Amnesty (Amberlough Band 3) +Rezension+

Amnesty – Ruf nach Gerechtigkeit

Achtung! In Amnesty erwarten euch Spoiler. Wenn ihr Band 1und 2 der Reihe Amberlough noch nicht gelesen habt, dann schnell zu der Rezension zu Amberlough und Armistice flitzen.

Zwischen dem zweiten und dritten Band erwartet uns erneut ein Zeitsprung. Einige Jahre sind vergangen und der Krieg ist vorbei. Cordelia hat sich für den Laufsteg aufgeopfert. Aristide ist nur noch ein Schatten seiner selbst und hat das Showbusiness endgültig verlassen. Lilian ist zurück nach Amberlough, mit ihrem Ehemann und gemeinsamen Kind Stephen. Doch der größte Schock erwartet uns direkt zu Beginn. Cyril wurde gefunden.

Nachkriegszeit

Das Buch startet mit so vielen emotionalen Ereignissen, dass ich schon nach den ersten Seiten völlig fertig war. Noch schlimmer wurde es, als sich immer deutlicher abzeichnete, wie gebrochen Cyril ist und selbst Ari nicht zu ihm durchdringen kann. Die Idee, Cyril zurück zur Familie nach Gedda zu bringen, ist nur bedingt gut. In Gedda herrscht Wahlkampf. Die Übergangsregierung soll abgelöst werden und Lilian, die dort einen Job hat, bangt nun, bald ohne Einkünfte dazustehen. Das Geld ist knapp, die Häuser ihrer Familie wurden größtenteils im Krieg geplündert und Stephen scheint ganz nach seinem Onkel zu kommen und macht Ärger in der Schule.

Stephan versucht, sich in der Schule gegen die „dein Onkel der Verräter“-Anschuldigungen von einigen Mitschülern zu behaupten. Doch findet er schnell einen Verbündeten in Cyril, denn beide sind so anders als Lilian und die Vergangenheit, über die Cyril im Band 1 weitestgehend geschwiegen hat, wird hier besprochen. Nur nicht mit Lilian oder Ari, seine Geschichte erzählt er Stephen, um ihn zu stärken. Es schmerzt, zu sehen, was aus Cyril und Ari geworden ist. Wie Ari und Lilian, die so geschickt darin waren, Fäden im Hintergrund zu ziehen, jetzt in der hochpolitischen Situation in Amberlough ihr Können teilweise einbüßen.

Der erste Band war Kulturkampf, der zweite Band war der Widerstand und nun beginnt im dritten der Wiederaufbau. Alle haben in den letzten Jahren viel erlebt, sind mitgenommen, haben Wunden innerlich und äußerlich davongetragen. Das Eisenbahnnetz ist durch die Anschläge des Laufstegs noch immer geschädigt und Opal, eine Verbündete von Cordelia, kandidiert bei der Wahl. Dieser Wahlkampf treibt die Geschichte voran und ich wurde durch die Seiten getragen. Gute und schlechte Entscheidungen wurden getroffen und ich war emotional gefordert.

Der Wiederaufbau fühlte sich sehr realistisch an, genau wie die politische Lage Geddas. Wie sehr hier wieder Frauen in Rollen dastehen, die oft männlich besetzt sind, hat mir gut gefallen. Ganz selbstverständlich gibt es zwei Kandidatinnen bei der Wahl, Soldatinnen, aber auch wer wen liebt, ist egal. In diesem Sinne ist es fast eine Utopie, doch Probleme gibt es mehr als genug. Ich habe Ängste ausstehen müssen. Genau wie Lilian, deren ausführliche Einführung im zweiten Band so wichtig, für diese anschließende Episode war.

Der zweite Band mag etwas langatmig gewesen sein, dagegen war der Abschlussband wieder richtig stark. Auf den letzten Seiten konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe vor Freude und Kummer fast geweint und fühle mich nach dem Ende irgendwie leer. Ja, dieser Band und die gesamte Reihe haben mir gut gefallen. Ein spannendes Setting, eine spannende Geschichte, die sich über viele Jahre erstreckt und Charaktere, mit denen ich mitgefiebert habe. Danke, dass Cyril zurückgekommen ist, obwohl er mir bei Lesen oft ein Loch ins Herz gerissen hat.

Amnesty – Ruf nach Gerechtigkeit ...
… ist ein starker Abschlussband.
… hat mir emotional viel abverlangt.
… verlagert den Tenor endgültig von Kultur zu Politik.

Amnesty – Ruf nach Gerechtigkeit
Amberlough 3

Szenario: Lara Elena Donnelly
Übersetzung: Roswitha Giesen
Softcover mit 432 Seiten
ISBN: 978-3-98666-363-6
Erschienen am: 05.08.2024
bei Cross Cult

Das Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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