Studiengedanken HS vs. Uni

Studiengedanken

Studiengedanken

Als ich mein Studium Wirtschaftsinformatik Online begonnen habe, wurde es erst im zweiten Semester an der Hochschule angeboten. Dieses Semester haben die ersten zwei oder drei Studenten ihr Studium bereits abschließen können. Im nächsten Semester werden auch die ersten Vollzeitstudenten, mit denen ich begonnen habe, mit dem Studium fertig sein.

Ich bin ein bisschen neidisch, dass sie es bald geschafft haben und der Stress dann hinter ihnen liegt. Allerdings hat zumindest einer vor, auch einen Master zu machen und mit einem Minijob nebenbei ist es für ihn vermutlich weniger stressig gewesen, als für mich mit Vollzeitjob. Außerdem ist er nicht der Typ, der sich stressen lässt. Beneidenswert.

Der Tritt vor mein Schienenbein

Ich habe kürzlich gehört, dass ich mich mit dem Studium nicht so anstellen soll, schließlich mache ich nur einen Bachelor. Außerdem ist ein Studium an der Hochschule sowieso weniger aufwendig, als ein Studium an der Universität. Dies kam von jemanden, der den Master an einer Uni frisch bestanden hatte und jedes Semester 23 Tage für das Studium von der Arbeit freigestellt wurde. Ich nehme 10 Tage Urlaub pro Semester für die Prüfungen plus 3 Tage für die Präsenzen. Den Rest versuche ich nebenbei zu schaffen, damit ich auch mal Erholungsurlaub machen kann. Dazu ein üppig gefülltes Überstundenkonto.

Ein Uni- und ein Hochschulstudium sind vielleicht nicht zu vergleichen, da das eine mehr Richtung Forschung und das andere mehr Richtung Praxis geht, aber vom Aufwand her sind sich Studiengänge ähnlich. Allerdings lassen sich auch ein Informatikstudium und ein Jurastudium nicht vom Aufwand vergleichen. Mich hatte die Aussage furchtbar gewurmt und schlussendlich habe ich jemanden gefragt, der genau in diesem Masterstudium ist, wie er den Vergleich zu meinem Studium einschätzt. Seine Einschätzung war übrigens auch, dass sich das nicht vergleichen lässt, da ich keine Freistellung und damit per se eine höhere Belastung habe. Damit sollte eigentlich genug sein vom Vergleichen der Äpfel mit Birnen. Aber:

Was sagt Twitter dazu?

Ich habe die Frage nach der Vergleichbarkeit letztendlich auch auf Twitter gestellt. Ob ich mich irgendwie über die Aussage aufgeregt habe? Das Ergebnis der Abstimmung:

Twitter

Es gab aber auch viele Wortmeldungen. Auf Twitter wurde ebenfalls gesagt, dass man Äpfel und Birnen vergleicht, da die Ausrichtung unterschiedlich ist. Außerdem ist es eine Typfrage, ob einem Theorie oder Praxis mehr liegt. Auch wenn die Angabe der ECTS (European Credit Transfer System) eine klare Angabe über den Workload machen soll, ist es immer noch vom Studenten und Dozenten abhängig, wieviel Aufwand für das Studium betrieben werden muss. Manche sagen sogar, die Uni wäre weniger aufwändig für sie. Andere mit Bachelor an der Hochschule und Master an der Universität (ja das geht wirklich) sagen, dass es ein vergleichbarer Aufwand war.

Es ist also mehr eine Typen- Dozenten- und Studiengangsfrage, als eine Frage der Lehranstalt. Aufwendig ist ein Studium immer.

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5 Antworten

  1. Kathrin sagt:

    Schön, dass du das Thema auch hier noch einmal aufgegriffen hast. Es ist so wichtig, dass (angehende) Akademiker endlich aufhören, sich mit Vorurteilen zu bewerfen und die Leistungen der anderen herunterzuspielen. Als gäbe es nicht sowieso schon genug hartnäckige Vorurteile gegenüber Studierenden („die haben ja den ganzen Tag Zeit und machen nur Party“…) – muss man sich da auch noch untereinander alles schwerer machen?

