Semester 6 – Fehlt da nicht eine Woche

Sem6-2

Déjà-vu

Irgendwie ist es im Sommersemester immer dasselbe. Plötzlich ist es da und auf mal sind da Vorlesungen und Abgabetermine. Vielleicht ist es diesmal besonders schlimm, da am 18.03. das Semester anfing und ich am 20.03. zur Buchmesse gefahren bin. Meine erste Vorlesung hatte ich daher in der ComicklatschWG am Abend der 20.03. Am 24.03. war ich spät zu Hause und am Montag drauf habe ich einfach nur ausgepackt und mich erholt, bis ich abends die nächste Vorlesung hatte. Dienstag wieder Arbeit und noch eine Vorlesung. Weil es so schön war in der Woche davor, folgten nur mit Terminen vollgestopfte Tage.

Ich konnte mir also erst fast zwei Wochen später einen Überblick über das Semester verschaffen. 🙁 Dann stellte ich fest, dass ich erfolgreich zwei Gruppenwahlen zwischendurch gemeistert hatte, nach den Vorlesungen aber ich jetzt erste feststelle, dass eine Abgabe in sieben Tagen und zwei Abgaben in zehn Tagen fällig sind. Eines der Themen ist mir komplett neu und ich hatte die wundervolle Aufgabe, nun schnell alles Nötige für die Abgebe zu lesen, zu lernen und anzuwenden. Private Termine fallen also aus, aber eine Vorlesung steht trotzdem an. Diese soll zum Glück für die erste Abgabe als Unterstützung da sein. Die Buchmessewoche fehlt mir irgendwie extrem in diesem Semester. Letztes Jahr fing das Semester netterweise erst nach der Messe an.

Jetzt aber schnell

Irgendwie lag mein Fokus nun erst mal auf dem Fach mit den neuen Inhalten und ich weiß übrigens immer noch nicht, was Operations Research (OR) eigentlich ist. Außerdem war auch Informationsmanagement (INM) im Mittelpunkt. Hier heißt es, ständiger Fortschritt oder das Fach frisst dich. Offensichtlich habe ich da seine sehr coole Gruppe abgegriffen. Beim ersten Treffen wollten wir mal über unser Thema sprechen und was die Dozentin eigentlich möchte. Unser Ergebnis war nach weniger als zwei Stunden die fertig erarbeitete Einsendeaufgabe inklusive Präsentation. Dabei hatten wir auch noch Spaß.

Mit OR hatte ich fast mein ganzes vorheriges Wochenende verbracht und schon die erste Aufgabe der EA1 bearbeitet. Dabei aber das Gefühl nicht zu wissen, was ich tue oder ob es ansatzweise richtig ist. Unter der Woche gab es eine Onlinevorlesung in dem Modul. Offenbar hatte ich was verstanden, denn meine Lösungsansätze waren die, die der Dozent mit uns erarbeitet hat. Den nächsten Sonntag verbrachte ich also wieder mit den letzten Aufgaben und konnte damit diese EA rechtzeitig abgeben. Nur 12 Stunden später kam die Korrektur. 33 von 35 Punkten?! Ich hatte nur vergessen, noch zwei Sachen dazu zu scheiben. Ich weiß zwar nicht, was ich da tue aber ich mache es zumindest gut.

Ebenfalls war eine Abgabe für Grundlagen IT-Sicherheit fällig. Zumindest ist mir das Thema nicht fremd. Samstag morgens habe ich mich online mit einer Kommilitonin getroffen, um die EA zu bearbeiten. Der Dozent hat gesagt, dass es ok wäre gemeinsam zu arbeiten. Die zwei Seiten voll mit Aufgaben und Fragen haben wir innerhalb einer Stunde durch gehabt und abgegeben. Wir waren selbst überrascht. Allerdings muss ich noch einige Seiten im Skript lesen, denn eigentlich hänge ich da hinterher.

Meine Wirtschaftsinformatik Projektgruppe hat sich in der Woche vor der Präsenz getroffen. In einem abgesteckten Rahmen dürfen wir Richtung und Umfang selbst im Projekt vorgeben. Wir haben etwas analysiert und Ideen gesammelt, in welche Richtung wir arbeiten wollen. Hier wird erst nach der Präsenz eine Abgabe fällig.

