe Brians zu SF Horror B-Movies.

Vieles, was im Comic geschieht, lässt sich nur interpretieren. Daher ist es gut möglich, das eure Interpretation von meiner abweicht. Die Farben, das Schwarz, die Zeichnungen Brians, die Farbschema und Stil des Comics durchbrechen, all das erzeugt eine drückende Spannung und Faszination für diesen Comic. Brians Tagträume und Zeichnungen vermitteln das Gefühl, nicht richtig zu sein und verursachten mir eine Gänsehaut. Ich kann kaum in Worte fassen, warum ich so fasziniert von diesem Comic bin. Er liest sich, in gewisser Weise, wie das tiefe Bassbrummen in einem Hitchcock-Film. Auf einer unterbewussten Ebene spricht mich Daidalos an und lässt mich nach dem ersten Band mit vielen Fragen zurück.

Daidalos...
  • hat ein drückend schwarzes Artwork.
  • vermittelt mehr Gefühl als Inalt.
  • hat mich in seinen Bann gezogen.

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Daidalos
Daidalos, Reprodukt

Autor und Zeichner: Charles Burns
Hardcover mit 64 Seiten
ISBN: 978-3-95640-209-8
Erschienen am: 13.02.2020
bei Reprodukt

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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2 Antworten

  1. Matthias sagt:

    Danke dafür! Von Reprodukt habe ich bereits mehrere sehr gute Graphic Novels gelesen. Dieses Buch kommt definitiv auf meine Liste.
    Dieses wirre Gefühl von „etwas stimmt hier nicht“, ohne dass es „richtiger“ Horror ist, das es hier zu geben scheint, mag ich sehr.

    • NadelNerd sagt:

      Ja, es ist sehr merkwürdig und ich bin gespannt wie es weitergeht und was da nun eigentlich nicht stimmt. Dieses unbestimmte Gefühl wird unglaublich gut durch die Bildsprache vermittelt.

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