Radio Storm 1

Eine Gruppe Jugendlicher ist unter der Aufsicht von Wissenschaftlern in einem Institut untergebracht. Es erinnert an ein Internat, denn sie gehen zur Schule, tragen eine Art Schuluniform und doch steckt mehr dahinter. Seit Jahren herrscht Krieg. Wer gegen wen warum kämpft, wissen die meisten nicht mehr. Die Jugendlichen sind in Sicherheit, doch nur da sie besondere Kräfte haben, im Krieg von Relevanz sein könnten. Nun bricht auch noch eine Art Virus aus und dieses könnte sogar hinter abgeschotteten Mauern gefährlich werden.

Die Verbindung

Sak ist ein Außenseiter im Institut. Andere machen sich über seine Fähigkeiten, seinem Core, lustig. Er kann nach Gras riechen. Was soll das schon bringen, da versucht er doch besser zu verschweigen, dass er fast so gut wie ein Hund riechen kann, damit das Mobbing nicht noch schlimmer wird. Ein starker Geruch nach geronnener Milch weckt ihn eines Tages auf und auf dem Weg die Quelle zu suchen, findet er den ersten Infizierten im Institut.

Was ihm sein Freund, der Wissenschaftler Ginger daraufhin erzählt, ist völlig neu für ihn. Zu jedem Core-Träger gehört ein Caller. Core-Träger sind zwar immun, doch infiziert sich ihr Caller werden sie ebenfalls krank. Zwar spürt der Core-Träger sofort eine Verbundenheit zum Caller, doch die Caller kennen diese nicht. Dennoch soll Sak nun losziehen, seinen Caller zu finden, um ihn und damit auch sich selbst in Sicherheit zu bringen.

Dieses düstere Setting ist sehr spannend. Die Infizierten sind ein bisschen wie Zombies und ich mag Zombies. Eine einseitige Verbundenheit birgt natürlich einige Probleme, doch Sak ist ein Außenseiter. Er ist es gewohnt, dass man ihn ständig angreift und möchte nur unauffällig sein. Es ist leicht, mit ihm zu fühlen und zu leiden. Das blasse, meist monochrome Artwork sieht toll aus. Einzelne Farbtupfer heben Besonderheiten hervor. Die zwei von viel Flammen, in dem Boys-Love-Titel brauchen eine Weile um zu zünden.

Mir gefällt, wie wir immer wieder an den Gedankengängen der einzelnen Charaktere teilhaben und so viel mehr erfahren, als sie anderen gegenüber preisgeben wollen. Als Serienauftakt zeichnet dieser Band die Welt sehr deutlich und baut genug Spannung auf, um auch an der Fortsetzung interessiert zu sein.

Radio Storm hat eine düstere dystopische Geschichte mit übernatürlichen Kräften und Verbindungen und nur wenig Spice.