Montagsfrage #71

Jeden Montag stellt Sophia von Wordworld die Montagsfrage.

Sophia fragt diesen Montag:

Wie wichtig ist Euch der Preis eines Buches und welchen Einfluss hat dieser auf Eure Kaufentscheidung?

Das ist eine total spannende Frage und ich muss hier wohl auch in zwei Teilen antworten, denn ein Großteil meiner Bücher sind Comics. Sophia sagte bereits, dass sie bereit ist für Schmuckausgaben mit Hochglanzbildern mehr Geld auszugeben. Bei mir bestehen ganze Ausgaben aus nichts anderem. Dann kommt die Seitenzahl dazu und oft auch die Größe des Verlags. Dazu bin ich ebenfalls Schnäppchenjägerin und kaufe gerne Gebrauchtes oder Mängelexemplare. Auch eBooks können eine günstige Alternative sein und wenn ich das Buch beim Pendeln lesen möchte, sind sie mir sowieso lieber.

Ich glaube, ich habe schon mal für ein eBook mehr als 10 Euro ausgegeben und da konnte man vermutlich mein Zähneknirschen die Straße runter hören. 15 Euro für ein Taschenbuch und 25 für ein Hardcover würde ich wohl genau so sehen wie Sophia, wobei ich eben bei kleinen bis Kleinstverlagen immer ein wenig mehr geben würde, da die Kosten oft höher ausfallen.

Manga kommen nur selten als Hardcover ins Haus, ich habe aber durchaus welche und sie sind in Japan eine Art Wegwerfprodukt. Daher werden sie dort oft auf sehr günstigen Papier gedruckt. So hat sich sicherlich in den meisten Fällen etabliert, Manga auch in Deutschland nicht auf dem hochwertigsten Papier zu drucken, dazu gibt es selten farbige Manga und im Schnitt fällt die Produktion günstig aus. Die Preise liegen in der Regel unter 10 Euro und die gebe ich gerne dafür aus. Großformate oder Handcover auch mehr. *schielt auf ihre 24 Euro Hardcoverausgabe von Lovesickness*

Comics haben in den meisten Fällen sehr wertiges Papier. Verlage, die am Papier sparen, bekommen häufig einen Rüffel aus der Community. Klar läuft auch hier die Welt der Schmuckausgaben und Gesamtbände auf hochtouren. Einige verlegen die Comics als Softcover, so lässt sich Geld sparen und doch sind die Kosten für uns bei 10 – 15 Euro. 15 – 20 Euro kann ein Hardcoveralbum mit 50 – 100 Seitenkosten. Ganz grob würde ich sagen, über 100 Seiten – über 20 Euro. Meine Alice Guy Comicbiografie hat 400 Seiten, Hardcover, schönes Papier und kostet 40 Euro. Teuer, aber Preis / Leistung stimmt.

Als ich vor der Ausgabe „Eine Studie in Smaragdgrün“ stand, hab ich bei knapp 100 Seiten und 22 Euro schon überlegt. Doch Neil Gaiman als Autor und von einem Kleinstverlag rausgebracht, war ich bereit, das Geld auszugeben. Die US-Ausgaben sind oft günstiger, da Soft- statt Hardcover und das Papier hat eine weniger hohe Qualität (nicht immer). Inzwischen steigen die Preise für Heftausgaben so sehr, dass wir letzten im Comicladen den Kopf geschüttelt haben. Ein Heft, das 3 Dollar teurer ist und Qualität und Umfang bietet, wie ein anders *autsch*. Auch hier zahle ich oft bei kleinen Verlagen einen Dollar, oder mehr, drauf, aber ein 8 Dollar Heft mit 32 Seiten ohne glow in the dark, foild, variant oder sonst was spezial Cover? Ganz im Ernst beim Bestellen dachte ich, es wäre eine Ausgabe mit Extraseiten.

Also bei einem stinknormalen neuen Abo US-Heft sind mir 8 Dollar zu teuer, bei einem Handcover Comic mit unter 100 Seiten knirsche ich bei über 20 Euro mit den Zähnen. Irgendwie verliere ich aber ab 100 Seiten das Gefühl dafür, was zu teuer ist. Finde ich 40 oder 50 Euro für einen Comic zu teuer? Ja. Kaufe ich diese trotzdem? Schon mehr als einmal passiert. Der Leineneinband von Valentin und das Thema und schwups 32 Euro für 240 Seiten bezahlt.