Fangirl Fantasy +Rezension+
Fangirl Fantasy
Der frustrierte Schauspieler Allan ist gefangen in der Romcom-Hölle. Niemand nimmt ihn als Schauspieler ernst und seine Fangirls findet er unmöglich. Diese ganze Fanfiction und Fanart kann er nicht nachvollziehen. Warum erfinden sie diese Dinge über ihn bzw. seine Charaktere? Für ihn steht nun fest, er kündigt alle laufenden Verträge und will endlich eine ernste Rolle. Nur findet es bei den Fangirls keinen Anklang. Eine Gruppe aus internationalen Fangirls tut sich kurzerhand zusammen und entführen den britischen Schauspieler nach Deutschland.
Bitte nicht nachmachen
Allan scheint tatsächlich bei dem Gedanken an Fanmassen an Panikattacken zu leiden, trotzdem steckt er seine Entführung irgendwie gut weg. Natürlich ist es eine fiktionale Geschichte und vieles läuft doch recht glimpflich ab. Dennoch bin ich total begeistert davon, wie gut diese Frauen organisiert sind. Es ist ja kein Klacks an einen Schauspieler heranzukommen und diesen dann auch noch unbemerkt von London nach Deutschland zu bekommen. Die Geschichte ist also skurril, etwas überdreht und ich fand es unheimlich lustig. Ich habe so viel gelacht.
Es gibt sogar einen Witz über die vielen durchtrainierten Chris, denn Allan ist kein Muskelmann. Ein Kennenlernen einiger Fangirls findet bei der San Diego Comic Con statt und Olivia hat das Gebäude der Con super getroffen, ich habe es sofort erkannt. Dazu hat sich im Hintergrund auf einem Plakat ihre „Dicke Katze“ untergebracht. Die Bilder sind toll und die Farben so schön. Es war für mich einfach ein Fest.
Die Fangirls zwingen Allan immer wieder, in drei seiner Rollen zu schlüpfen. Victor, ein Butler, an etwas, was namentlich an „Vom Winde verweht“ erinnert, „Inferno“ ein Schurke/Held aus einer Superhelden-Filmreihe und Cap. Pelham aus einer Serie, die an Star Trek erinnert (Ich liebe diese Tropfenkopf-Frau aus der Serie). Gleichzeitig versucht er eine Rolle in einem Film zu ergattern, der ihn endlich auf den roten Teppich von Cannes bringen kann. Wie das alles zusammenpasst, verrate ich euch nicht.
Olivia ist ein Fangirl, wer das noch nicht weiß, muss nur ihr Instagram anschauen. Dort gibt es Bilder zu ihren Star Trek Arbeiten, ihre Liebe zu Martin Freeman, außerdem Martin Freeman, manchmal Martin Freeman, hatte ich schon Martin Freeman gesagt (?), vielleicht auch Martin Freeman, ok es gibt ebenfalls Martin Freeman und erste Sketche zu Fangirl Fantasy. Sagen wir einfach mal, ich folge ihr schon länger und ich war nicht von der „für Martin“ Widmung am Ende des Buches überrascht. Für mich macht dieses Hintergrundwissen die Geschichte einfach noch viel lustiger und charmanter.
Fangirl Fantasy ist ein verrückter Trip durch die Welt des Fandoms und zeigt, warum diese so wertvoll und in diesem Fall auch (meistens) wertschätzend ist.
… ist eine unglaublich lustige Geschichte um Fangirls und ihren entführten Lieblingsstar.
… zeigt die Probleme eines Schauspielers und den Support der Fans.
… hat ein tolles Artwork mit wunderschönen Farben.
Ihr hattet schon mal Fangirl- oder Fanboy-Momente, habt Fanfiction gelesen oder Fanart bewundert? Dann könnte Fangirl-Fantasy ein großartiger und lustiger Einstieg in die Welt der Comics sein. Ein entführter Schauspieler, Fangirls und das reale Leben prallen hier aufeinander. Die Leserichtung ist leicht zu erkennen und es gibt nicht übermäßig viel Text. Ihr benötigt kein Vorwissen und die Geschichte ist in sich abgeschlossen.
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Fangirl Fantasy
Szenario und Zeichnungen: Olivia Vieweg
Farben: Jenny Hendrich, Olivia Vieweg, Ines Korth
Softcover mit 272 Seiten
ISBN: 978-3-551-79995-1
Erschienen am: 29.05.2024
bei Carlsen
Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.
Meine Fangirl-Momente:
LBM 2029 mit Olivia
LBM 2024 mit Gou Tanabe
Der Comicklatsch Podcast – Folge 23
Über Fangirl Fantasy reden wir ab 01:18:06
Ich fand das Comic auch super lustig – und gleichzeitig waren ja auch spannende Gedankengänge dabei: Was ist Kunst? Was wird wertgeschätzt?
LG, Tala
Hallo Tala,
das fand ich auch einen spannenden und wichtigen Blickwinkel. Fanfiction und Fanart sind Kunst, sie wird halt oft belächelt.
LG, Ariane