Tomoe – Die Göttin des Wassers +Rezension+
Tomoe – Die Göttin des Wassers +Rezension+
Während die junge Tetsa mit ihrem Bruder und Vater auf Walfang ist, wird ihr Dorf überfallen. Als sie zurückkommen, tötet der Pirat Yoshinaka alle Bewohner. Nur Tetsa entführt er, denn sie ist die Nachfahrin von Tomoe, die einst mit ihrem Mann, dem Kriegsherren Yoshinaka, geherrscht hat. Yoshinaka ist wiederum der Nachfahre des Kriegsherren und will Tetsa heiraten, sobald sie alt genug ist, um damit das berüchtigte Paar wieder auferstehen zu lassen. Bis dahin wird sie zusammen mit seinem Sohn im Kampf ausgebildet und soll von nun an Tomoe genannt werden. Auch wenn Tomoe das Kämpfen erlernt, will sie sich nicht so einfach in ihr Schicksal fügen.
Gleichzeitig werden politische Ränke geschmiedet. Der Shogun will abdanken, hat aber keinen männlichen Nachkommen. Seine Berater haben befürchten, dass sein Bruder nur als Marionette dienen könnte. Rivalitäten werden dadurch nur geschürt und Eifersucht verstärkt. Zwischen Zweckehen und Spionen entwickelt sich hier parallel eine Geschichte am Hofe.
Grauen und Schönheit
Das Cover macht bereits deutlich, was uns im Inneren erwartet. Zeichnungen und Artwork die an einen klassischen japanischen Stil angelehnt sind. Es bleit aber auch realistisch für die zeit um 1461, so beginnt die Geschichte mit dem Erlegen eines Wales. Hier sollte schon klar sein, dass man nicht zimperlich sein sollte. Zu den Intrigen gehören auch verbotene Liebschaften, zu den Überfällen auch Vergewaltigung. Dies bleibt aber oft nur angedeutet, während wir Zeuge an den Morden von Kindern und Erwachsenen werden. Das Angesicht eines Leprakranken wirkt dagegen als willkommene Abwechslung.
Im ersten Band vergehen mehrere Jahre quasi im Zeitraffer und Tomoe ist am Ende des ersten Bandes eine junge Frau. Neben dem Kampf hat sie auch gelernt, das Wasser zu beeinflussen, wie es einst Tomoe tat und ihr den Namen Göttin des Wassers eingebracht hat. Ich hatte Tomoe fälschlicherweise für einen One Shot gehalten und darauf gewartet, dass die Geschichte etwas mehr Fahrt aufnimmt. Sie nahm letztlich zum Ende des Comic auch Fahrt auf und bot damit einen guten Anreiz die Serie weiter zu verfolgen. Wer eine Vorliebe für Samurai, Intrigen, Kampf und das Kaiserreich Japan hat, dürfte bei Tomoe auf seine Kosten kommen. Ich bin gespannt, ob die eher ruhige Erzählweise weitergeführt wird oder ob neben der Geschichte auch die Erzählung weiter Fahrt aufnehmen wird.
Dem Comic hängen nicht nur weitere Skizzen und Zeichnungen an. Ebenfalls sind einige historische Berichte aus der Zeit um 1460 zu finden. Zum Beispiel über den Krieg, der Japan aus den Fugen gehoben hat und weitere Informationen zu dem „Furchterregenden Paar“ Yoshinaka und Tomoe. Tomoe war eine der wenigen Frauen in der Geschichte Japans, die zum Katana gegriffen und gekämpft habt. Ebenfalls finden wir eine Fotografie der Statue des Paares vor dem Museum in Kiso. Wer nun also Interesse an dem historischen Hintergrund zu der Geschichte hat, bekommt hier eine kurze Einführung.
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Tomoe – Die Göttin des Wassers
Autoren: Jack Manini
Zeichner: Tieko
Hardcover mit 56 Seiten
ISBN 978-3741606724
Veröffentlicht am 27.03.2018
bei Panini
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
Ah, da ist ja die versprochene Tomoe Rezension!
Hört sich gut an!