| Montagsfrage | Rezensionsexemplare
Montagsfrage #47
Jeden Montag stellt Antonia von Lauter&Leise die Montagsfrage.
Antonia fragt uns diesen Montag:
Kann man Rezensionsexemplare objektiv beurteilen?
Kann ich selbst überhaupt etwas objektiv beurteilen oder lebt ein Blog nicht von der eigenen subjektiven Meinung? Darauf möchte Antonia aber wohl nicht mit ihrer Frage hinaus. In meinen Rezensionen zu Rezensionsexemplaren schreibe ich gerne den Satz „Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.“ Das ist wohl der springende Punkt. Tatsächlich habe ich mehr als selten Rezensionsexemplare, die ich nicht auch angefragt habe. Wenn ich sie anfrage, dann habe ich auch ein Interesse an diesen. Natürlich kann ich auch enttäuscht werden, das schreibe ich dann auch. Nur Gutes schreiben? Manchmal ja. Ehrliche mit der Meinung sein und aufzeigen, welche Probleme vielleicht andere mit Buch oder Comic haben könnten? Service an die Leser.
Nur weil ich etwas nicht bezahlen musste, muss ich es nicht toll finden. Für Rezensionsexemplare gilt nicht die „Einem geschenkten Gaul“-Regel. Insbesondere weil jeder Beitrag, egal wie er ausfällt, Aufmerksamkeit bedeutet. Äußere ich meine Meinung mit bedacht und möglichst respektvoll? Das hoffe ich doch, nur weil ich etwas nicht mag, will ich die Leistung der Schöpfer nicht herabsetzen. Auch ein schlechtes Buch muss erstmal geschrieben werden und der Mut aufgebracht, es zu verlegen. Zusätzlich muss eben auch meine Meinung nicht die Meinung aller sein.
Rezensionsexemplare sind immer wieder ein heißes Thema: „Ihre redet ja nur über das, was euch die Verlage geben.“ „Wurde der Beitrag vorformuliert?“ „Musstest du es überhaupt noch lesen?“ Viele verzichten komplett auf Rezensionsexemplare und ich kann das verstehen. Wenn ich bereits weiß, dass ich über etwas gerne schreiben möchte und mir der Verlag ein Exemplar zur Verfügung stellt, vielleicht auch nur als Dauerleihgabe, warum nicht. Ich möchte eine unabhängige Meinung teilen, passt das einem Verlag nicht, dann wird er wohl auch kaum ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellen.
Wie haltet ihr das, arbeitet ihr mit Rezensionsexemplaren oder habt ihr das Gefühl, ihr macht euch damit abhängig?