    Jede Ausbildung – ob ein Studium oder eine schulische oder betriebliche Ausbildung – ist mit Arbeit und Engagement verbunden. Und jeder Weg, jede Institution hat ihre inhaltlichen Schwerpunkte und passt zu unterschiedlichen Leuten. Gerade diese Vielfalt ist doch das Positive daran! Und wer ein Studium oder eine Ausbildung ernsthaft verfolgt und auch nur halbwegs gut absolvieren möchte, muss immer investieren/opfern – Zeit, Geld, Energie… Vieles bleibt auf der Strecke in diesen Jahren, egal, ob man Medizin, Jura, Informatik, Lehramt oder Kommunikationswissenschaft studiert. Die Art des Aufwands mag sich unterscheiden (Lernen, Hausarbeiten, mehrmonatige Projekte…), aber keiner davon ist „mehr wert“ als ein anderer.

    Wichtig ist doch am Ende nur, dass man mit der eigenen Leistung zufrieden ist, den Abschluss in der Tasche hat und damit hoffentlich einen Job nachgehen kann, der erfüllt. Ist man erst mal ein, zwei Jahre im Berufsleben interessiert sich sowieso kein Mensch dafür, ob man an einer FH oder Uni war und wie viele Stunden man für x Credits tatsächlich investieren musste.

    Lass dich also bloß nie von solchen Leuten unterbuttern, die meinen, ihr Studium wäre mehr Wert als deines! Im Gegenteil! Neben einem Teil- oder Vollzeitjob zu studieren – va. im Fernstudium – erfordert eine besondere Disziplin und Eigenmotivation (die ich z. B. nicht lange aufbringen könnte).

    • NadelNerd sagt:

      Hallo Kathrin,
      Danke für deine Worte und es freut mich, dass es dir gefällt, dass ich das Thema noch mal aufgegriffen habe.
      Noch vor ein paar Jahren hätte ich auch nicht die Motivation gehabt ein Studium durch zu ziehen, egal ob mit oder ohne Job.
      Ich hoffe auch, dass es nach dem Abschluss und einer Stelle mit entsprechender Eingruppierung auch kein Thema mehr sein wird.

  2. Timoleon sagt:

    Hallo!

    Auch ich bin im 6. Semester Informatik – neben meinem Vollzeitjob. Und ja, ich studiere an der Uni, weil die Uni näher an meinem Arbeitsplatz ist als die Fachhochschule (die mir vermutlich mehr Praxis bringen würde). Egal wie man es anstellt: Wenn man neben einem Vollzeitjob studiert, hat man mindestens drei Jahre Verzicht auf ein Leben. Den Aufwand schätze ich relativ gleich hoch ein (eine Kollegin studiert an der Fachhochschule). Es ist aber kein Vergleich zu Studierenden, die wenig oder gar nicht nebenbei arbeiten. Bessere Noten durch mehr Zeit zum Lernen, sage ich da nur.
    Ich weiß genau, welchen Aufwand Du da betreibst. Ich rate jedem, der es sich leisten kann, ohne oder nur mit Teilzeitjob zu studieren, denn als Berufstätiger in Vollzeit kriecht man oft genug auf dem Zahnfleisch am Ende des Semesters. Nicht, daß ich mich beklagen möchte: Ich habe supertolle Leute durch das Studium kennengelernt, eine geniale Lerngruppe und eine wirklich gute Zeit. Aber es ist nicht gesund, was ich tue. Aber Licht ist auch bei mir am Ende des Tunnels zu sehen.
    Ich wünsche Dir einen guten Abschluß, daß Du danach einen tollen Job findest und das Leben endlich wieder freier genießen kannst! Du hast meinen größten Respekt, zumal ich weiß, wie schwierig es ist, Job und Studium unter einen Hut zu bringen.
    Übrigens: Stricken und Häkeln habe ich tatsächlich erst jetzt im Studium angefangen – zur Entspannung. Deine Enterprise ist richtig toll geworden. Kommst Du zur FedCon?
    LG,
    Timoleon.

    • NadelNerd sagt:

      Danke, Danke, Danke! Das schlimme ist, dass ich wegen dem Studium kaum noch Zeit finde zum Häkeln. Zum Winter habe ich mir Wolle gekauft für ein Projekt und bis jetzt nicht angefangen. Zur FedCon kann ich nicht, da liegt zumindest der Abgabetermin für eine meiner Hausarbeiten dieses Semester.
      Dir viel Erfolg im Studium und genug Zeit, um auch mal durchzuatmen.
      LG Ariane

  1. 17. Februar 2019

    […] gab es ein paar Studiengedanken zum Workload und ob sich dieser Grundsätzlich zwischen Hochschule und Universität […]

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