| Montagsfrage | gendersensibler Sprache?

Montagsfrage

Montagsfrage #171

Jeden Montag stellt Sophia von Wordworld die Montagsfrage.

Sophia fragt diesen Montag:

Wie steht Ihr zur gendersensibler Sprache in Büchern? 

Als Kind hat mich mein Vater immer mit männlichen Wortformen angesprochen oder von mir als Kumpel oder Macker gesprochen. Ich habe es gehasst und es so gut es eine vielleicht 8-Jährige kann korrigiert. Auf der Arbeit muss ich seit vielen Jahren gendern. Daher tendiere ich schon lange dazu möglichst neutrale Wordformen zu verwenden, um es für mich leichter und für alle inklusiver zu machen. Ebenfalls wurde in meinen Studienarbeiten darauf geachtet, dass alles korrekt gegendert wurde. In Fortbildungen, insbesondere für Frauen in Führungspositionen, hieß es immer „Sprache schafft Realität“. Wir sollen bewusst für uns weibliche Wortformen nutzen. Führungskräfte, Ansprechperson, Mitarbeitende und so weiter, sind für mich dagegen die Worte im Alltag.

Gendersensible Sprache ist für mich also in gewisser Weise Normalität. Daher freue ich mich auch diese in meinen Hobbys, in Romanen, Comics, etc. wiederzufinden. Insbesondere die Nutzung von Neopronomen fällt mir manchmal schwer. Da freue ich mich über Praxisbeispiele. Ich freue mich zu sehen, wenn der Doppelpunkt zum Gendern genutzt wird, da ich weiß, dass Screenreader dieses Zeichen am besten umsetzen können. Ich liebe die Fantastik und dazu gehören immer Wesen, die unseren Verstand und Normen übersteigen. Schön, dass es hier sprachliche Möglichkeiten existieren diese zu beschreiben.

Ein paar Beispiele: Zuletzt gelesen habe ich Der Sternenstaubdieb. Es geht dort um Dschinn und die besonderen Talente, die diese haben. Es gibt männliche, weibliche und fluide Dschinn. Sier wird daher mit entsprechenden Pronomen angesprochen. In Die Honeys ist Mars genderfluid. Er rebelliert gegen die Geschlechternormen und stellt sich mit „Pronomen egal“ vor. Im Buch wird im übrigen häufig die männliche Form genutzt. Bei Neuro Punk gibt es viele Kurzgeschichten in denen verschiedene Neopronomen genutzt werden. Natürlich gibt es auch Comics, in den es vorkommt. Zu Neopronomen fällt mir beispielsweise Little Monsters ein, auch hier gibt es eine genderneutrale Person.

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Eine Antwort

  1. Sophia sagt:

    Hey Ariane,

    in meiner sprachlichen Realität ist das Gendern (durch meine persönliche Bubble, aber eben auch auf der Arbeit und in wissenschaftlichen Texten) auch angekommen. Wie sehr diese Neutralität schon Teil der Normalität geworden ist, fällt einem immer dann auf, wenn es plötzlich fehlt. Dementsprechend finde ich es auch toll, wenn das in Büchern umgesetzt wird.

    Liebe Grüße
    Sophia

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