At the Mountains of Madness von Gou Tanabe +Rezension+
At the Mountains of Madness
Die Berge des Wahnsinns ist eine von H. P. Lovecrafts langen Erzählungen, verfasst als Bericht vom Expeditionsleiter Professor Dyer. Dyer fertigt seinen Bericht als Warnung vor weitere Antarktisexpeditionen an und berichtet darin, von den erlebten Grauen. In der Erzählung gibt es immer wieder den Verweis auf Edgar Allan Poes Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym, so verzichtet Gou Tanabe auch nicht auf diesen Verweis, bevor er mit seiner Adaption beginnt.
Tanabe lässt uns an der Expedition teilhaben. Beim Ablegen der Arkham und Miskatonic in Boston werden die Expeditionsteilnehmer eingeführt und die altbekannte Geschichte beginnt.
Tanabes Wahnsinn
Die Zeichnungen erinnern an Carpenters Das Ding. Immer wieder gibt es große Panel, die die Eis- und Schneelandschaft der Antarktis zeigen. Vielleicht liegt es daran, dass ich direkt vor den Manga nochmal eine illustrierte Ausgabe von Berge des Wahnsinns gelesen haben, aber viele dieser Bilder haben mich schaudern lassen. Allerdings nicht vor Kälte, sondern vor Grusel und schauriger Vorfreude.
Nach etwa dem ersten Drittel der beiden Bände startet Lake seinen Alleingang. Endlich sind wir direkt in dem Geschehen und erfahren die Begebenheiten nicht aus aufgezeichneten Funksprüchen. Lovecraft spielte mit der Fantasie seiner Leser und so lässt Tanabe viele Bilder bewusst sehr dunkel und schafft damit gleichzeitig eine düstere und beunruhigende Stimmung. Trotzdem habe ich mir ewig die Bilder der Großen Alten angesehen und versucht, so viele Details wie möglich zu erfassen, die aus ihrer Beschreibung adaptiert wurden.
Das Entsetzen in den Gesichtern ersetzt den Text und obwohl die Luftspiegelung der Stadt eigentlich keiner weiteren Beschreibung benötigen würde, verzichtet Tanabe nicht darauf, Lovecrafts Worte über die zyklopische Stadt und das Spotten über die geometrischen Gesetze zu nutzen.
Der zweite Band startet schließlich mit dem Aufbruch von Dyer und Danforth über die Berge des Wahnsinns auf der Suche nach dem vermissten Gedney. Tanabe verzichtet darauf, die Wandreliefs in der Stadt ausführlich zu zeigen und lässt die Geschichte der Großen Alten als eigene Erzählung in sein Werk einfließen. Nur so kann er auch letztendlich der unglaublichen Beschreibung der Reliefs durch Lovecraft gerecht werden.
Tekeli-li, Tekeli-li
Mir gefällt unheimlich gut, wie Tanabe mit der Vorlage umgegangen ist. Der Manga liest sich dadurch dynamischer als die Buchvorlage, bleibt dieser aber gleichzeitig treu und würdigt sie. Die Gesichter der Charaktere sind ausdrucksstark und unverwechselbar. Das Grauen wird oft nicht etwa durch die Umgebung oder Geschehnisse, sondern durch ihre Mimik erzeugt.
- würdigt die Vorlage von H. P. Lovecraft.
- hat mit Gänsehaut beschert.
- ist unbedingt empfehlenswert, nicht nur für Lovecraft Fans.
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At the Mountains of Madness 1
Autor und Zeichner: Gou Tanabe
Softcover mit 298 Seiten
ISBN: 978-1-50671-022-8
Erschienen am: 26.06.2019
bei Dark Horse Manga
Der erste Teil erscheint am 28.07.2020 übersetzt beim
Carlsen Verlag.
At the Mountains of Madness 2
Autor und Zeichner: Gou Tanabe
Softcover mit 320 Seiten
ISBN: 978-1-50671-023-5
Erschienen am: 20.11.2019
bei Dark Horse Manga
Der Comic wurde von mir selbst erworben. Meine Meinung wurde nicht beeinflusst.
Oh ja, auf die Tanabe-Adaption der Lovecraft-Geschichten freue ich mich auch schon sehr. Ich meine sowohl die hier als auch „Die Farbe aus dem All“ erscheinen dieses Jahr bzw letzterer ist schon auf Deutsch erschienen. 😀 Mir gefällt auch sein Stil sehr.
Die Farbe aus dem All und Der Hund habe ich mir gleich bestellt, nachdem ich diesen gelesen hatte