Was gibt es Schöneres, als nach der Arbeit sein Gruppentreffen zu haben und danach festzustellen, dass eine Onlinevorlesung, die eigentlich nicht stattfinden sollte nun doch stattfindet? Zum Glück ist es jemandem aus meiner andern Projektgruppe aufgefallen, so dass unsere Gruppe vollständig in der Vorlesung war und wir das Drama miterleben durften, dass das Projektthema falsch definiert wurde. Der Auftraggeber hat uns mitgeteilt, was er wirklich braucht. Da am nächsten Tag Abgabe war, hatten die Meisten auch ihre Teilprojekte schon geplant. Jetzt dürfen alle noch mal schnell ihre ganze Vorbereitung überarbeiten. Da unser Thema allgemeiner ist, haben wir das Glück, dass sich für uns erst mal nichts ändert. Allerdings sieht der Auftraggeber unser Teilprojekt als einen zentralen Faktor an.

Seemannsheim

Freitag 7:00 Uhr Abfahrt und hoffentlich ohne Stau, um pünktlich zur Vorlesung zu sein. Das hat tatsächlich gut geklappt. Ich konnte mich noch mit meinen beiden Projektgruppen kurz besprechen, bevor die Vorlesungen losgingen. Das Teilprojekt scheint auf gutem Weg zu sein. Wir haben Ideen, die Dozentin findet die gut ebenso unsere Massen an Literatur, die wir zum Thema gefunden haben. Nächster Punkt: Diese Woche noch Fragen zusammenstellen und an die Teams geben, die sich mit den Vergleichen beschäftigen.

Danach ging es auf Fischstäbchen in die Mensa mit meinem anderen Projektteam. Essen und Vorbesprechen, dann in die Vorlesung. Wir haben viele neue Infos bekommen zum Projekt, aber eine Eingrenzung oder Zielsetzung haben wir noch nicht gefunden. Aber zumindest ist da alles im Fluss. Danach habe ich mir in diesem Semester zum ersten Mal das Studentenforum angesehen. Da kommen aber auch manche Fragen, die nicht nachvollziehbar sind. Mein Favorit bleibt „…das ist weder wirtschaftlich noch hygienisch.“ – „Das sehe ich anders.“ Es ging um einen Kaffeeautomaten der nur etwa alle vier Wochen genutzt und deswegen abgebaut wurde.

Wer zu spät sein Zimmer bucht, der bekommt keinen Platz mehr in der Lieblingsunterkunft und muss ins Heim. In der Prüfungsphase hatte ich schon mal im Seemannsheim genächtigt und diesmal hatte ich Ohropax dabei, weil es doch recht hellhörig dort ist. Ein bisschen Lesen und Netflix, dann ging es ins Bett.

Tag 2

Die OR Vorlesung war recht anstrengend, hilfreich und unterhaltend zugleich, aber danach war ich eigentlich schon fertig mit der Welt. Ich wollte nach Hause, stattdessen ging es zum Supermarkt ein paar chinesische Nudeln holen. Nach der mittäglichen Stärkung ging es dann direkt zur nächsten Vorlesung.

Grundlagen IT-Sicherheit lief irgendwie anders als erwartet. Wir habe die EA besprochen und danach gab es Gruppenarbeit. Ausschnitte aus einem Fachbuch in kurzen Referaten den Kommilitonen näher bringen. Da war ich so gar nicht mehr drauf eingestellt, aber die Gruppe hat das gut hinbekommen. Jemand musste etwa nach der Hälfte der Vorlesung bereits gehen. Der Dozent schrieb dann am Tag drauf, dass „…nur kurz vorbei schauen und sich in die Liste einzutragen nicht als teilnehmen gelten würde.“ Teilweise nachvollziehbar, aber die halbe Vorlesung ist auch nicht „nur mal kurz“.

Der Heimweg war ein Traum. Ich hatte alles, 7° strahlender Sonnenschein und 0° Schnee, alles in einer Autofahrt durch Norddeutschland. Jetzt steht Skripte und Fachbücher wälzen an. Außerdem muss noch eine Gruppenarbeit fertiggemacht werden.

 

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