Soma +Rezension+

Soma

Die Soma leben in Schutzanzügen, denn die Luft ist giftig. Das Wasser, lässt sie vertrocknen und die Erde zu berühren, bedeutet den sicheren Tod. Doch die Lebensbäume halten sie am Leben. Sie liefern ihnen alles, was sie benötigen: Kleidung, Essen und Trinken. Der Preis, diese Bäume zu schaffen, ist nicht gering. So sehen wir genau diese Zeremonie auf den ersten Seiten.

Traumhafte Zeichnungen, starke Geschichte

LAN erzählt diese Geschichte und sie beginnt mit Angst. Denn ein Soma wurde ohne Schutzanzug in die Erde gelegt, aus dem Bauch wuchs bereits ein kleiner Lebensbaum. LAN hatte als Kind große Hoffnungen, wollte in die Forschung, doch die Freunde aus der Aufwachsgruppe und LAN wurden getrennt. LAN landet im Nahrungssektor, IRI im Schutzsektor und ATU in der Forschung. Unterschieden lassen sich die Soma anhand ihrer Masken, die alle individuell sind.

Auf den ersten Seiten erwische ich mich dabei, alles ganz vorsichtig umzublättern, um bloß nichts der filigranen Bleistiftzeichnungen zu verwischen. Dann fällt mir ein, dass es ein Druck ist. Dennoch wirkt alles so zerbrechlich, wie auch LAN zu Beginn der Geschichte. In meinem Kopf habe ich bereits Geschlechter den einzelnen Charakter zugeordnet und dann erkenne ich, dass Wesen, die an Bäumen wachsen, vermutlich gar kein Geschlecht haben. Denn jeder Soma kann einen Baum austragen.

Doch noch mehr Assoziationen kommen mir in den Kopf: die individuellen Masken erinnern mich an Pavils Gesicht. Die Anmerkung „so alt bist du schon“ und die Wahl, wer als Nächstes einen Baum austragen darf, erinnern mich an den Film Logans Run. Außerdem spiele ich mit dem Gedanken, ob hier nicht auch ein bisschen Soilent Green in der Geschichte steckt. Was hier drin steckt, ist auf jeden Fall Frontier und Lyneham.

Das Volk lebt in einer lebensfeindlichen Umgebung, ohne Schutzanzug sterben sie. Die dürfen nicht weinen, damit die Atemfilter nicht verstopfen und müssen sich opfern, um fortbestehen zu können. Nur die Forschung gibt Aussicht auf Besserung. Damit ist hier erneut das Thema, es ist noch nicht alles verloren. Trotz aussichtsloser Zukunft, die Hoffnung nicht verloren. Mut, Kraft und manchmal auch Eigenwilligkeit können der Schlüssel sein. Ich bin so froh, erneut eine so schöne und positive Geschichte zu lesen. Dazu diese starken und doch zarten Zeichnungen, die wunderschöne Details bereithalten und Judith Kranz, die mich mit ihrem Debüt überraschen und begeistern konnte.

Soma ist ein wundervoller Comic, der Mut macht und eine bezaubernde, wie auch lebensfeindliche Welt schaft.

Soma ...

… hat eine starke Geschichte.
… überwältigt mich mit dem unglaublichen Artwork.
… konnte mich zum Ende sehr überraschen.

Comics für Einsteiger
Auch für Comic-Einsteiger

Ihr liebt positive Science-Fiction-Geschichten. Lyneham konnte euch bereits begeistern? Dann findet ihr in diesem Comic einen tollen Einstieg in die Welt der Comics. Es gibt nicht übermäßig viel Text und die Leserichtung ist leicht erkennbar. Ihr benötigt kein Vorwissen und könnt schnell in Story und Bilderlandschaft versinken.

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Soma

Szenario und Zeichnungen: Judith Kranz
Hardcover mit 192 Seiten
ISBN: 978-3-95640-455-9
Erschienen im September 2025
bei Reprodukt

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

© Reprodukt

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