Die Kinder der Sonnenwende +Rezension+

Die Kinder der Sonnenwende

Zwar ist Die Kinder der Sonnenwende ein Toonfish Titel und damit an junge Lesende adressiert, doch finde ich diesen Comic sehr erwachsen und unglaublich bestärkend. In dieser Fantasywelt werden Sonne und Mond angebetet. Jungen, die am längsten Tag geboren werden, werden Teil der Phoebusgarde. Mädchen, die in der längsten Nacht geboren werden, werden Priesterinnen der Göttin Luna. Was für den Adel Uranus eine Ehre ist, ist auf Gaia etwas, was die Bevölkerung möglichst vermeidet.

Kürzester Tag und kürzeste Nacht

Bevor die Lore dieser Fantasywelt erklärt wird, sehen wir zwei Kinder in einer Kutsche, die heimlich ihre Kleidung tauschen. Danach reisen sie weiter von Gaia zur Stadt Uranus auf dem Mond. Bevor sie ihren Dienst antreten und ihre neuen Namen erhalten, gibt es eine Führung mit Geschichtsstunde. An diesem Punkt hat mich der Comic bereits mit seinen Bildern verzaubert. Die Geschichtsstunde ist leider nicht mehr mit in der Leseprobe abgebildet, aber noch schöner als die Bilder unten.

Die Gardisten sind die Edelsteine des Reiches und so erhält Amber einen neuen Namen aufgrund ihres goldgelben Haares. Fortan wird ihr bester Freund aus Kindertagen als Leto bekannt sein. Die Kinder werden mit 15 Jahren in den Dienst aufgenommen und damit stehen ein paar Probleme ins Haus, die hier auch thematisiert werden. Leto versucht seinen Bartwuchs zu verstecken und Amber bekommt ihre Periode und meidet tunlichst, mit den andern zu baden. Damit ist es ihre größte Sorge, ihr Geschlecht zu verbergen. Gleichzeitig ist Leto glücklich wie nie, sie blüht in ihrer neuen Identität auf und Amber trainiert hart als Soldat(in).

Ich liebe die ruhige Erzählung, die wunderschönen Bilder und die diversen Personen. Soldaten reiten aus Pegasus, Priesterinnen studieren und es dauert eine Weile, bis wir mehr über Politik und Gesellschaft erfahren. Was zu Beginn nur angerissen wurde, wird für Amber und Leto ein großes Ziel. Gaia von den Sporen befreien und damit ihre Heimat heilen.

Diese Fantasywelt ist unglaublich spannend und voller Konflikte. Gleichzeitig geht es um Geschlechterrollen und Geschlechteridentität, in die sich Leto und Amber nicht einengen lassen wollen. Die kämpfen für ihre Selbstbestimmung und nehmen vieles in Kauf, um ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen. Marianne Alexandre zeichnet hier ein liebevolles Bild von zwei Freunden und unterstreicht es alles durch ihre großartigen Zeichnungen.

Die Kinder der Sonnenwende ist für zarte Männer, kämpferische Frauen und alles dazwischen. Gewissen, Moral und Selbstverwirklichung treiben die beiden Hauptcharaktere an.

Die Kinder der Sonnenwende ...

… bricht mit den Geschlechterrollen.
… hat ein umwerfendes Artwork.
… zeigt, dass zart und stark kein Widerspruch sein muss.

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Die Kinder der Sonnenwende

Szenario und Zeichnungen: Marianne Alexandre
Hardcover mit 144 Seiten
ISBN: 978-3-98721-732-6
Erschienen am: 22.05.2025
beim Splitter Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Die Kinder der Sonnenwende

© Splitter Verlag

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